In einer im Rahmen einer im Herbst 2013 durchgeführten Befragung der FOM Hochschule unter 1.412 Young Professionals wurde festgestellt, das nur jeder Dritte glücklich in seinem Job ist. 90% der Befragten wünschen sich von ihrem Arbeitgeber eine Verbesserung der Karrieremöglichkeiten. Nur die Hälfte der befragten Mitarbeiter gab an, dass die ausgeübte Arbeit ihren Fähigkeiten entspricht und nur 32% empfinden Leidenschaft für Ihre Arbeit. Hier ergibt sich ein enormes Verbesserungspotential für Unternehmen, die qualifizierte Mitarbeiter rekrutieren und binden wollen. Prof. Dr. Anne-Katrin Straesser* hat Tipps, wie wir dem geschäftlichen Glück auf die Sprünge helfen und unseren Erfolg bei Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern steigern können.
In den Interaktionen mit Mitarbeitern, Kunden oder Geschäftspartnern haben Unternehmen die Möglichkeit langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern, die nicht nur die Rendite verbessern, sondern auch allen Beteiligten Erfolge bescheren. „Ein glückliches neues Jahr“, das wünschen wir uns gegenseitig. Manchmal wird das, was wir mit Glück meinen, auch noch spezifiziert: Wir wünschen uns Gesundheit, alles Gute für die Familie und geschäftlichen Erfolg. Im Deutschen kennen wir nur einen Begriff für Glück. Wir meinen damit sowohl das Zufallsglück wie auch das persönliche Glücksempfinden. Die Amerikaner verwenden dafür zwei unterschiedliche Wörter. Der Begriff „Happiness“ drückt einen Gefühlszustand aus. „Luck“ hingegen meint das Zufallsglück. Natürlich dürfen wir uns für das neue Geschäftsjahr auch eine große Portion an Glück wünschen. In jedem Fall können wir auch selbst etwas dafür tun. Glück ist nämlich untrennbar mit Erfolg verbunden. Nicht nur das Zufallsglück, wie ein unerwarteter großer Auftrag, der uns erteilt wird, sondern eben auch die „Happiness“ hängt eng mit dem geschäftlichen Erfolg zusammen.
Glück führt zu Erfolg und Erfolg macht glücklich
Das Gute am Glücksempfinden ist, dass wir es weitgehend steuern und beeinflussen können. Diese Erkenntnis ist relativ neu und wurde in den letzten Wochen ausgiebig in den Medien diskutiert. Die Glücksforschung und speziell die ökonomische Glücksforschung hat Faktoren identifiziert, die zu einem hohen Glücksempfinden beitragen. Diese Glücksfaktoren sind zum Beispiel eine gute Gesundheit, ein bereicherndes Sozialleben oder eine erfüllende Arbeit. Da wir es im Wirtschaftsleben fast überall mit Menschen zu tun haben, ist es sinnvoll, diese Erkenntnisse auch im Unternehmen zu berücksichtigen. Wir steigern unseren Erfolg, wenn wir wissen, wie wir das Glück unserer Mitarbeiter steigern können. Maßnahmen dafür könnten kostengünstiger als die nächste Gehaltserhöhung sein.
Ist unser Kunde glücklich, wissen wir, dass wir seine Erwartungen erfüllt oder übertroffen haben. Dieser Aspekt wirkt sich unmittelbar auf unseren geschäftlichen Erfolg aus. Durch das Glück unserer Kunden können wir uns im Markt einen Namen machen und unseren Marktanteil sichern und vergrößern.
Ebenso ist das Glück unserer Geschäftspartner eng mit unserem geschäftlichen Erfolg verbunden. Eine faire Zusammenarbeit mit Lieferanten und Sub-Unternehmern ermöglicht ein wirtschaftlich nachhaltiges Wachstum für beide Seiten und kann Prozesskosten senken. Es gibt also viele Möglichkeiten, unserem geschäftlichen Erfolg im neuen Jahr selbst auf die Sprünge zu helfen - indem wir nicht nur auf das große wirtschaftliche Glück hoffen, sondern in unseren geschäftlichen Interaktionen selbst dazu beitragen.
Info: Prof. Dr. Anne-Katrin Straesser ist Professorin für Unternehmensstrategie und Turnaround Management an der FOM Hochschule in Köln. Sie forscht im Bereich der Glücksökonomie und macht als Six Sigma Black Belt das Thema „Glück“ für Unternehmen greifbar und messbar. Mit der „Happiness Scorecard“ hat sie Konzept entwickelt, mit dem Unternehmen ermöglicht wird, Erkenntnisse aus der Glücksforschung zur Steigerung der Produktivität und des Unternehmenserfolges ganzheitlich umzusetzen und zu messen. Weitere Informationen sind auf www.glücksökonomie.de sowie www.happinessscorecard.com zu finden.