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Emotionale Gestaltung: die Zukunft des Badezimmers

Inhalt

Badgestaltung ist nicht nur im Hinblick auf das Zusammenspiel von Gebäude, Installationstechnik und sanitärer Ausstattung eine Herausforderung. Auch das immer wichtiger werdende Interior-Design des Badezimmers trägt zur Komplexität des Planungsprozesses bei: Wie wirken Farben, Formen und Materialien zusammen? Wie lassen sich Tagesabläufe optimieren? Wie wird die technische Ausstattung optimal mit wohnlichen Elementen kombiniert? Mit welchen Mitteln lässt sich die ästhetische Qualität des Badezimmers erhöhen und variieren? Zeitgemäße Badgestaltung ist auf einem Qualitätsniveau angekommen, auf dem Stil, innovative Technik und professionelles Interior-Design aufeinander abgestimmt zu einem harmonischen Ganzen vereint werden: zum Emotional Bathroom.

Das Badezimmer ist zu einem Wohlfühlort der Wohnung geworden. Dabei ist seine Planung ein traditionell durch technische Bedingungen und Produkte bestimmter Prozess. Mit der Entwicklung des Badezimmers von einem rein funktionalen zu einem Lifestyle-Raum erhöhte sich in den letzten Jahrzehnten der ästhetische Leistungsanteil an der Badplanung erheblich. Doch der Druck zu nachhaltiger Ausstattung, der Einzug der LED-Technik, der Wunsch nach smarter Vernetzung und die zunehmende Programmierbarkeit der Funktionen fördern wieder das technische Image des Badezimmers. Letztlich jedoch geht es auch den Badnutzerinnen und Badnutzern vor allem um eines: pure Emotion.

High Emotion schlägt Hightech

Pop up my Bathroom, eine Initiative der ­Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und der Messe Frankfurt, untersucht, wie die Emotionalität in die ganzheitliche Badplanung kommt. Wie wirken Farben, Formen und Materialen zusammen? Welche Lernprozesse für Gestaltungstechniken vor der Wand führen schnell zu befriedigenden Ergebnissen? Denn wenn die Wunder der Hightech anfangs noch faszinierend sind, werden sie schnell wieder Mittel zum Zweck. Und der eigentliche Zweck der Badplanung ist High Emotion – eine emotionale Badgestaltung durch Farbe, Licht und Sinnlichkeit, welche durch sanitäre wie smarte Ausstattung erzielt wird. Die Technik selbst verschwindet hinter der Wand.

„Außen schick und ­innen smart: In diesem Bereich, in dem Hightech und individuelle Gestaltungskonzepte perfekt zusammen­gebracht werden, um im Badezimmer emotionales Erleben zu fördern, wird die Zukunft des Bade­zimmers definiert.“Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft und Mitinitiator der Trendplattform „Pop up my Bathroom“.

Bild: Martin Synowzik, VDS

„Außen schick und ­innen smart: In diesem Bereich, in dem Hightech und individuelle Gestaltungskonzepte perfekt zusammen­gebracht werden, um im Badezimmer emotionales Erleben zu fördern, wird die Zukunft des Bade­zimmers definiert.“
Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft und Mitinitiator der Trendplattform „Pop up my Bathroom“.

Storytelling: Anfang und Ende einer neuen Badplanung

Waschtisch, Armatur, WC, Badewanne und Badmöbel: Oft beginnt die Planung eines neuen Badezimmers mit der Auswahl konkreter Sanitärprodukte. Bei der Vielzahl von verfügbaren Kollektionen und Varianten ist die Analyse der Gewohnheiten der Bauleute und die Entwicklung einer Storyline eine zielführende Strategie für Badplanungsprofis. Daher sollte im ersten Schritt immer nach den Wünschen gefragt werden, die mit dem Bad verbunden werden: Wird etwa Nachhaltigkeit gewünscht, Wellnessprodukte oder Gelegenheit zum Fitnesstraining für Körper und Geist? Wird das Badezimmer eher als geschäftiger Familientreffpunkt konzipiert oder als persönlicher Rückzugsraum gebraucht?

