Zum Abschluss des 12. Forums Solarpraxis sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Remmers der Solarbranche ein schwieriges Jahr 2012 voraus. Die jetzt einstehende Konsolidierungsphase werde Opfer kosten, sei jedoch normal und notwendig, waren sich die Teilnehmer der Konferenz einig. Beim Photovoltaik-Zubau rechnen die Analysten mit etwa 20 Gigawatt neu installierter Leistung. Doch wo die Reise in den nächsten Jahren hingehe, sei nicht leicht zu sagen. Bei der abendlichen Diskussionsrunde der Unternehmensspitzen ging Murray Cameron, COO von Phoenix Solar, davon aus, dass am Ende der Konsolidierungsphase zehn Firmen 80% des Marktes dominieren werden – zwei davon seien europäisch.
Einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus, warf die Session „PV Märkte weltweit“. Rudy Vetter vom Greater Phoenix Economic Council unterstrich, dass die USA in Zukunft einer der größten PV-Märkte weltweit sein werde. Der Markt, der anders als in Europa nicht durch den Preis, sondern durch ein vorgeschriebenes Volumen geregelt wird, sei sehr divers. Er riet Unternehmen trotz Unsicherheiten durch das bevorstehende Wahljahr und den Ausgang der Antidumping-Klage gegen China, keine „sit-and-wait-Strategie“ zu verfolgen, sondern sich bei Interesse sofort auf dem Markt zu engagieren.
Ähnliches berichtete Frank Haugwitz, Deutsche China Consult, für den chinesischen Markt. „Möglichkeiten für deutsche Unternehmen gibt es nach wie vor, aber nicht für immer“, erklärte er. Er ermutigte Unternehmen zum Eintritt in den chinesischen Markt. China sei kein „closed shop“, empfehlenswert sei jedoch die Kooperation mit einem lokalen Partner.
Die große Teilnehmerzahl (850) und die zahlreichen, angeregten Diskussionen zeigten den großen Bedarf nach Austausch in der Branche. „Wenn wir uns im nächsten Jahr um die gleiche Zeit wiedersehen, wird sich der Markt wieder einmal stark verändert haben“, beendete Karl-Heinz Remmers die Konferenz. Das nächste Forum Solarpraxis findet am 22. und 23. November 2012 in Berlin statt.
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