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GARANT BAD + HAUS

Preise anheben statt Aufträge ablehnen

Welche Möglichkeiten hat das Handwerk, um Facebook und andere Kanäle für die eigene Kommunikation zum Kunden zu nutzen? Auf diese und weitere Fragen gab das Verbandstreffen der Kooperation "Garant Bad + Haus" Antworten.

Der laut eigenen Angaben mitgliederstärkste SHK-Handwerks- und Einzelhandelsverband „Garant Bad + „Haus hat Anfang September Handwerksbetriebe aus der ganzen Republik im Veranstaltungszentrum „A2 Forum“ in Rheda-Wiedenbrück zusammengeführt. Das Verbandstreffen stand im Zeichen des persönlichen Austauschs zwischen Handwerk und Lieferanten. Es wurde eingeläutet mit drei Impulsvorträgen von Experten.

Social-Media-Fachmann Wendelin Abresch (im Bild) ging auf Chancen und Möglichkeiten ein, wie das Handwerk heute Facebook, Pinterest und andere Kanäle für die eigene Kommunikation zum Kunden nutzen kann. Von aktuellen Unternehmensinformationen über die Darstellung von Referenzen bis hin zu echtem Kundennutzen durch Haustechnik-Tipps für Hausbesitzer reicht das Spektrum der Möglichkeiten, in den sozialen Medien aufzufallen. Das Beste, so Abresch, sei ein guter Mix – und müsse individuell erprobt werden: Probieren gehe hier eindeutig über Studieren. Was man sende, müsse zum Absender, dem Handwerker, passen und bei der lokal-regionalen Zielgruppe für Aufmerksamkeit sorgen. Abresch, Geschäftsführer der Concence GmbH, erläuterte in seinem Vortrag auch die Möglichkeiten, den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten und anhand dieser Erkenntnisse besser zu justieren.

Preise anheben statt Aufträge ablehnen

Unternehmenscoach Herbert Reithmeir redete den Handwerksunternehmern im Saal ins Gewissen. Es ging in seinem Vortrag um die Rolle des Chefs im Unternehmen und wie man diese knappe Ressource zielgerichtet und erfolgversprechend einsetzt. Neben einer optimierten Organisation geht es dabei vor allem auch um den Mut zur Vermarktung: „In der aktuellen Situation ist Handwerksleistung ein knappes Gut – was hindert uns, die Preise anzuheben, statt uns in der Fülle der Aufträge aufzureiben?“

Fallstricke im Widerrufsrecht meiden

Rechtsanwalt Alexander Wagner ist in Rechtsfragen mit seiner Kanzlei Wolff Göbel Wagner (Hagen) für alle Mitglieder des Verbands erreichbar. Er beleuchtete in seinem Impulsvortrag anschaulich das Thema „Widerrufsrecht des Endverbrauchers bei Haustürgeschäften“. Seit 2014 gab es hier immer wieder Urteile, die erheblich zum Nachteil der Handwerker gefällt wurden. Bei der Widerrufsoption geht es um Geschäfte, die beim Kunden zu Hause abgeschlossen werden und deren Wert über 200 Euro liegt. Dringend notwendige Reparaturen wie Rohrbrüche fallen nicht darunter. Ein Rücktrittsrecht könne immer dann bestehen, wenn das Geschäft beim Kunden vor Ort angeboten, der Vertrag direkt oder per Telekommunikation unmittelbar geschlossen und die Leistung auch unmittelbar erbracht wird. In diesen Fällen rät Wagner dazu, die Angebotsunterlagen dem Kunden zu hinterlassen und ihm ausreichend Bedenkzeit einzuräumen – damit er sich dann beim Handwerksunternehmer zwecks Vertragsabschluss melden kann.

Nach den Impulsvorträgen war die 3.000 m² große Ausstellung der Vertragslieferanten im A2 Forum geöffnet. Sowohl zweistufige als auch dreistufige Anbieter bieten hier komprimiert ein Informationsangebot über die Sortimente der Verbundgruppe. Für Marc Schulte (Bad + Haus Geschäftsleiter) ist die Messe in Rheda-Wiedenbrück zu solchen Anlässen eine wichtige Plattform, um Hersteller und Mitgliedsbetriebe zusammenzuführen: „Wir merken, dass Industrie und Handwerk den direkten Draht schätzen, der hier geknüpft werden kann. “

www.garant-bad-und-haus.de