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So sieht es aus: Die Deutschen und ihre Badezimmer

Die „Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft“ (VDS) lässt regelmäßig untersuchen, welche Badezimmer den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland zur Verfügung stehen, wie die Badezimmer ausgestattet sind, welche Erwartungen an ihre Nutzung gestellt werden und wie zufrieden die Bundesbürger mit ihren Badezimmern sind. Außerdem wird zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Forsa ermittelt, in welchem Zustand sich die Badezimmer befinden bzw. wie groß der Renovierungsbedarf ist, wie das Wunschbadezimmer aussehen sollte, wo und wie Ausstattungsgegenstände erworben werden und wie sich das Informationsverhalten der Kaufinteressierten aktuell darstellt. Für das Handwerk ergeben sich interessante, repräsentative Erkenntnisse.

Das Badezimmer als Wertobjekt

Ein gut gestaltetes Bad erhöht die Attraktivität einer Immobilie deutlich. 90 % der Befragten nennen ein ansprechendes Bad bzw. ein nach ihren Vorstellungen gestaltetes Bad bei der Wahl einer Wohnung oder eines Hauses als wichtiges Kriterium. Frauen und Männer achten dabei bei der Wohnungs- bzw. Haussuche annähernd gleich stark auf das Bad.

Ein gut gestaltetes Bad erhöht die ­Attraktivität einer ­Immobilie deutlich.

Der Trend in privaten Immobilien geht zum Zweit- und Drittbad

In 66 % der befragten Haushalte (2017: 70 %) ist ein (einziges) Badezimmer vorhanden. In 27 % (2017: 19 %) der Wohnungen sind zwei, in 6 % (2017: 3 %) sogar mindestens drei Badezimmer vorhanden. In 54 % (2017: 46 %) aller Wohnungen gibt es ein bis drei separate WCs bzw. Gäste­toiletten. Während von den Mietwohnungen nur 8 % (2017: 5 %) über mehr als ein Badezimmer verfügen, haben mit 16 % (2017: 15 %) doppelt so viele Wohnungseigentümer zwei oder mehr Badezimmer; von den Hauseigentümern besitzen sogar 54 % (2017: 48 %) mehrere Badezimmer. Eine Gästetoilette haben 31 % (2017: 28 %) der Mieterhaushalte, 49 % der Wohnungs- und 72 % der Hauseigentümer (unverändert zu 2017). Die Anzahl der Sanitärräume in privaten Haushalten insgesamt hat sich damit in den letzten Jahren nur unwesentlich verändert.

Eine leichte Dynamik lässt sich jedoch am Verhältnis separates WC/Gäste-WC (mit eher stagnierender Anzahl) zum Zweit- bzw. Drittbad ablesen – mit einer Tendenz zum Zweit- oder Drittbadezimmer. Immerhin jede dritte Wohnung in Deutschland (33 %; 2017: 22 %) verfügt mittlerweile über zwei oder sogar drei Bäder, mit deutlichem Schwerpunkt auf Wohnungen (16 %) und Häusern (54 %) in Eigentum. Dabei erscheint mit 27 % (2017: 19 %) das Zweitbad besonders attraktiv; hier ist etwa an einen Ausbau des Gäste-WCs zu einem Duschbad zu denken. Damit deutet sich ein Trend zum Zweitbad (Duschbad) anstelle des Gäste-WCs ab.

18 % der Bäder in Deutschland sind dringend renovierungsbedürftig, rund 7 Mio. Bäder.

VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann

VDS

Jedes zweite Badezimmer in Deutschland ist mindestens 15 Jahre alt

Mit 14 % gibt es etwa genauso viele neue (bis zu 4 Jahre alt) wie richtig alte Bäder von über 35 ­Jahren (13 %), für die in der Regel ein dringender Sanierungsbedarf anzunehmen ist. In unsa­nier­tem Zustand haben damit auch über ein Drittel der Bäder „mittleren Alters“ – nämlich 38 % zwischen 15 und 34 Jahren – eine Alterskategorie erreicht, in der sie von einer Modernisierung auf den derzeitigen technischen Stand in hohem Maß profitieren können – insbesondere in puncto digitaler und steuertechnischer Bedienkomfort, neue Produktstandards (z. B. bodenebene Dusche, spülrandloses WC/Dusch-WC) sowie hinsichtlich Ressourcenschonung und Kosteneinsparung. Dies gilt unabhängig von dem mit dem Alter des Badezimmers wachsenden Wunsch nach stilistischer Modernisierung.

