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Mitgliederversammlung

Wegweisende Entscheidungen

Inhalt

So beschäftigten sich die Vertreter der 50 Innungen intensiv mit der Novellierung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes Baden-Württemberg. Dazu präsentierte Fachverband-Geschäftsführer Dietmar Zahn die Ergebnisse einer Mitgliederumfrage, bei der die Erfahrungen zur bisherigen Umsetzung des EWärme-Gesetzes abgefragt wurden. Als Vertreter des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg erläuterte anschließend Ministerialdirigent Karl Greißing das neue Eckpunktepapier der Landesregierung. Anschließend stand er den Innungsvertretern Rede und Antwort, welche auf die spezifischen Belange des SHK-Handwerks bei der Novellierung hinwiesen.

FV-Position zum EWärmeG

In einer lebhaften Diskussion galt es dann, die Eckpunkte (siehe SBZ 24/2013) abzustecken, die der Fachverband als Position der baden-württembergischen SHK-Handwerksorganisation bezüglich der Gesetzesnovelle zukünftig nach außen hin vertritt. Dass sich der Fachverband nicht nur intensiv mit dem Bereich Heizung auseinandersetzt, sondern dass der Fokus dieses Jahr stark im Sanitär-Bereich lag, zeigten die folgenden Tagesordnungspunkte. Vom Sachstand zur Novelle des Wassergesetzes über die Anlagenverordnung für wassergefährdende Stoffe (AwSV) bis hin zur Umsetzung der Öko-Design-Richtlinie fasste Dietmar Zahn die wesentlichen Entwicklungen zusammen.

Energiewende nur mit dem Handwerk

Auf die Konkurrenzsituation zwischen den SHK-Handwerksbetrieben und den Energieversorgungsunternehmen (EVU) ging der Fachverbandsvorsitzende Joachim Butz ein. Demnach nutzten Versorger zunehmend ihre Marktdominanz, um ihre Leistungen „nach dem Zähler“ zu erweitern. „Es muss sichergestellt sein, dass die Umsetzung der Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien nicht allein den Stadtwerken überlassen wird. Der freie Marktzugang für das Handwerk muss gewährleistet sein“, forderte Butz.

Scharfe Kritik äußerte er in Richtung der Grünen-Landtagsfraktion, die sich mit einem Antrag für die Erweiterung der Zulässigkeit der wirtschaftlichen Betätigung von kommunalen Unternehmen in den Bereichen der Strom-, Gas- und Wärmeversorgung einsetzt. Bisher ist das verschärfte Subsidiaritätsprinzip, der grundsätzliche Vorrang privater Unternehmen bei der Betätigung im wirtschaftlichen Bereich, in der Gemeindeordnung Paragraf 102 verankert. Die SHK-Berufsorganisation wendet sich entschieden gegen einen solchen Verdrängungswett­bewerb, der Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk gefährdet. „Die Vorgehens­weise der Landtagsfraktion der Grünen widerspricht dem Grundkonsens, dass die Energiewende nur mit und nicht gegen das Handwerk zu schaffen ist“, mahnte der Vorsitzende.

Nachwuchswerbung ist Branchensache

Angesichts einer noch höheren Zahl an frei stehenden Lehrstellen im baden-württembergischen SHK-Handwerk von 2100 in diesem Jahr gegenüber 1700 im Vorjahr stand selbstredend das Thema Nachwuchsgewinnung auf der Agenda. Doch trotz der ernst zu nehmenden Entwicklung zeigte sich, dass doch Bewegung in diese Angelegenheit gekommen ist. Ein positiver Ansatz sei die Kooperation mit dem Großhändler Gienger, dessen Geschäftsführung die Nachwuchsgewinnung als Branchenaufgabe wahrnehme. In den 18 Großhandelsausstellungen in ganz Baden-Württemberg wird mit Rollups und Materialien der Nachwuchskampagne „Volles Rohr Zukunft“ für den Anlagenmechaniker für SHK-Technik geworben. Beim anschließenden Erfahrungsaustausch berichteten einige Obermeister von Schwierigkeiten, den direkten Kontakt zu Schülern über die Schule zu bekommen. Andere wiederum wussten von durchaus positiven Erfahrungen mit Partnerschaften oder Botschaftern im Rahmen der Berufsorientierung zu erzählen.

Günter Hanninger, Referatsleiter Recht und Bildung, stellte das Fachverband-Konzept „Top-Ausbilder im SHK-Handwerk“ vor. Erfüllt ein Innungsfachbetrieb demnach bestimmte Anforderungen, ist er berechtigt, mit dem Slogan „Top-Ausbilder im SHK-Handwerk“ zu werben und das Logo zu nutzen.

Grundsatzdokumente beschlossen

Auch die Fortschreibungen des Fachverband-Leitbildes und der Verbandspolitik sind den Innungsvertretern vorgestellt und von diesen in der Entwurfsfassung bewilligt worden. Die endgültige Beschlussfassung ist bei der Mitgliederversammlung beim Verbandstag im Mai 2014 vorgesehen. Des Weiteren ist die Fortschreibung der Position des Fachverbands zur Tarifpolitik beschlossen worden.

IFH/Intherm mit Neuerungen

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, insofern war die Fachmesse IFH/Intherm ein wichtiges Thema der Sitzung. Denn zum einen wird die Messe 2014 mit einer neuen Laufzeit durchgeführt: Wie Albrecht Oesterle, Referatsleiter Betriebswirtschaft, erläuterte, werden die Hallen von Dienstag, 8. April, bis Freitag, 11. April 2014, geöffnet sein. Der Samstag als Messetag entfalle, um den Aussteller- und Besucherwünschen entgegenzukommen. Zum anderen präsentierten sich die rund 700 Aussteller aus dem In- und Ausland durch eine zusätzliche, neue Messehalle 3A in einem neuen Umfeld, sodass die Betriebe gut beraten seien, sich im Vorfeld der Messe bereits einen Überblick zu verschaffen, in welcher Messehalle sich ihre Ansprechpartner befinden.

Silberne Ehrennadel

Nicht nur bei der Messe IFH, sondern auch beispielsweise beim Ehrenamtskolleg, dem Seminarwesen und den Sachverständigenschulungen gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Fachverband SHK Baden-Württemberg und dem Schwesterverband in Bayern. Diese Schnittpunkte – neben vielen weiteren – bezeichnete der Hauptgeschäftsführer des bayrischen Verbandes, Dr. Wolfgang Schwarz, als eine „starke Partnerschaft im Süden“. Dr. Schwarz präsentierte als Gast die vielfältigen Kooperationen der beiden Schwesterverbände. „Unser gemeinsames Ziel lautet, die organisierten Innungsfachbetriebe stark zu machen in ihrer Position gegenüber nicht organisierten Betrieben.“

Für die jahrelange erfolgreiche und harmonische Kooperation, die sich fruchtbar auf die Arbeit der gesamten SHK-Berufsorganisation ausgewirkt hat, erhielt Dr. Schwarz die silberne Ehrennadel des Fachverbandes Baden-Württemberg. „Durch eine enge Abstimmung unserer beiden Verbände ist es stets gelungen, die gemeinschaftlichen Interessen der Südschiene zu bündeln“, erklärte Fachverbandsvorsitzender Joachim Butz bei der Verleihung. Ob Positionierung zum Großhandel, zu Herstellern oder zu Energieversorgern: „Wir haben Sie als vehementen Streiter für unsere SHK-Handwerke in Süddeutschland zu schätzen gelernt.“