Nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher AGR geht der Holzindustrie das Holz aus. Der Grund sei, dass die Deutschen immer mehr Holz verbrennen. Laut einer Studie des Hamburger Wissenschaftlers Professor Udo Mantau stieg in der Zeit von 2001 bis 2010 der Verbrauch von Holz in privaten Haushalten von elf Millionen auf 33 Millionen Festmeter. Davon kommen 22 Millionen Festmeter frisch aus dem Wald, während sich elf Millionen auf weitere Sortimente verteilen wie Schnittholzprodukte, Gebrauchthölzer oder Gartenholz.
Außerdem stütze sich die Bundesregierung beim Ausbau der Biomassenutzung nach Einschätzung der AGR auf falsche Zahlen. Erhebungen aus der Zwischenwaldinventur 2008 zeigen, dass die amtlichen Holzeinschlagsstatistiken nicht die tatsächliche Nutzung widerspiegeln. „Mehr als 50% des geschlagenen Brennholzes werden statistisch gar nicht erfasst“, schätzt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der AGR. Energieholz werde häufig von nicht befragten Kleinbetrieben unter zehn Hektar vermarktet oder von Waldbesitzern zur Deckung des Eigenbedarfs verwendet. Die fehlerhafte Statistik sei bekannt, und dennoch ignoriere die Bundesregierung diese Tatsache. Die Folge ist eine drastische Fehleinschätzung des verfügbaren Biomassepotenzials in Deutschland.
Die AGR sei nicht grundsätzlich gegen eine Verbrennung von Holz. Jedoch werde mittlerweile die Hälfte des jährlich in Deutschland verfügbaren Holzaufkommens verbrannt, ohne dass daraus höherwertige Produkte hergestellt werden können. Der knappe Rohstoff sollte jedoch möglichst effizient und wertschöpfend eingesetzt werden.
→ www.holzproklima.de