Entscheidend für die Umsetzung und einen möglichst langen Verbleib in den eigenen vier Wänden ist oft die Sanitärtechnik. Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg bietet seit 2002 Weiterbildungen in diesem Bereich an.
Seit Jahren bekannt: Die Altersstruktur der Bevölkerung ändert sich. Nur die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen wird in Zukunft noch weiter anwachsen. Gravierende Auswirkungen hat dieser Umbruch nicht nur auf das Sozialsystem, sondern auch auf den Wohnungsmarkt. Das Statistische Landesamt rechnet mit einem Rückgang der Drei- und Mehr-Personen-Haushalte von 2005 bis 2020 um 22 Prozent, während die Ein- bis Zwei-Personenhaushalte um bis zu 35 Prozent anwachsen. Die meisten dieser kleinen Wohneinheiten entstehen in der Gruppe der über 65-Jährigen. Ein wachsendes Marktsegment, in dem dezidierte Ansprüche an das Wohnumfeld gestellt werden.
Auf barrierefrei trimmen
Stufenlose Zugänge, lichte Raumplanung, übersichtliche und funktionale Gestaltung – diese Begriffe muss die Haustechnik mit Leben füllen. Bei anstehenden Badsanierungen stellt sich immer häufiger die Frage: Ist die Wohnung nach der Renovierung auch mit Bewegungsbeeinträchtigungen nutzbar? Sanitärräume der 70er-Jahre oder Neubauten auf barrierefrei zu trimmen, ist eine Aufgabe die Planung, technisches Wissen und diplomatisches Geschick von den SHK-Fachbetrieben erfordert. Seit 2002 bietet der Fachverband in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik die Weiterbildung zum „Fachbetrieb für behinderten- und altersgerechte Installation“ an.
Zweitägiges Seminar
Das zweitägige Seminar vermittelt neben technischen Details, Produkt- und Normenkunde auch marktspezifische und soziologische Aspekte. So standen Mitte Februar 2008 zwar auch DIN-Normen und Haltegriffe auf der Seminartagesordnung, doch den zahlreichen Teilnehmern wurde auch vermittelt, sich in den potenziellen Kunden vermehrt einzufühlen. Kaum ein Wohnungseigentümer sieht sich mit über 60 Jahren in der Gruppe der Senioren. Die Wenigsten wollen sich über ihr Alter und die damit verbundenen Folgen Gedanken machen. Trotzdem soll eine anstehende Renovierungsmaßnahme das Badezimmer für die Zukunft fit machen. Vielen SHK-Fachbetrieben steht bei den Kundengesprächen ein gedanklicher Spagat bevor. Höhenverstellbare Badmöbel, stufenlose Einstiege, rollstuhlgerechte Türen und Wendekreise müssen in die Planungen miteinbezogen werden, ohne den Besitzer gleich aufs Altenteil zu schieben.
Die erfolgreiche Teilnahme am Lehrgang „Fachbetrieb für behinderten- und altersgerechte Installation“ ist die Voraussetzung für die Erlangung der Abrechnungserlaubnis mit der IKK Baden-Württemberg. Grundlage dieser Registrierung ist der Rahmenvertrag über die Lieferung von Hilfsmitteln, Leistungen und Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes Pflegebedürftiger.
Fernlehrgang für die Spezialisten
Betrieben, die sich auf das Gebiet des barrierefreien Bauens spezialisieren wollen, bietet der Fachverband einen Fernlehrgang „senioren- und behindertengerechtes Bauen und Wohnen“. Der sechsmonatige Lehrgang startet am 28. Mai 2008, geht über acht Studieneinheiten und beinhaltet Präsenzphasen, in denen auch die Prüfung abgelegt wird (Ende Dezember 2008).
Informationen zu den Weitebildungsmaßnahmen über den Fachverband Baden-Württemberg, Telefon (07 11) 48 30 91 oder info@fvshkbw.de.