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VDZ

Neuer Energieausweis gefordert

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Wer fragt schon nach dem Gebäudeenergieausweis? Das eigentlich vielversprechende Instrument wird oftmals weder ver­standen noch genutzt. Die VdZ – ­Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik hat nun mit zahlreichen Partnern das Bündnis Energieausweis gegründet, um den Ausweis zu ­optimieren und für die Energiewende nutzbar zu machen.

Dass der bisherige Energieausweis weit hinter seinen Erwartungen als klimapolitisches Instrument zurückgeblieben sei, liege zum einen daran, dass derzeit parallel der Bedarfsausweis und der Verbrauchsausweis existieren, so die VdZ. Zudem seien beim Bedarfsausweis verschiedene Berechnungsmethoden möglich. Die Ergebnisse seien untereinander in keiner Weise vergleichbar. Zum anderen lasse die Verbraucherfreundlichkeit beim Design und die Aussagekraft des der­zeitigen Ausweises zu wünschen übrig. ­Eigentümer und Mieter könnten mit der Darstellung nur wenig anfangen und auch die Aussagekraft des Bandtachos sei nicht nur in Fachkreisen umstritten.

Bündnis für den Energieausweis
„Der Ausweis in der jetzigen Form bietet weder verlässliche Ergebnisse über das energetische Niveau des jeweiligen Gebäudes, noch ist er von den Verbrauchern als Instrument angenommen worden“, so der Sprecher des Bündnisses Energieausweis und Geschäftsführer des Branchenverbandes VdZ, Dr. ­Michael Herma. Michael Geißler, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands eaD, fügt hinzu: „Der neue Gebäudeenergieausweis soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass jede verschwendete Kilowattstunde Energie auch eine Verschwendung finanzieller Ressourcen ist. Nur wenn Eigentümer und Mieter über den energetischen Zustand ihres Hauses fachlich korrekt und zuverlässig informiert sind, kann es ein Umdenken hin zu mehr Wirtschaftlichkeit bei der Energiebereitstellung und -nutzung geben.“

Unter Berücksichtigung des enormen Energieeinsparpoten­zials im Gebäudesektor dürfe ein so vielversprechendes Instrument nicht ungenutzt bleiben. Deswegen haben sich die Partnerverbände zum „Bündnis Energieausweis“ zusammengeschlossen, um das Thema Energieausweis auf die politische Tagesordnung zu setzen.

Mehr Transparenz
Das im August gegründete Bündnis fordert eine Abkehr vom Dualismus des Bedarfs- und Verbrauchsausweises hin zum reinen Bedarfsausweis, mit einem einheitlichen Berechnungsverfahren. „Der Energieausweis soll bei Hauseigentümern und Mietern für Transparenz sorgen, vergleichbare Ergebnisse zur energetischen Beschaffenheit des Gebäudes liefern und rechtlich belastbar sein“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Nur so könne er als Grundlage für Rechtsgeschäfte, für Fördermittel oder andere verbindliche Aussagen dienen und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Effizienzklassen statt Bandtacho
Desweiteren fordert das Bündnis Effizienzklassen, um dem Nutzer einen klaren Überblick zum Zustand des Gebäudes zu geben. „Die Darstellung als Bandtacho ist einfach nicht verbraucherfreundlich. Effizienzklassen, wie sie von Elektrogeräten bekannt sind, eignen sich aus unserer Sicht besser, weil der Verbraucher mit dem System bereits vertraut ist und sein Konsumverhalten danach orientiert. Wir möchten einen Ausweis, der jedem auf einen Blick zeigt, wie es um die Energieeffizienz seines Hauses bestellt ist und wo diese im Vergleich zu anderen einzuordnen ist“, sagt Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes.

Der vom Bündnis vorgestellte Ausweis informiert über den energetischen Zustand des Gebäudes und gibt dem potenziellen Käufer oder Mieter die Möglichkeit, die künftigen Wohnkosten, neben der Miete und sonstigen Nebenkosten auch die Heizkosten, realistisch abzuschätzen. Investoren wird die Bewertung von Gebäuden und damit die Risikoabschätzung für Investitionen erleichtert. Dem Eigentümer wiederum werden Energiesparpotenziale und wertsteigernde Effekte des Gebäudes aufgezeigt, die einen Modernisierungsanreiz auslösen. Hiervon erwartet sich das Bündnis Impulse für den lahmenden Sanierungsmarkt.

Projekt Energieausweis gemeinsam vorantreiben
Auch die Politik wird von einer einheitlichen Bewertungsgrundlage, die eine Vergleichbarkeit innerhalb des Gebäudebestands möglich macht, profitieren. Der Vorschlag ist ein adäquates Werkzeug, um die Energiewende im Gebäudesektor mit voranzubringen. „Ziel der Initiative ist aber, einen langfristigen Anstoß zur Erneuerung des Energieausweises zu geben. Das vorgeschlagene System ist bereits in anderen Ländern gut angenommen worden, hier darf Deutschland nicht den Anschluss verpassen“, warnte der Sprecher des Bündnisses und VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma.