Von Graffitis an Wänden über Sach-Beschädigungen und Verschmutzungen bis hin zur Brandstiftung – Vandalismus an Schulen ist ein verbreitetes Problem, das hohe Kosten verursacht. Oftmals sind Orte betroffen, die nicht leicht einsehbar sind. Dies sind unter anderem die Sanitär-Räume. Aus Liebeskummer oder Frust über schlechte Noten werden Toiletten-Deckel abgerissen, Kabinen-Türen mit Sprüchen beschmiert oder Toiletten verstopft. Die Folge: Die Nutzer fühlen sich zunehmend weniger wohl und die Hemmschwelle für weitere Beschädigungen sinkt.
Neubauten für Berufsschule
Die Franz-Böhm-Schule im Frankfurter Stadtteil Ginnheim vereint Berufs- und Fachoberschule unter einem Dach. Die Schule besteht aus 4 Gebäudeteilen, von denen 3 unmittelbar aneinander grenzen. In den vergangenen Jahren wurde die Schule umfassend modernisiert. So entstand bereits im Jahr 2014 ein großzügiges und multifunktional nutzbares neues Mensagebäude (Bauteil B). 2018 folgte ein weiterer Neubau (Bauteil A), der einen Teil der Unterrichtsräume aufnimmt. Ein Bestandsgebäude aus den 1970er-Jahren (Bauteil C) ergänzt den Komplex mit weiteren Unterrichts-Räumen. Bei den Neubauten wurden nicht alltägliche Räume geschaffen, die sehr gerne benutzt werden und dabei den Vandalismus deutlich reduzieren. Dies spiegelt sich unter anderem in einem kräftigen Farbkonzept wider.
Sanitärräume zum Wohlfühlen
Die Sanitärräume in Bauteil A sollen die bedruckten WC-Trennwänden und Wandverkleidungen für einen besseren Umgang mit dem Inventar sensibilisieren.
Die Schäfer Trennwandsysteme GmbH aus Horhausen (Westerwald) lieferte WC-Trennwände des Typs EF-3 sowie dazu passende Wand-Verkleidungen des Typs WV13 für die beiden Sanitärräume des Neubaus. Es handelt sich um 8 Kabinen für Schüler sowie 10 Kabinen für Schülerinnen. Insgesamt wurden 90 beziehungsweise 73 m2 Wandverkleidung verbaut. Die Räume erhielten nachträglich Spiegel, die flächenbündig in die Platten eingelassen wurden. Die WC-Trennwände und die Wand-Verkleidungen sind mit dem Motiv einer Unterwasserwelt bedruckt.
Gute Erfahrungen wurden bereits bei dem Neubau des Gymnasiums Ziehenschule im Stadtteil Eschersheim gemacht. Hier hatte die Stadt Frankfurt eine ähnliche Toilettenanlage realisiert. Nach über 7 Jahren Betrieb ist dort der Vandalismus komplett zurückgegangen.
In eine andere Welt eintauchen
Im Fall der Franz-Böhm-Schule wird der hochwertige und ganzheitliche Anspruch des Konzepts besonders im Kabinen-Inneren deutlich. Bei diesem Objekt sind sogar die Trenn- und Mittelwände innerhalb der Kabinen bedruckt. Eine Herausforderung bestand darin, das Motiv großflächig auf 3-4 Platten abzubilden. Hierbei war nicht nur eine entsprechend hohe Auflösung, sondern auch eine sehr präzise Umsetzung erforderlich.
Die individuelle Gestaltung sollte weiterhin nicht nur in der visuellen Erscheinung zum Ausdruck kommen. Zusätzlich untermalen Wassergeräusche die außergewöhnliche Atmosphäre des Ortes und überlagern dabei gleichzeitig unerwünschte Geräusche wie beispielsweise die Toiletten-Spülung.
Stabile Trennwand-Anlage
Die Wahl eines für Schulen geeigneten Trennwand-Systems reduziert weiterhin das Risiko für Vandalismus. So bilden WC-Trennwände des Typs EF-3 den Untergrund für die abgebildete Unterwasserwelt. Die wasserfeste Kabinen-Anlage zeichnet sich unter anderem durch ihre hohe Stabilität aus. Grund hierfür ist die robuste Bauweise bestehend aus 36 mm starken Sandwich-Elementen mit einer beidseitigen Auflage aus 3 mm starkem HPL. Der innen liegende Aluminium-Rahmen ist mit FCKW-freiem Polyurethan ausgeschäumt und somit verwindungssteif und stabil. Oberhalb der Vorderfront verläuft ein Aluminiumprofil zur zusätzlichen Stabilisierung. Die gesamte Trennwand-Anlage ist kratz-, bruch- und stoßfest und damit für den Schulalltag gut geeignet. Durch die Verwendung von HPL-Platten als Wandbekleidung wird zudem der Anteil an Fugen, die zu reinigen sind, auf ein Minimum reduziert.
Flächenbündiges Design
Die Kabinen-Anlage ist komplett flächenbündig – mit einem innen liegenden, gefälzten Türanschlag, der bündig in der Wandebene liegt. Auch das Zapfenband ist im Inneren der Konstruktion untergebracht. Ein eingezogenes langlebiges Dämpfungs-Gummi sorgt für ein geräuschloses Schließen der Türen. An der Bandseite wird zudem mit zwei ineinanderlaufenden Aluminiumprofilen ein wirkungsvoller Fingerklemmschutz erzielt. Alle Kabinen sind mit Einhand-Beschlägen nebst integrierter Frei- und Besetztanzeige versehen. Die Stützfüße der Anlage sind in Edelstahl ausgeführt.
Der Neubau der Franz-Böhm-Schule ist ein sehr einfaches und sachliches Schulgebäude, bei dem an gezielten Stellen ein gestalterisches Highlight, wie beispielsweise die Unterwasserwelt der WC-Anlage, gesetzt wurde. Die optisch ansprechende Gestaltung beugt Vandalismus und Beschädigungen vor und trägt so zu einer langen Lebensdauer bei. Dies zahlt sich langfristig in niedrigeren Unterhaltungskosten aus.