Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände „Arbeitgeber Baden-Württemberg“ war im Dezember zu Gast beim Fachverband SHK Baden-Württemberg zu einem Kamingespräch. Die Arbeitgeber Baden-Württemberg haben als Stimme der Wirtschaft in Baden-Württemberg besonderes Gewicht in der politischen Diskussion. Der Fachverband SHK nutzte die Gelegenheit, um vor allem die wirtschaftliche Bedeutung des SHK-Handwerks herauszustellen.
Im Gebäudesektor wird ein Großteil der Endenergie verbraucht: 80 Prozent dieser Energie wird für Wärme- und Warmwasserbereitung aufgewendet. Dementsprechend umfangreich sind die Einsparpotenziale, die der Gebäudebestand bereithält. Wer die Energiewende meistern und Klimaziele erreichen will, kommt am SHK-Sektor daher nicht vorbei. Wenig hilfreich ist in diesem Zusammenhang der durch die unstete Förderung ausgelöste Modernisierungsstau.
Als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband praktiziert der Fachverband SHK eine eigenständige, das heißt handwerksgerechte Tarifpolitik, die sich nicht zuletzt in handwerksspezifischen Tarifverträgen niederschlägt. Dass sich damit im Konzert der Industrie-Verbände die eine oder andere „abweichende“ Einzelposition ergibt, lässt sich aushalten, wenn die Gesamtausrichtung der Arbeitgeber Baden-Württemberg stimmt.
Des Weiteren ging der Fachverband auf die schwierige Nachwuchssituation und der damit verbundenen Fachkräfteproblematik im SHK-Handwerk ein, die sich derzeit in 1700 offenen Lehrstellen niederschlägt. Neben der zuweilen unbefriedigenden Qualität der Schulabgänger dürfte der wesentliche Grund darin liegen, dass sich zunehmend die Tendenz zur Schulkarriere durchsetzt. Der Wegfall der Grundschulempfehlung sowie der Notenhürden in der Werkrealschule tragen ihr Übriges dazu bei. In diesem Zusammenhang wurden auch die Kosten der Landesfachklassen und eine größere Beteiligung des Landes Baden-Württemberg mittels Zuschüsse hierzu angesprochen.
Weitere Themen waren die Konkurrenzsituation des SHK-Handwerks zu Energieversorgungsunternehmen sowie das von der grün-roten Landesregierung auf den Weg gebrachte Tariftreuegesetz.