66 % der Arbeitnehmer in Deutschland wurden nach Feierabend wegen beruflicher Themen kontaktiert, 46 % am Wochenende, 37 % im Urlaub — das ergibt eine gemeinsame repräsentative Umfrage von YouGov und der Intiative Neue Qualität der Arbeit.
7 von 10 Beschäftigten vermissen klare Regeln
Zwar dürfen Beschäftigte nach geltendem Arbeitsrecht dienstliche Nachrichten während ihres Urlaubs ignorieren, doch ist dies für viele keine realistische Option. Zumal 70 % der Beschäftigten meinen, dass es in ihren Betrieben keine klaren Regeln zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten gibt. Bei knapp einem Drittel (30 %) der Beschäftigten erwartet der Arbeitgeber, eine Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit. Ebensoviele sind unzufrieden mit ihrer Work-Life-Balance. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov in Kooperation mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit für die zwischen dem 26. und 28.06.2018 ingesamt 2042 Personen, darunter 1030 Erwerbstätige, befragt wurden - 1/3 (29 %) davon trägt Führungsverantwortung.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Erreichbarkeit und Stressempfinden
Bei der Erreichbarkeit lassen sich auch Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Arbeitnehmern erkennen. 47 % der männlichen Befragten, die auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar sind, erhalten zumindest manchmal berufliche E-Mails. Bei den weiblichen Befragten sind es 36 %. Im Durchschnitt verspüren Frauen eher eine Belastung als Männer: 22 % der befragten Frauen und 14 % der befragten Männer geben an, häufig oder sehr häufig Probleme zu haben, nach der Arbeit abzuschalten.
Smartphone und Internet machen für 4 von 10 den Job stressiger
Dabei spielen auch digitale Technologien eine Rolle: 39 % sagen, dass Smartphones und Internet ihren Job stressiger machen. Bei dieser Einschätzung ist das Alter der Befragten eine wichtiger Faktor. Jüngere Arbeitnehmer leiden nach eigenen Angaben weniger unter ständiger Erreichbarkeit als ältere Arbeitnehmen. So gibt die Hälfe der befragten 18- bis 24-Jährigen an, dass Technologien wie Smartphones und E-Mail ihre Arbeit weniger stressig machen. Bei den über 55-Jährigen liegt dieser Anteil nur bei 30 %.