Vom Wunsch die Frauen verstehen zu können

Anlässlich seines Umzugs entrümpelt ein Mann den Dachboden. In einem vergilbten Karton findet er zwischen ausgedienten Küchen­utensilien eine alte, aus Metall gefertigte Lampe. Um zu erfahren, um was für ein Metall es sich handelt, reibt er das kunstvoll gefertigte Fundstück an seinem Ärmel und schon kommt ein Geist heraus:

Der Geist sagt: „O.k., o.k., o.k. Du hast mich aus der Lampe befreit, aber vergiss die Sache mit den drei Wünschen. Das gibt es nur im Märchen. Du hast nur einen einzigen Wunsch frei!“
Der Mann denkt eine Weile nach und sagt: „Ich wollte schon immer einmal nach Hawaii, aber ich habe Flugangst und werde schnell seekrank. Könntest Du nicht eine Brücke nach Hawaii bauen, damit ich dort hinfahren kann?“

Der Geist antwortet mit schallendem Gelächter: „Das ist doch unmöglich. Denk doch einmal nur an den Aufwand! Wie könnten die Säulen bis auf den Grund des
Pazifiks gebaut werden? Denk an die Mengen von Stahl und Beton! Nein, da musst Du Dir etwas anderes ausdenken.“
Der Mann nickt verständnisvoll, denkt nach und sagt: „Ich habe die Frauen nie verstanden, nie gewusst, wie sie in ihrem Inneren fühlen, was sie denken, wenn sie schweigen, nie gewusst, warum sie weinen, nie gewusst, was sie wollen, wenn sie ‚ach nichts!‘ sagen, nie gewusst, wie Mann sie wirklich glücklich machen kann. Mein Wunsch ist also, die Frauen verstehen zu können!“
Der Geist schaut dem Wünschenden lange und tief in die Augen. Nach einigen Minuten erwidert er mit gelassener Stimme: „Willst Du die Brücke zwei- oder vierspurig?“