Sanierungsstau in deutschen Badezimmern: Mit 14 % gibt es etwa genauso viele neue (bis zu 4 Jahre alte) wie richtig alte Bäder von über 35 Jahren (13 %), für die in der Regel ein dringender Sanierungsbedarf anzunehmen ist. In unsaniertem Zustand haben über ein Drittel der Bäder „mittleren Alters“ (nämlich 38 % zwischen 15 und 34 Jahren) eine Alterskategorie erreicht, in der sie von einer Modernisierung auf den derzeitigen technischen Stand in hohem Maß profitieren können.

Bild: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)

Sanierungsstau in deutschen Badezimmern: Mit 14 % gibt es etwa genauso viele neue (bis zu 4 Jahre alte) wie richtig alte Bäder von über 35 Jahren (13 %), für die in der Regel ein dringender Sanierungsbedarf anzunehmen ist. In unsaniertem Zustand haben über ein Drittel der Bäder „mittleren Alters“ (nämlich 38 % zwischen 15 und 34 Jahren) eine Alterskategorie erreicht, in der sie von einer Modernisierung auf den derzeitigen technischen Stand in hohem Maß profitieren können.

Je neuer das Haus, desto größer das Bad

Badezimmer in privaten Häusern sind deutlich größer als in Mietwohnungen. Die Badezimmer in Deutschland haben eine durchschnittliche Größe von 8,7 m². Der Mittelwert differiert jedoch deutlich in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse und die Immobilienart: Badezimmer in Häusern sind i. d. R. immer noch größer als in Eigentums- und Mietwohnungen (2017: 10,3 m² im eigenen Haus, 8,6 m² in Eigentumswohnungen, 8,2 m² in Mietobjekten). Um die Größenentwicklung des Badezimmers verlässlicher abzubilden, eignet sich der Bezug zum Baujahr der Immobilie. Das Ergebnis macht deutlich, dass die Qualität des Badezimmers nach architektonischem Maßstab gerade in den letzten Jahren stark gestiegen ist: Die Bäder werden größer.

Der Trend zu großen Badezimmern zeichnet sich bereits seit 1990 deutlich ab: Über die Hälfte der neu gebauten Badezimmer hat eine ansehnliche Größe von über 8 m² bzw. über 10 m². Seit 2010 trifft dies schon auf 64 % zu. Seither sind auch große Bäder von über 10 m² keine Ausnahme mehr im privaten Wohnungsbau: 29 % der Badezimmer in Häusern jüngeren Datums bieten ein großzügiges Flächenangebot zur Realisierung komfortabler, wohnlicher Bäder. Je neuer das Haus ist, umso eher verfügt es über ein großzügiges Badezimmer. Die aktuelle Studie bestätigt diese Entwicklung auch durch die Statements der Befragten: Für die große Mehrheit (91 %) ist auch das Badezimmer ein für eine gute Wohnqualität wichtiger oder sogar sehr wichtiger Raum.

Zufriedenheit mit eigenem Bad nimmt zu

Es gibt nicht viel zu meckern an den deutschen Badezimmern: Alles in allem ist eine Mehrheit von 84 % zufrieden mit ihrem Bad – eine nochmalige leichte Steigerung des Zufriedenheitswertes im Vergleich zu den Vorgängerstudien (2017: 81 %; 2011: 81 %; 2006: 74 %). Mit 33 % ist jeder Dritte mit seinem Badezimmer sogar „sehr zufrieden“ – das sind die höchsten jemals gemessenen Zustimmungswerte. Das spricht für einen allgemein mehr als guten Ausstattungsstandard der Badezimmer in Deutschland. Allerdings: Damit ist rund jeder Zweite (51 %) nicht rundum, sondern nur „eher zufrieden“. Bei einem hohen Anteil der Badnutzer ist daher wohl auch ein gewisser Pragmatismus in Bezug auf das Badezimmer als vorherrschend anzunehmen.

Wenn es um die ­Kosten geht, fehlt es Befragten an ­einer realistischen ­Einschätzung.

Ein Viertel der Mieter ist (sehr) unzufrieden.

