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Gehaltsreport 2019

Bauboom wirkt sich positiv auf Gehälter aus

Seit August 2019 fragt die haustec-Redaktion ihre Leser nach ihren Einkünften, Berufserfahrung und Qualifikationen in der Gebäudetechnik. Rund vier Wochen nach dem Start haben mehr als 900 Fachprofis an der fortlaufenden Umfrage teilgenommen.

Hier erhalten Sie ein erstes Zwischenfazit. Dass die Konjunktur in Deutschland laut Statistischem Bundesamt derzeit schwächelt, hat kaum Auswirkungen auf die Geschäfte am Bau und im Ausbaugewerbe. Mehr als 70 Prozent der Betriebe dieser Branchen vermelden eine gute Geschäftslage, berichtet der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in seinem Konjunkturbericht zur wirtschaftlichen Lage des Handwerks im 2. Quartal 2019.

Der Bauboom sorgt für volle Auftragsbücher, die Handwerksbetriebe verkünden Auslastungen von einem bis sechs Monate, wie der Trendmonitor 2019 von haustec.de zuletzt gezeigt hat. Und Fachkräfte sowie der Nachwuchs werden nach wie vor händeringend gesucht. Wie spiegelt sich also dieser durchweg positive Trend in der Branche auf die Gehälter wider?

Ergebnisse des Gehaltsreports

Um das herauszufinden, hat haustec.de die Leser nach Beruf, Ausbildung, Herkunft und Gehältern befragt. Die Mehrheit der überwiegend männlichen Umfrageteilnehmer (98 Prozent) kommt aus der SHK-Branche. Zugegebenermaßen werden damit nicht alle Branchen der Gebäudetechnik abgebildet, dennoch zeigt dieser Wert den starken Anteil der SHK-Branche innerhalb der Gebäudetechnik. Unter den Befragten sind allerdings auch Bauingenieure, Architekten und Handwerker anderer Branchen.

Die Gebäudetechnik bietet verschiedene Karrieremöglichkeiten, die sich unterschiedlich auf das Gehalt niederschlagen können. Auch unsere Umfrageteilnehmer haben unterschiedliche Karrierewege eingeschlagen. 31 Prozent der Befragten haben eine Ausbildung zum Gesellen absolviert, 29 Prozent haben einen Meistertitel oder sind Techniker und 39 Prozent besitzen einen akademischen Abschluss.

Wer im Handwerk, und im Falle unserer Leser, in der Gebäudetechnik, arbeitet darf in der Regel auf einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag blicken. Das zeigt auch das Ergebnis unserer Frage nach den Tätigkeiten. Zu den häufigsten Aufgaben (Mehrfachnennungen waren möglich) zählen die Baustelle, der Kundendienst, die Bauleitung sowie Planung und Berechnung.

Altersstruktur und Berufserfahrung

Das Alter und vor allem die Berufserfahrung wirken sich häufig auf die Verdienstmöglichkeiten aus. Bei der haustec.de-Umfrage haben wir es größtenteils mit Profis zu tun, die schon auf einige Jahre im Beruf zurückblicken können. Mehr als 44 Prozent ist schon länger als zehn Jahre im Beruf, 29 Prozent haben eine Berufserfahrung von bis zu zehn Jahren und 26 Prozent sind schon bis zu drei Jahren in ihrem Beruf. Das spiegelt sich auch in der Altersstruktur der Umfrage wider. Die größten Gruppen machen die 30- bis 39 Jährigen aus (35 Prozent), dicht gefolgt von den 20- bis 29-Jährigen (30 Prozent).

Ob die Betreuung eines oder mehrerer Auszubildender oder die Leitung eines Teams – mit zunehmender Berufserfahrung kann auch die Verantwortung für weitere Mitarbeiter steigen. In unserer Umfrage haben 47 Prozent angegeben, über Personalverantwortung zu verfügen. Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) gab an, keine Personalverantwortung zu haben.

Spannend liest sich dieses Gleichgewicht, wenn die Mitarbeitergröße der Betriebe betrachtet wird, in denen die Umfrageteilnehmer größtenteils angestellt (91 Prozent) sind. Denn fast 80 Prozent arbeiten in kleinen und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern. In Kleinstbetrieben bis zu 10 Mitarbeitern bleibt Personalverantwortung wohl eher die Ausnahme.

So viel verdienen Fachprofis 2019

Rund 35.300 Euro brutto verdiente ein Bundesbürger laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2018. In diese Zahl fließen sowohl die Gehälter der Vollerwerbstätigen als auch die Löhne der Nebenerwerbstätigen. Die durchschnittliche Höhe der Vollerwerbsgehälter lag laut Statistik im selben Zeitraum bei etwa 46.500 Euro. Bei Fach- und Führungskräften lag das Gehalt 2018 deutlich höher: etwa 59.000 Euro waren im letzten Jahr möglich, zeigt eine Studie von Stepstone.

Der Gesamtdurchschnitt der Gehälter aller Umfrageteilnehmer der Gehalts-Studie von haustec.de liegt mit 48.705 Euro zwischen den beiden letztgenannten Gehaltsspannen. Betrachtet man allerdings den Median fällt das Gehalt geringer aus: Er liegt bei 42.000 Euro. D.h. 50 Prozent der Umfrageteilnehmer verdienen weniger als 42.000 Euro, die andere Hälfte bekommt mehr als 42.000 Euro.

Gesellen

Wer eine Ausbildung in der Gebäudetechnik erfolgreich absolviert hat, kann mit einem Durchschnittseinkommen von 37.367 Euro brutto pro Jahr rechnen.  Das liegt zwar immer noch über dem durchschnittlichen Gehalt eines Bundesbürgers, allerdings verdienen 40 Prozent der Gesellen weniger als 35.000 Euro. Dafür ist Spanne für ein deutlich höheres Gehalt groß: 44 Prozent bekommen zwischen 35.000 und 50.000 Euro.

Meister

Zwar ist die Weiterbildung zum Meister in vielen Bundesländern trotz Förderungsmaßnahmen mit hohen Kosten verbunden, spätestens bei den Verdienstmöglichkeiten zahlt sie sich wieder aus. Laut unserer Umfrage hat ein Meister ein durchschnittliches Bruttojahreseinkommen von 53.217 Euro. Und die Chancen für ein höheres Gehalt sind gut. Mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer verdient zwischen 50.000 und 70.000 Euro.

Techniker

Techniker und Meister trennen häufig die Art der Ausbildung. Während letztere eher praktischer Natur ist, zeichnet sich der Technikerabschluss durch mehr Theorie aus. Beide Abschlüsse sind im Grunde gleichzusetzen, allerdings wird der Techniker in vielen Tarifverträgen besser bezahlt. Das zeichnet sich auch in unseren Ergebnissen ab. Mit einem Durchschnittsgehalt von 55.299 Euro liegen die Löhne von Techniker etwas über den Meistergehältern. 35 Prozent erhalten in dieser Berufsgruppe Gehälter von 50.000 bis 70.000 Euro, wie unsere Grafik zeigt.

Akademiker

Wer einen akademischen Abschluss hat, verdient nicht unbedingt mehr als ein Meister oder Techniker. Gerade die recht jungen Abschlüsse wie Bachelor oder Master bringen nicht automatische überdurchschnittliche Gehälter. Das klassische Diplom hebt sich jedoch deutlich von den bisher genannten Durchschnittseinkommen ab. Die durchschnittlichen Gehälter nach akademischem Abschluss liegen laut unserer Umfrage bei:

  • Bachelor (FH): 52.254 Euro
  • Bachelor (Universität): 52.500 Euro
  • Master (FH): 52.711 Euro
  • Master (Universität): 59.155 Euro
  • Diplom: 70.488 Euro  Diplom (Universität): 102.680

Bauingenieure können mit einem durchschnittlichen Gehalt von 57.274 Euro rechnen. 18 Prozent der Befragten verdient zwischen 60.000 und 80.000 Euro, aber immer noch knapp ein Drittel verdient 2019 zwischen 30.000 und 50.000 Euro.

Fazit

Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen in der Gebäudetechnik liegt über dem Bundesdurchschnitt der Gehälter für eine Vollzeiterwerbstätigkeit. Dennoch zeigen sich je nach Ausbildung große Gehaltsspannen, die durchaus unter diesem Wert liegen können. Klar ist, dass die Art des Abschlusses das Gehalt bestimmt. Für große Gehaltssprünge reicht beispielsweise ein Gesellenabschluss nicht mehr aus. Wer sein Gehalt steigern will, braucht entweder viel Berufserfahrung oder weitere Qualifikationen.

 

Über haustec

haustec.de ist das fachlich anspruchsvolle, informative und gleichzeitig unterhaltende Haustechnik-Portal des Gentner Verlags, zu dem u.a. auch die Fachzeitschrift SBZ gehört.

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