Deutschland wird seine Ziele für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreichen. Das ergibt sich aus noch unveröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur. Bis Ende Mai wurden lediglich Solarstromanlagen mit etwa 818 Megawatt Leistung installiert. Damit ist der Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45% zurückgegangen. Setzt sich der Trend fort, wird die Bundesregierung ihren festgelegten Zubaukorridor für die Photovoltaik von 2,5 bis 3,5 Gigawatt in diesem Jahr erstmals verfehlen. Selbst das Minimalziel könne so nicht erzielt werden, schätzt der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar.
Solarstrom ist in Deutschland kein Stromkostentreiber mehr und günstiger als in den meisten übrigen Ländern der Erde. Während die Preise schlüsselfertiger Solarsysteme seit Anfang 2012 um beachtliche 25% gesenkt werden konnten, wurde die Förderung gleichzeitig um über 50% gekappt und sinkt monatlich weiter. Dadurch war die PV-Nachfrage bereits 2013 um knapp 60% und ist jetzt nochmals um rund 45% eingebrochen. „Mit einem so geschrumpften Heimatmarkt sind weder die Klimaziele erreichbar, noch bietet dieser ausreichende Entwicklungsperspektiven für Solarunternehmen in Deutschland“, so Mayer.
Der Strompreis für die Allgemeinheit werde durch die „Sonnensteuer“ nicht gesenkt, stellten erst jüngst Wissenschaftler im Auftrag der Bundesregierung fest. Während Betreiber von Solaranlagen künftig zur Kasse gebeten werden, soll der Eigenstromverbrauch zum Beispiel des Kohlebergbaus von den Kosten der Energiewende befreit werden.