Ein noch differenzierteres Bild geben die Zufriedenheitswerte nach Badalters- und Eigentumsverhältnis-Index ab: Je älter das Badezimmer ist, desto unzufriedener sind die Nutzer; bei Bädern von 35 Jahren und älter sind 38 % nicht bis überhaupt nicht mehr zufrieden. Von den Mietern sind mehr als doppelt so viele Badnutzer unzufrieden/überhaupt nicht zufrieden mit dem Bad (25 %) als Eigentümer (10 %). Damit ist jeder vierte Mieter mit dem Zustand seines Badezimmers nicht glücklich.

Das Informationsverhalten der Konsumenten hat sich deutlich verändert: Der Sanitärfachbetrieb ist für 57 % der Befragten die wichtigste Informationsquelle für Sanitärprodukte, dicht gefolgt von den Badausstellungen des Sanitärgroßhandels.

Bild: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)

Das Informationsverhalten der Konsumenten hat sich deutlich verändert: Der Sanitärfachbetrieb ist für 57 % der Befragten die wichtigste Informationsquelle für Sanitärprodukte, dicht gefolgt von den Badausstellungen des Sanitärgroßhandels.
Für die meisten Befragten ist es wichtig, dass das Badezimmer vor allem pflegeleicht ist (95 %) und sie es in jeder Lebensphase bequem nutzen können (90 %). Die Mehrheit (83 %) will sich im Bad aber auch wohlfühlen und entspannen.

Bild: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)

Für die meisten Befragten ist es wichtig, dass das Badezimmer vor allem pflegeleicht ist (95 %) und sie es in jeder Lebensphase bequem nutzen können (90 %). Die Mehrheit (83 %) will sich im Bad aber auch wohlfühlen und entspannen.
Renovationsstau in deutschen Badezimmern: Bei fast der Hälfte der Befragten (46 %) wurde das Badezimmer zuletzt in den letzten 15 Jahren vollständig bzw. teilweise renoviert oder umgebaut. Bei jedem dritten (33 %) ist das mindestens 15 Jahre her.

Bild: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)

Renovationsstau in deutschen Badezimmern: Bei fast der Hälfte der Befragten (46 %) wurde das Badezimmer zuletzt in den letzten 15 Jahren vollständig bzw. teilweise renoviert oder umgebaut. Bei jedem dritten (33 %) ist das mindestens 15 Jahre her.

Das Badezimmer als Wohnraum

Im Ranking der Wunscheigenschaften gibt es einen neuen Spitzenreiter: Der an dieser Stelle erstmals angebotenen Aussage „Das Bad muss vor allen Dingen pflegeleicht sein“ stimmt eine deutliche Mehrheit von 95 % der Befragten zu. Gleich danach sollte das ideale Badezimmer in jeder Lebensphase – also sowohl wenn Kinder im Haushalt sind als auch im Alter – bequem nutzbar sein (90 %). Insgesamt herrscht Pragmatismus vor. Der Wohlfühlfaktor kommt aber gleich dahinter. Gleichstand herrscht bei der Erwartung, dass das Badezimmer ein Raum zum Wohlfühlen und Entspannen ist (83 %), und der Auffassung, es habe vor allem praktisch und funktional zu sein (83 %) – was auch eine Ablehnung von „Schnickschnack“ im Bad impliziert (jeweils Summen aus „stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“). Weitere Einschätzungen zum Badezimmer sind der Grafik zu entnehmen.

Je neuer das Haus ist, umso eher verfügt es über ein großzügiges Badezimmer.

Bild: VDS

Die VDS-Grundlagenstudie Badezimmer

Die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Forsa entstandene Grundlagenstudie #germanbathrooms umfasst insgesamt 60 Auswertungen und dokumentiert auf 148 Seiten in 14 Kapiteln die Statements der 3056 ­Befragten, visuell attraktiv aufbereitet, lesefreundlich gestaltet und vorsichtig interpretiert. Die Studie richtet sich in erster Linie an Unternehmen der Sanitärwirtschaft, dürfte aber auch für Projektentwickler, Architekten, Bauindustrie und sonstige Teilnehmer der Immobilienbranche sowie für die mit der Entwicklung und Förderung von Wohnraum befassten öffentlichen und nichtöffentlichen Institutionen von besonderem Interesse sein.

