Laut Bundeskartellamt bestehen erhebliche Anhaltspunkte für das Vorliegen eines wettbewerbslosen Oligopols bei Ablesediensten für z.B. Heizungsenergieverbräuche.
Submetering umfasst die verbrauchsabhängige Erfassung und Abrechnung von Heiz- und Wasserkosten in Gebäuden sowie die Überlassung der messtechnischen Ausstattung.
Die Renditen der Submetering-Unternehmen sind verhältnismäßig hoch.
Laut der Pressemitteilung des Bundeskartellamts vom 4.5.2017 entfielen 2014 auf die Marktführer Techem und ista zusammen über 50%, auf die größten 5 Anbieter insgesamt über 70%.
Es bestehen erhebliche Anhaltspunkte für das Vorliegen eines wettbewerbslosen Oligopols, dem zumindest die beiden Marktführer, möglicherweise aber auch weitere der größten 5 Anbieter, angehören.
Die Sektor-Untersuchung kommt weiter zu dem Ergebnis, dass sowohl eine Reihe von Struktur-Merkmalen als auch bestimmte Verhaltensweisen der Submetering-Anbieter dem Kunden einen Anbieter-Wechsel erschweren und damit geeignet sind, den Wettbewerb zwischen den Submetering-Anbietern zu begrenzen.
Wettbewerbs-Hemmnisse
- lange tatsächliche Vertragslaufzeiten [u.a. durch unterschiedliche Eichfristen für verschiedene Zählerarten]
- Preissensibilität der Auftraggeber ist nur schwach ausgeprägt [Nutzer tragen Kosten, sind aber selten Vertragspartner, Kosten werden in Nebenkosten nur aggregiert ausgewiesen]
- Anbieterwechsel durch fehlende Interoperabilität von Zählersystemen sowie geringe Vergleichbarkeit [Preise/Qualität] der angebotenen Leistungen erschwert
Bundeskartellamt empfiehlt gesetzgeberische Maßnahmen
- die Förderung der Interoperabilität von Zählern
- eine Vereinheitlichung der Eichfristen und Nutzungsdauern der Zähler
- eine verbesserte Transparenz für die Wohnungsmieter durch Informationsrechte und Ausschreibungspflichten
Hier geht´s zur kompletten Sektor-Untersuchung