Der übergeordnete Trend der Individualisierung dominiert inzwischen auch die Badgestaltung. Nutzungskonzepte müssen mit ästhetischen Vorstellungen zusammengebracht werden. Für den zweiten Schritt, die Auswahl der Sanitärprodukte, kann ein professionelles Storytelling helfen, das so etwas wie ein Drehbuch für die Badplanung ist. Soll die Badplanung durch stilbildende Rahmenbedingungen wie etwa die Architektur des Hauses oder regionale Charakteristika geprägt sein? Oder haben die Bauleute geschmackliche Präferenzen wie puristischer Landhausstil, moderner Bauhaus-Minimalismus oder ein Faible für florale Elemente? Spielt die Story eher in der Stadt oder auf dem Land, hat sie einen romantischen, einen nüchternen oder einen eleganten „­Sprachstil“? Designstile und präferierte Produkte zahlen im Idealfall in die Story ein. Und zu guter Letzt können auch Wand- und Bodengestaltung aufeinander abgestimmt werden.

Pop up my Bathroom bringt 20 Storys für das weiße Badezimmer auf die Bühne

Die Finalisierung des Storytellings erfolgt nicht nur durch eine abgestimmte Wand- und Fußbodengestaltung, sondern auch durch ausgewählte Dekorationselemente. Im Rahmen der Trendausstellung Pop up my Bathroom auf der ISH 2023 in Frankfurt definierten die Macher und Macherinnen der Ausstellung 20 Storys und wählten passende Dekowelten aus, um diese zu demonstrieren. Die Show zeigte performativ, wie sich –
trotz identischer Grundausstattung – durch das Spiel mit dem Storytelling aus einem weißen „Blanko-Bad“ stilistisch ganz unterschiedliche Badezimmer kreieren lassen. Dazu reichen mitunter schon wenige Versatzstücke aus dem Storyboard.

Ein Interior-Designer würde dabei vom „Erhöhen“ der Gestaltungsqualität sprechen. Wenn diese Erhöhung fehlt, sieht man es den Fotos von neuen Bädern, die Handwerker in Social Media posten, schnell an – die Bewohner sind hier in der Regel noch gar nicht eingezogen und der emotionale Bezug fehlt. Trotz handwerklich perfekter Leistung wirkt das Badezimmer leer und emotionslos.

Das Badezimmer ist zum Wohlfühlort der Wohnung geworden. Dabei ist seine Planung ein traditionell durch technische ­Bedingungen und Produkte bestimmter Prozess. Mit der Entwicklung des Badezimmers von einem rein funktionalen zu ­einem Lifestyle-Raum erhöhte sich in den letzten Jahrzehnten der ästhetische Leistungsanteil an der Badplanung erheblich.

Bild: Burgbad

Das Badezimmer ist zum Wohlfühlort der Wohnung geworden. Dabei ist seine Planung ein traditionell durch technische ­Bedingungen und Produkte bestimmter Prozess. Mit der Entwicklung des Badezimmers von einem rein funktionalen zu ­einem Lifestyle-Raum erhöhte sich in den letzten Jahrzehnten der ästhetische Leistungsanteil an der Badplanung erheblich.

Innovative Technik: die Basis des modernen Badezimmers

Auch – und gerade – beim emotionalen Badezimmer spielt die im Hintergrund bleibende innovative Technik eine wesentliche Rolle für das Gestaltungskonzept. Viele Freiflächen zum Dekorieren, aufgeräumte Schränke und Konsolen sowie minimalistische Bedienelemente sind nur dank einer Technik möglich, die versteckt bzw. unsichtbar bleibt. Vorwandsysteme, eingelassene oder integrierte Spiegelschränke und Stauraumelemente und sich unsichtbar machende Duschflächen und Ablaufinstallationen haben im emotionalen Badezimmer eine wichtige ästhetische Funktion. Die Qualität der Technik hinter der Wand ist die Voraussetzung für Veränderung „vor der Wand“: Idealerweise bleibt sie langjährig nutzbar für Anpassungen an die bedarfsgerechte Ausstattung und die sich gelegentlich wandelnden stilistischen Präferenzen der Bauleute.