Zu erwerben ist die Studie über die VDS gegen eine Schutzgebühr von 750 Euro (zzgl. 19 % MwSt.). VDS-­Mitglieder erhalten das Werk zum ermäßigten Mitgliederpreis von 490 Euro (zzgl. 19 % MwSt.).

www.sanitaerwirtschaft.de

Lieber gleich alles neu

Der Blick auf die Renovierungsmaßnahmen zeigt, dass eine Teilrenovierung weiterhin weniger populär ist als eine vollständige Renovierung. Dies bestätigt den in der Vorgängerstudie festgestellten Trend, dass bei den seit Einzug in die Wohnung bzw. das Haus vorgenommenen Renovierungen Komplettrenovierungen deutlich dominieren. Auch wenn Upgrades der sanitären Ausstattung auf einen neuen Standard auch schon mit Teilrenovierungen zu realisieren sind, wurden gut 2 von 3 Renovierungen als komplette Neugestaltungen durchgeführt. Bäder im Wohneigentum wurden häufiger vollständig renoviert als in Mietwohnungen. Diese Tendenz folgt offenbar der Investitionspraxis in Mietobjekten, in erster Linie die Grundfunktionen der Sanitärräume zu erhalten bzw. die Immobilien kosteneffizient auf einem modernen Standard zu halten.

Zudem sind Modernisierungen seitens der Mieter prinzipiell Grenzen gesetzt, weshalb Teilrenovierungen hier leichter umsetzbar sind. „Wir sollten Ideen entwickeln, um die zahlreichen Bäder in Mietwohnungen praktikabel zu sanieren. Zumal ja ein gut gestaltetes Bad die Attraktivität und den Wert einer Immobilie deutlich erhöht, wie wir gelernt haben“, so Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft.

Der Sanitärfach­betrieb ist für 57 % der Befragten die wichtigste Informationsquelle.

Der Sanitärfachbetrieb ist Ansprechpartner Nr. 1

Das Informationsverhalten der Konsumenten hat sich deutlich verändert: Der Sanitärfachbetrieb ist für 57 % der Befragten die wichtigste Informationsquelle für Sanitärprodukte, dicht gefolgt von den Badausstellungen des Sanitärgroßhandels. Der Baumarkt scheint seine Position als zwischenzeitlich sogar wichtigste Anlaufstelle für Fragen zum Bad verloren zu haben und wird lediglich von 47 % der Befragten als eine der priorisierten Informationsquellen genannt. Zunehmend werden Informationen über entsprechende Onlineplattformen, Onlinehandel und die inzwischen stark entwickelten Websites der Markenhersteller eingeholt; Social-Media-Kanäle spielen (noch) keine maßgebliche Rolle. „Badplaner und Handwerk sollten das Momentum nutzen und ihre Rolle als Ansprechpartner Nr. 1 festigen und ausbauen – etwa durch Investitionen in den Webauftritt des Betriebs“, so der Marketingtipp von VDS-­Geschäftsführer Jens J. Wischmann.

Nach der optischen Analyse von 465 privaten Bädern benötigt eine hohe Anzahl der Bäder ein Update in Sachen Interior-Design und Innovation. Bei 80 % der Bäder in Deutschland ist kein einheitlicher Einrichtungsstil erkennbar. Rund 60 % der Bäder in Deutschland sind in einem guten bis sehr guten Zustand.

Bild: Forsa; VDS

Nach der optischen Analyse von 465 privaten Bädern benötigt eine hohe Anzahl der Bäder ein Update in Sachen Interior-Design und Innovation. Bei 80 % der Bäder in Deutschland ist kein einheitlicher Einrichtungsstil erkennbar. Rund 60 % der Bäder in Deutschland sind in einem guten bis sehr guten Zustand.

Falsche Vorstellungen von Kostenrahmen

Wenn es um die Kostenkalkulation einer kompletten Neugestaltung des Badezimmers geht, fehlt es vielen Befragten an einer realistischen Einschätzung: 89 % unterschätzen den finanziellen Aufwand, den eine Neugestaltung auf dem Niveau der gezeigten Beispielbäder (vorher/nachher) darstellt. Die Antwortmöglichkeiten umfassten Preiskategorien von „unter 5000 Euro“ bis „50.000 Euro und mehr“. Nur 5 % lagen mit ihrer Einschätzung bei realistischen 30.000 Euro oder zumindest in der Nähe (6 % schätzten 25.000 bis 30.000 Euro).

