Das Geschäftsjahr 2015 war für die Wilo-Gruppe nach firmeneigenen Angaben erfolgreich. Die Umsatzerlöse stiegen mit 6,7% stärker als erwartet und erreichten rund 1,3 Milliarden Euro. EBIT und Konzernergebnis wuchsen noch kräftiger als der Umsatz: Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 9,0 % auf 121,2 Millionen Euro und das Konzernergebnis verbesserte sich um 15,3 % auf 80,5 Millionen Euro.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr stand vor allem die digitale Transformation im Fokus. Die Unternehmensstrategie wurde um eine Digitalisierungsstrategie erweitert. Ziel sei, digitaler Pionier der Pumpenbranche zu werden. Sichtbarer Ausdruck intelligenter Vernetzung und technologischen Fortschritts soll die neue Produktionsstätte werden, die bis 2018/2019 am Stammsitz Dortmund entstehen wird.
Die Weltwirtschaft wuchs entgegen der Prognosen der Experten langsamer als in den beiden Vorjahren. Einem leichten Anstieg des Wachstums in den Industrieländern stand eine Abschwächung der Wachstumsdynamik in den Schwellenländern gegenüber. Insbesondere das verlangsamte Wachstum Chinas sowie die Rezession in Brasilien und Russland trugen zu dieser Entwicklung bei. Das Wirtschaftsjahr 2015 war geprägt von fallenden Öl- und Rohstoffpreisen, einer kräftigen Aufwertung des US-Dollar sowie einer hohen Volatilität auf den Finanzmärkten.
Gute Geschäftsentwicklung in Europa
In Europa erzielte Wilo ein Umsatzplus von 6,2 %. Die Umsatzerlöse stiegen um 43,8 Millionen Euro auf 744,7 Millionen Euro. Deutliche Umsatzsteigerungen wurden insbesondere in den osteuropäischen EU-Staaten und auf den britischen Inseln erreicht. Hier legten die Umsatzerlöse um über 20 % zu. In den Mittelmeerstaaten stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 16 %. Die gesamtwirtschaftliche Situation hat sich dort im Vergleich zum Vorjahr weiter stabilisiert, so dass insbesondere in Spanien aber auch in Italien Zuwächse erzielt werden konnten. Diese haben Umsatzrückgänge in Frankreich sowie in den nordischen und baltischen Staaten mehr als ausgeglichen.
Marktposition im Heimatmarkt behauptet
Im deutschsprachigen Raum bewegten sich die Umsatzerlöse im Berichtsjahr leicht über dem Vorjahresniveau. In Deutschland, dem größten Einzelmarkt der Wilo-Gruppe, herrschte angesichts einer lebhaften Baukonjunktur Vollauslastung in den Handwerksbetrieben der SHK-Branche. Die Investitionen galten dabei jedoch weniger energieeffizienten Maßnahmen wie dem proaktiven Austausch veralteter Pumpentechnik im Gebäudebestand, als vielmehr dem verstärkten Aus- und Umbau von Bädern und Sanitäranlagen. Darüber hinaus dämpfte ein außergewöhnlich milder Winter die Nachfrage nach Heizungspumpen.
Heterogene Entwicklung in den Schwellenländern
Während in der Türkei und in der Golfregion deutlich zweistellige Umsatzzuwächse verzeichnet werden konnten, wurde die Geschäftstätigkeit in Russland durch rezessive Entwicklungen infolge der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Krise in der Region sowie des Ölpreisverfalls belastet. Trotz dieses ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds erzielte die Wilo-Gruppe dort in 2015 in lokaler Währung ein moderates Wachstum. Die starke Abwertung des russischen Rubels führte jedoch zu einem Umsatzrückgang in Konzernwährung.
Südostasien gewinnt weiter an Bedeutung
In Korea, einem verhältnismäßig reifen asiatischen Markt, erzielte die Wilo-Gruppe mit einer Umsatzsteigerung von 3,9 % in lokaler Währung ein solides und nachhaltiges Wachstum. In Konzernwährung stiegen die Umsatzerlöse um über 15 %. Dieser Erfolg basierte auf der starken Marktpräsenz, einer ausgeprägten Kundenorientierung und der hohen Innovationskraft. Mit ihren Qualitätsprodukten, individuellen Systemlösungen und Dienstleistungen hat Wilo seine sehr gute Marktposition hier ausbauen können. Auch in Indien und insbesondere in Südostasien, wo die Umsatzerlöse um über 16 % zulegten, verlief das Geschäftsjahr erfolgreich. Damit entwickeln sich die südostasiatischen Schwellenländer neben Korea, Indien und China zunehmend zu einer vierten wichtigen Säule der Geschäftsaktivitäten in Asien. Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik in China machte sich auch für die Wilo Gruppe bemerkbar. Während in Konzernwährung eine Umsatzsteigerung von rund 15 % erzielt wurde, waren die Umsatzerlöse in lokaler Währung leicht rückläufig.