Erst zerbröseln Brötchen, dann lösen sich Tapeten von den Wänden, Möbel fallen auseinander, Häuser stürzen ein und am Ende ganz Berlin. Mit einem packenden Werbespot wollte sich das Handwerk ein besseres Image verpassen und zeigen, dass Deutschland ohne diese Branche ziemlich zusammenfallen würde. Der Spot lief drei Tage nach dem Haiti-Erdbeben erstmals in den öffentlich rechtlichen Programmen.
Nach Protesten von TV-Zuschauern, die solche Bilder nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti als geschmacklos empfanden, wurde der TV- und Kinospot vom Bildschirm genommen. Er war Auftakt zu einer aufmerksamkeitsstarken Pro-Handwerk-Kampagne, für die der Zentralverband des Deutschen Handwerks über fünf Jahre 50 Millionen Euro investieren will. Die Kampagne, die von der Agentur Scholz & Friends („Wir können alles. Außer Hochdeutsch“) konzipiert wurde.
Die Botschaft des Werbefilms sollte lauten: So sähe unsere Gesellschaft aus, wenn es das Handwerk nicht gäbe. Doch was der große Wurf für die Branche werden sollte („Was wäre die Welt ohne das Handwerk“), wurde zum Flop. Die Zuschauer waren über die Story entsetzt, beschwerten sich bei den Sendeanstalten. „Wir haben bis auf weiteres die Ausstrahlung des Spots ausgesetzt. Die weiteren Maßnahmen der Imagekampagne werden wie vorgesehen eingesetzt“, erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. → Die ausführliche Version des Werbespots gibt es unter www.sbz-online.de/aktuell/extras
HAITI-ERDBEBEN
ZDH-Werbespot wird zum Desaster
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