Obwohl die Anzahl der alten und pflegebedürftigen Menschen in Deutschland unablässig steigt, sind die Deutschen nicht bereit, hierfür selbst in ihrem Wohnumfeld vorzusorgen. Eine aktuelle EMNID-Umfrage im Auftrag des ZVSHK ergab: nur ganze 6% der Deutschen über 30 Jahre wollen Wohnung oder Haus in den nächsten fünf Jahren altersgerecht umbauen lassen. 8% wollen dies grundsätzlich tun, aber nicht in den nächsten fünf Jahren. Selbst bei den über 50-Jährigen beschäftigt sich nur jeder Vierte mit dem Thema barrierefreies Wohnen.
Eine nicht zu übersehende Größe hierbei ist allerdings das zur Verfügung stehende Haushaltsnettoeinkommen der Befragten. Immerhin 19% derjenigen, die über 2.500 Euro Nettoeinkommen verfügen, zeigen sich sanierungswillig.
Manfred Stather, Präsident des ZVSHK, sieht entsprechenden Handlungsbedarf. „Nach Berechnungen des Bundesbauministeriums werden in Deutschland bis zum Jahr 2030 zusätzlich drei Millionen altersgerechte Wohnungen benötigt. Um dies zu erreichen, müssen wir heute den barrierefreien Bau oder Umbau zur vorausschauenden Maßnahme der Altersvorsorge machen.“ Das Bad sei dabei der Schlüssel für ein selbstständiges Wohnen im Alter.
Der ZVSHK empfiehlt der Politik, finanzielle Anreize für entsprechende Investitionen zu setzen, etwa durch die Wiedereinführung der Zuschussvariante des KfW-Programms „Altersgerechtes Umbauen“. Badumbau sei immer auch eine Frage des Geldes. Aber letztendlich entlaste bauliche Vorsorge auf lange Sicht die Sozialkassen.
Erforderlich ist aus Sicht des Handwerks eine stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Der ZVSHK will daher gemeinsam mit Politik, Gesundheits- und Wohnungswirtschaft das öffentliche Bewusstsein für altersgerechten Wohnraum schärfen. In Kooperation mit dem Europäischen Institut Design für Alle Deutschland will die oberste Interessenvertretung des SHK-Handwerks verstärkt Einfluss auf die Produkt- und Dienstleistungsentwicklung zum Thema barrierefreie Wohnung nehmen.