Spiegelschränke übernehmen zudem mehr und mehr die Aufgabe einer stimmungsvollen Raumbeleuchtung sowie Programmierfunktionen. Durch die Integration von LED-Beleuchtungen, Soundsystemen und multimedialen Features im Bad, ja selbst in wasserführenden Produkten wie Dusche, Badewanne oder Armaturen, entfaltet das Emotional Bathroom einen Erlebnischarakter, der in Verbindung mit dem Element Wasser eine in der Wohnkultur einzigartige Intensität zu entwickeln vermag. Der gewünschte Effekt ist auch nicht auf Entspannung beschränkt, sondern kann vielerlei Qualitäten von „In-Schwung-Kommen“ über „sinnliches Träumen“ und „Feiern und Abtanzen“ bis hin zum „Runterkommen“ haben.

Solche Effekte wirken umso intensiver, je reduzierter das Design und je einfacher bzw. intuitiver die Handhabung ist. Aus dem Spaß an der Technik wird durch Understatement wahrer Komfort. Hightech ist nicht der Held in der Story. Hightech bringt High Emotion hervor. „Außen schick und innen smart: In diesem Bereich, in dem Hightech und individuelle Gestaltungskonzepte perfekt zusammengebracht werden, um im Badezimmer emotionales Erleben zu fördern, wird die Zukunft des Badezimmers definiert“, erklärt
Jens J.  ­Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und damit Mitinitiator der von VDS und Messe Frankfurt etablierten Trendplattform Pop up my Bathroom.

Professionelles Interior-Design: steigende Gestaltungsqualität im Bad

Die Forderung nach einer verbesserten Aufenthaltsqualität im Bad ist gleichzusetzen mit einer höherwertigen und wohnlichen Inneneinrichtung des Badezimmers. Anspruchsvolle Kollektionen der Sanitärhersteller geben eine hohe Designqualität vor; professionelle Badplaner und Badplanerinnen agieren dementsprechend zunehmend als Interior-Designer bzw. -Designerinnen. Das Badezimmer muss – genauso wie Küche, Wohnzimmer oder Terrasse – dem Wohnstil und dem Geschmack der Bauleute entsprechen. Während das Badezimmer in der Vergangenheit aufgrund der wasserführenden Installationen über längere Nutzungszeiträume ohne Modernisierungen auskommen musste, ist das zeitgemäße Bad modischen Gestaltungstrends gegenüber zunehmend offen. In Zukunft wird das Badezimmer im Rahmen von Teilsanierungen neben den technischen Updates – etwa wassersparende Armaturen oder Duschen – also wohl auch gleich ein Update im Interior-Design erhalten.

Das Emotional Bathroom ist eine neue Generation von Badezimmer. Es ist auf die Bedürfnisse der Nutzer und Nutzerinnen abgestimmt, erzählt eine Geschichte und berührt mit anspruchsvollem Interior-Design und Hightech-unterstützten Features.

Das Badezimmer ist zu einem wichtigen Fixpunkt in der Alltagsroutine geworden, und mit zunehmender Aufenthaltsqualität wird auch die durchschnittliche Nutzungsdauer steigen. Das emotionale Badezimmer spricht alle Sinne an: Das alles verbindende und die Sinne ansprechende Element Wasser übernimmt dabei eine zentrale Funktion, denn es unterscheidet das Badezimmer von allen anderen Erlebnisräumen im Wohnkontext.

www.pop-up-my-bathroom.de

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