Zu erstaunlichen Ergebnissen hat die jüngste Volkszählung im Hinblick auf die Wohnsituation der Bundesbürger geführt. Mit 41,3 Millionen Wohnungen in 19 Millionen Gebäuden stehen über eine halbe Million Einheiten mehr zur Verfügung als bisher angenommen. Die durchschnittliche Wohnung misst beachtliche 90 qm. 43% des Wohnungsbestands sind zwischen 1949 und 1978 errichtet worden, über ein Viertel vor 1949. In 330.000 Wohnungen findet sich weder eine Dusche noch eine Toilette. In fast 680.000 Einheiten fehlt eine dieser beiden sanitären Basis-Ausstattungen. Auch im Heizungsbereich offenbaren sich überraschende Defizite. Beinahe 200.000 verfügen über gar keine Heizung. Und 2,5 Millionen Wohnungen werden mit Öfen und Nachtspeicherheizungen erwärmt.
Auf diese bemerkenswerten Erkenntnisse weist die SHK-Marketing-Agentur Thielenhaus & Partner T&P hin. Für Industrie, Großhandel und Handwerk biete der Mikrozensus einige neue Ansatzpunkte für die Marktbearbeitung. Das gelte insbesondere für die überraschend hohe Dunkelziffer von über einer Million Wohnungen mit grundlegenden Defiziten in puncto Sanitärausstattung sowie für die 2,7 Millionen Einheiten mit fehlenden bzw. veralteten Heizsystemen. Sanitäre Unterversorgung besteht vor allem in ostdeutschen Regionen wie Sachsen und Thüringen. Nachholbedarf bei den Heizungsstandards wird insbesondere für Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Saarland und Sachsen gemeldet. Auch die Tatsache, dass 68% aller Wohnungen älter als 35 Jahre sind, signalisiere ein erhebliches Sanierungs- und Modernisierungspotenzial. Nicht eruiert worden ist allerdings bei der Volkszählung, wie viel Prozent der Altbauwohnungen bereits haustechnisch erneuert worden sind.