Falsches Bild führt zum Negativimage überteuerter Preise

Das Ergebnis belegt ein Problemfeld der Branche, das mit dem hohen und in den letzten Jahren nochmals deutlich gestiegenen Preisniveau (verursacht u. a. durch Inflation, Energiekosten und Verteuerung der Baustoffe) für die anspruchsvolle Leistung zusammenhängt: Die in den Köpfen vorhandenen Preise decken sich nicht mit der Realität und lassen prinzipiell an einer Badneugestaltung Interessierte vor einer Umsetzung zurückschrecken. Als Aufgabenstellung könnte daraus abgeleitet werden, Branchenleistung und Kostenstrukturen gezielt und transparenter zu kommunizieren. Nur 5 % schätzen die Kosten für eine komplette Neugestaltung des Badezimmers realistisch ein.

Funktionale Badezimmer überwiegen

Die Studie erlaubt auch einen Blick hinter private Türen, die uns sonst verschlossen bleiben. Dies gelingt mit einer visuellen Analyse von 465 hochgeladenen privaten Badezimmerfotos. Die große Breite der eingesandten Beispielbäder von veraltet bis modern, rudimentär bis komfortabel, chaotisch bis gestylt spricht für ein ungeschöntes, authentisches Bild der Studie von der Realität deutscher Badezimmerkultur. Eine stilistische Bestimmung und die Identifizierung dominierender Stilrichtungen in den untersuchten Bädern erwies sich als Herausforderung. Zumeist fehlte es komplett an Stilmerkmalen. Mit 80 % der ausgewerteten Badezimmer ist der Anteil der Bäder ohne erkennbaren Einrichtungsstil daher sehr hoch.

Viele der analysierten Badezimmer sind gut gepflegt und trotz eines hohen Alters noch voll funktionstüchtig. Fehlender Stauraum führt jedoch häufig zu vollgestellten Ablageflächen oder herumliegenden Handtüchern. Jahrelang angesammelte Utensilien prägen bei vielen Bädern das Erscheinungsbild und beeinträchtigen das Badplanungskonzept – soweit vorhanden. Der Blick in die privaten Bäder in Deutschland ist traurig und hoffnungsvoll zugleich. Neben dem guten Zustand ist die zweite wichtige Erkenntnis, dass manchmal ein stilistisches und technisches Update angesagt wäre. „Das Badezimmer spricht Bände, wirkt oft chaotisch-gemütlich, braucht aber auch noch etwas mehr … Liebe“, attestiert Jens J. Wischmann.

Stauraum und Geschmack gefragt: 19 % der analysierten Bäder wirken unaufgeräumt bis chaotisch. 14 % der analysierten Bäder sind minimalistisch eingerichtet.

Bild: Forsa; VDS

Stauraum und Geschmack gefragt: 19 % der analysierten Bäder wirken unaufgeräumt bis chaotisch. 14 % der analysierten Bäder sind minimalistisch eingerichtet.

VDS-Grundlagenstudie ermittelt Sanierungsbedarf

„Unsere aktuelle Grundlagenstudie #germanbath­rooms zeigt deutlich, wie groß der Sanierungsbedarf im privaten Bereich aufgrund der Überalterung der deutschen Bäder ist. 18 % der Bäder in Deutschland sind sogar dringend renovierungsbedürftig – das sind anteilig rund 7 Mio. Bäder. Mehr als jeder vierte Wohneigentümer (27 %) rechnet für die nächsten Jahre mit einer Badezimmerrenovierung – bei den seit 35 Jahren nicht mehr renovierten Bädern ist es jeder zweite (52 %). Die Nachfrage wird also anziehen. Auch der dringende Bedarf an neuen, altersgerechten Bädern und der Wunsch nach mehr Wohnqualität im Badezimmer sind zentrale Themen, von denen Impulse für den Sanierungsmarkt zu erwarten sind. Das ist viel Motivation für uns, gerade so kurz vor einer wirtschaftlich wichtigen ISH 2025“, sagt Jens J. Wischmann.

www.sanitaerwirtschaft.de

Mehr Bad online

Weitere Beiträge rund um Badthemen online unter:
www.sbz-online.de/tags/­badgestaltung

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