Mit der "Berliner Erklärung zur Wärmewende" haben der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) deutliche Worte in Richtung Politik geäußert.
Die drei Verbände sehen aktuelle umwelt- und energiepolitische Tendenzen hin zu mehr ordnungsrechtlichen Zwängen für Hauseigentümer überaus kritisch. Darüber waren sich alle Beteiligten der 8. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin einig. Wer potenzielle private Investoren zu Effizienzinvestitionen zwingen möchte, löst keine Effizienzsteigerung aus, sondern Attentismus. Im Gegensatz zu staatlichen Zwängen für mehr Klima- und Ressourcenschutz setzten die drei Spitzenverbände daher auf eine konsequente und verstetigte Politik der Anreize. Solche Anreize mobilisieren das reichlich vorhandene private Kapital und lenken es in die für den Klima- und Ressourcenschutz unabdingbar notwendige energetische Modernisierung veralteter Heizungsanlagen.
Zur marktwirtschaftlichen Strategie gehört die Technologieoffenheit im Gegensatz zu Technologievorgaben oder Technologieverboten. Ebenso bedarf es einer Neutralität der Energieträger. Anstelle eines staatlich verordneten Energiemixes im Wärmemarkt steht damit der Wettbewerb verschiedener Energiearten. Auch fordern die Verbände dazu auf, die immensen Speicherpotenziale der erneuerbaren Energien aus Strom über Power-to-X-Technologien zu fördern. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt kann über diese neuen technologischen Ansätze deutlich gesteigert werden, ganz im Sinne der angestrebten Klima- und Ressourcenschutzziele der Bundesregierung.
Die Spitzenverbände setzen sich für eine marktwirtschaftlicheenergie-und umweltpolitische Strategie für den größten Energieverbrauchssektor Deutschlands, den Wärmemarkt, ein. Diese marktwirtschaftliche Strategie dient dem Ziel, die enormen Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale im Wärmemarkt beschleunigt zu heben. Von den in deutschen Heizungskellern installierten rund 21 Millionen Heizungen entsprechen nur ca. 33 Prozent dem Stand der Technik. Würden die verbleibenden ca. 14 Millionen Heizungen auf den Stand der Technik gebracht, könnten ca. 15 Prozent des deutschen Energieverbrauchs und entsprechende CO2-Mengen eingespart werden. Kein anderer Energieverbrauchssektor in Deutschland bietet höhere Einsparpotenziale als der Heizungsbereich, wurde während der Wärmekonferenz mehrfach betont.
Die deutsche Industrie bietet für alle Energiearten – fossile und erneuerbare – optimale technische Lösungen an. Diese ermöglichen hohe Effizienzsteigerungen und die Möglichkeit, immer höhere Anteile erneuerbarer Energien einzukoppeln. Heizungshandwerk und Heizungsgroßhandel setzen die Doppelstrategie aus Effizienz und erneuerbaren Energien vor Ort kompetent um.