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Gute Ergebnisse trotz Schwäche im Heizungsbereich

Nur alle 33 Jahre ein neuer Kessel

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Der Handwerksbereich hat in Baden-Württemberg mit seinen 44500 Beschäftigten demnach einen Umsatz von 5,25 Milliarden Euro erzielt und damit ein Plus von 2 %. Die Materialeinkaufspreise sind im Sanitär- und Heizungsbereich von April 2011 auf April 2012 um rund 5 % gestiegen. Gleiches gilt für den Bereich Klempnerei. Die Angebotspreise (das sind die Preise für SHK-Handwerksleistungen) sind 2011 gegenüber dem Vorjahr im Bereich Sanitär um 4,3 %, im ­Bereich Heizung um 3,0 % und in der Klempnerei um 11,5 % gestiegen. Aufgrund des starken Preiswettbewerbs in der Branche konnten nicht immer kostendeckende Preise erzielt und die betrieblich notwendigen Preiserhöhungen nicht oder nur sehr begrenzt realisiert werden. Die Ertragssituation verläuft auf niederem Niveau stabil. Die Eigenkapitalquote vieler SHK-Betriebe verharrt ebenfalls auf niedrigem Niveau.

Einziger Wermutstropfen war der Rückgang im Bereich Heizung und regenerative Energien. Verantwortlich dafür sei die durch Unsicherheit geprägte Zurückhaltung der Immobilienbesitzer. Diese investierten kaum in energiesparende Maßnahmen und erneuerbare Energien, so der Vorsitzende. Die rund 1,6 Millionen Öl- und Gasheizungsfeuerstätten in Baden-Württemberg wiesen daher eine durchschnittliche Sanierungsquote von nur 3 % pro Jahr auf. Das heiße, im Durchschnitt werde ein Heizkessel nur alle 33 Jahre erneuert. Folglich seien rund 850000 Heizkessel ­älter als 15 Jahre und somit auf einem veralteten Stand der Technik.

Zwei Hauptgründe für den Modernisierungsstau

Aus Sicht des Verbandes gibt es für den Modernisierungsstau zwei Gründe. Zum einen das seit 2011 immer noch nicht beschlossene Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden, zum anderen das Stop-and-go bei den staatlichen Förderungen. Die unstete Förderpolitik sei angesichts des nachgewiesenen Multiplikatoreffekts völlig unverständlich. Stather führte dabei ein Gutachten des Forschungszentrums Jülich an. Nach diesem profitierte der Staat nach einer Förderung im Bereich der Gebäudesanierung durch Mehreinnahmen und verringerte Kosten, die insgesamt ein Fünffaches des Einsatzes betrugen. „Wir fordern daher Bundesregierung und Bundesrat zum sofortigen Handeln auf. Wir brauchen endgültige Klarheit über das Steuerabschreibungsgesetz“, betonte Stather. Das Signal an die Verbraucher müsse lauten: „Energiesparendes Sanieren lohnt sich.“

Trinkwasserverordnung fordert Betreiber und Betriebe

Viel zu tun gibt es für die SHK-Fachbetriebe im Bereich der Trinkwasserversorgung. Mit dem Inkrafttreten der neuen Trinkwasserverordnung im November 2011 müssen unter bestimmten Voraussetzungen erstmals auch in Mietshäusern die Warmwasserinstallationen einmal jährlich auf Legionellen überprüft werden. Darüber hinaus besteht eine Mitteilungspflicht der Hauseigentümer gegenüber den Gesundheitsämtern, wie Dietmar Zahn, Geschäftsführer des Fachverbandes, erläuterte.

Zwei bis drei Prozent Umsatzplus im Visier

Angesichts des großen Potenzials sanierungsbedürftiger Bäder, Installationen und Heizungen blickte der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes, Dr. Hans-Balthas Klein, optimistisch in die Zukunft: „Wir rechnen für 2012 mit einem Umsatzplus von rund 2 bis 3 %.“ Das SHK-Handwerk setze sich in allen Bereichen für eine energiesparende und effiziente Haus- und Gebäudetechnik ein und sei somit maßgeblich für die Umsetzung der Energiewende in der Praxis.

Man sei sich in der Berufsorganisation bewusst, dass die zukünftigen Herausforderungen nur mit qualifizierten Fachkräften und entsprechendem Nachwuchs zu bewältigen seien. Angesichts der von 4054 auf 3971 gesunkenen Zahl an Lehrlingen und den in Baden-Württemberg 1300 unbesetzten Ausbildungsplätzen müsse es gelingen, mehr junge Menschen für die Zukunftsberufe im SHK-Handwerk zu begeistern. Es sei daher dieses Jahr unter dem Motto „Volles Rohr Zukunft“ eine bundesweite Kampagne gestartet, die der Fachverband forcieren wird.