Handwerker haben Schülern der Kurfürst-Balduin-Realschule plus in Trier Einblick in ihren Berufsalltag gegeben.
Der Kunde staunte nicht schlecht, als der Anlagenmechaniker-Meister für Sanitär, Heizung und Klima, Horst Langen, an Heiligabend vor der Haustür stand. „Ich hatte Weihnachten schon abgeschrieben“, sagte der Mann zu dem Handwerker. Die Heizung war kaputt und der Mann hatte nicht damit gerechnet, dass noch jemand über die Feiertage käme. Aber Langen kam und reparierte die Heizung. Er macht seinen Job gerne und freut sich, wenn er einem Kunden in einer Notlage helfen kann. „Da gehst du dann hinterher schon mit einem geilen Gefühl raus“, sagt Langen, der auch Obermeister seiner Innung ist.
Nun hat Langen Schülern der 8. Klasse der Kurfürst-Balduin-Realschule plus in Trier von seinem Beruf erzählt. Etwa wie technisch er mittlerweile geworden sei. Ohne einen Laptop gehe heute nichts mehr. Über ein USB-Kabel werde dieser beispielsweise mit einem Heizungskessel verbunden und so eine Diagnose erstellt. Ein großer Geschäftszweig der Firma Langen ist die Badgestaltung. Horst Langen ist zertifizierter Badgestalter, also eine Art Innenarchitekt für Bäder. Sei es toskanischer Landhausstil oder Minimalismus: Langen bietet viele Stile an.
Auf dem Schulhof drückt Fabian Heinsen, Lehrling der Straßen- und Sonderbaufirma Heinrich Köhler, Schülern Spannschlüssel, Bindestäbe und Abstandshalter in die Hände. Die Schüler sollen sie an die Wände einer Beton-Schalung montieren. Mit so einer werden Betonwände gegossen. Schüler Leon schlägt derweil unter Anleitung von Lehrling David Longen mit einem Hammer Betonsteinpflasterplatten fest. 100 m2 verlegen die Leute von Köhler zu dritt an einem Tag. Nebenan können Schüler im Bau-Sprinter der Baugewerks-Innung Baumaterialien ertasten oder einen Spielzeugbagger fernsteuern. Die meisten bevorzugen aber den Bagger-Simulator zum Hineinsetzen.
Leon probiert viel an diesem Berufsinformationstag. Der Maler Thomas Stief von der Firma Maler Berens zeigt ihm etwa, wie man eine Wand mit Sichtbetonoptik verputzt. Auch Schüler Maurice ist interessiert. „Maler wollte ich schon immer werden.“
In einem anderen Klassenraum gibt währenddessen Viktor Leikam Einblicke in den Beruf des Elektronikers. Leikam ist Projektleiter und Ausbildungsmeister bei der Elektrofirma Wilh. F. Schmitz. Er zeigt den Schülern, wie man Steckdosen installiert und wie leicht sich Elektrizität produzieren lässt. Mit einem Akkuschrauber dreht Leikam einen Magneten in einer Kupferspule. Das Fahrradlicht daneben beginnt zu leuchten.
Schreinermeister Rainer Adams fragt die Schülergruppen immer, wer von ihnen in einem Verein sei. Lehrlinge die in einem Verein seien, seien verantwortungsbewusster und hätten eine höhere Sozialkompetenz, sagt Adams. 7 Auszubildende beschäftigt er aktuell. Einer davon komme aus Afghanistan, ein anderer aus Syrien. „Er ist der beste Lehrling, den ich in 15 Jahren hatte“, so Adams.