Der von der Bundesvereinigung Logistik ausgeschriebene Deutsche Logistik-Preis ging in diesem Jahr an den Sanitärhersteller Geberit. Gewürdigt wurde Geberit mit dem Projekt „Der radikale Umbau einer Konzernlogistik“, womit das Unternehmen seine Kosten drastisch gesenkt und gleichzeitig Durchlaufzeiten und Lieferservice deutlich verbessert hat. Als überzeugend beurteilte die Jury laut Vorsitzendem Prof. Bernd Gottschalk, wie radikal das Projekt angegangen wurde. Es stellt nach Einschätzung der Jurymitglieder eine integrierte Gesamtlösung dar, die in ihrer Systematik auch auf andere Unternehmen übertragbar ist.
Immer komplexere und individuellere Ansprüche auf der einen Seite und starkes Wachstum sowie die Internationalisierung auf der anderen Seite waren laut Geschäftsführer der Geberit Logistik Gerd Hailfinger die treibenden Kräfte für den Umbau der Konzernlogistik. 2005 war diese dezentral als Anhängsel der Produktionsstandorte organisiert. Im Rahmen eines auf fünf Jahre angelegten Masterplans wurden die logistischen Kernprozesse optimiert. Als zentraler Standort wurde Pfullendorf dabei zum wichtigen Distributionszentrum. Seinen vorläufigen Abschluss fand das Projekt mit der Gründung einer eigenständigen Geberit Logistik GmbH.
Die Zentralisierung und Neustrukturierung am Standort in Pfullendorf, Baden-Württemberg, hat sich gelohnt. So konnten die Lagerbestände um 28 % reduziert werden, die Logistikkosten sanken von 2009 auf 2010 um 15 %, und die mittlere Durchlaufzeit eines Kundenauftrags reduzierte sich in Europa um gut ein Viertel – von 4,3 auf 3,2 Tage.