Die Internationale Energieagentur IEA hat turnusgemäß im November 2011 ihre jährliche Einschätzung zu Energie und Klima veröffentlicht. Ebenso regelmäßig wird diese Veröffentlichung kritisiert – beispielsweise von Umweltverbänden. Dabei geht es vor allem um die Rolle der Atomenergie in der zukünftigen Energieversorgung. Die Stromerzeugung aus Kernkraft werde bis 2035 weltweit um 70 Prozent zunehmen, prognostiziert die IEA. Ein Szenario, für das die IEA etwa von Greenpeace heftig kritisiert wird.
Doch bleiben wir bei der Realität und schauen wir auf das Verbindende.
So sind sich alle einig, dass die Energiekonzepte auf regenerative Energie
setzen müssen. Deutschland kann hier zum Vorreiter werden. Das ist nach den Ereignissen in Fukushima eine vernünftige Entscheidung, und sie ist gewollt: In einer Repräsentativbefragung des ZVSHK bestätigten zwei Drittel der deutschen Immobilienbesitzer, dass Fukushima ihre Einstellung zur Atomkraft nachhaltig verändert hat.
Allerdings ist die Energiewende nicht umsonst zu haben. Umso verwunderlicher ist es, dass von der Politik verhältnismäßig wenig über das gesprochen wird, was sofort wirkt: Energieeffizienz im Wärmemarkt. Hier können gerade private Immobilienbesitzer mit relativ geringem Invest – etwa dem Einbau einer modernen Heizungsanlage – bereits nach kurzer Zeit enorme Einsparungen möglich machen.
Umso unverständlicher ist es, dass die Politik sich hier selber ein Bein zu stellen scheint und Maßnahmen der Energieeffizienz nicht mit ausreichend finanziellen Anreizen fördert. Angesichts der relativ kurzen Zeit läuft die Politik Gefahr, die eigenen ambitionierten Klimaziele zu torpedieren. Und es wird höchste Zeit: Nach einem Bericht der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen im Jahr 2010 verharrte sowohl die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz des Primärverbrauchs, wie die des Endverbrauchs auf Vorjahresniveau.