Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt haben ihren gemeinsamen Monitoringbericht 2014 über wesentliche Entwicklungen der deutschen Strom- und Gasmärkte im Jahr 2013 veröffentlicht.
Demnach haben sich die Wettbewerbsverhältnisse auf den Strommärkten weiter verbessert. Der Marktanteil der vier größten Anbieter bei der konventionellen Stromerzeugung ist auf 67 % gesunken. Auch aufgrund der hohen Liquidität der Stromgroßhandelsmärkte sind die früheren marktbeherrschenden Stellungen bei der Belieferung von Industrie- und Gewerbekunden inzwischen Geschichte. Sämtliche Kundengruppen nutzen vermehrt die Möglichkeit der freien Wahl ihres Stromanbieters. Mit der EEG-Novelle wurden nun auch im Bereich der erneuerbaren Energien die Weichen für mehr Wettbewerb gestellt. All diese Faktoren wirken sich für die Stromkunden preisdämpfend aus.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur: „Die Ergebnisse des Monitorings zeigen, dass die Energiewende im Erzeugungsbereich schnell voran schreitet. Vor allem der Anteil erneuerbarer Energien ist weiter gestiegen. Der Netzausbau kommt zwar voran, kann mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien aber immer noch nicht Schritt halten. Als Folge mussten die Netzbetreiber 2013 verstärkt Maßnahmen zur Wahrung der Netz- und Systemstabilität tätigen. Wir dürfen daher in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, den Netzausbau weiter zu beschleunigen.“
Bis zum dritten Quartal 2014 wurden 438 km von 1887 km der nach dem Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) von 2009 geplanten Stromleitungskilometer fertig gestellt. Auch die Realisierung der nach dem Bundesbedarfsplangesetz in Zuständigkeit der Bundesnetzagentur geplanten Projekte kommt in Gang. So liegt der Bundesnetzagentur ein Antrag für die geplante Höchstspannungsleitung von Bertikow nach Pasewalk vor und in Kürze ist mit Anträgen für weitere großräumige Projekte zu rechnen.
Der Strompreis beinhaltet einen immer höheren Anteil an Kosten des Umlagensystems, die aus dem Umbau der Erzeugungslandschaft resultieren. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren führte der deutliche Anstieg der EEG-Umlage zum Jahr 2014 aber für die meisten Stromverbraucher nicht zu einer weiteren Preiserhöhung. Ursächlich hierfür sind die wettbewerbliche Struktur der Endkundenmärkte und die gesunkenen Großhandelspreise.
Die Erdgasimporte sind 2013 im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Insbesondere die Direktimporte aus Russland durch die Ostseepipeline haben zugenommen. Ebenso erhöhte sich der Export, was die Bedeutung Deutschlands als Erdgastransitland für Europa verstärkt.“
Der Anteil der Gas-Haushaltskunden, die ihren Lieferanten wechseln, ist 2013 gestiegen und beträgt nun knapp 10%. Die Wechselquoten der Industrie- und Gewerbekunden haben mit rund 13 % das Niveau im Strombereich erreicht. Zum Stichtag 1. April 2014 sind im Vergleich zum Vorjahr insgesamt stabile Gaspreise für Haushaltskunden und gesunkene Gaspreise für Industriekunden zu verzeichnen.
Für den Monitoringbericht 2014 konnte die Marktabdeckung und Validität der erhobenen Daten im Vergleich zu den Vorjahren nochmals gesteigert werden. Mit der Auswertung dieser Daten werden die Marktentwicklungen umfassend und detailreich dargestellt. Sie finden den Bericht zum Download auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamtes.
→ www.bundesnetzagentur.de