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Obermeister-Klausurtagung

Auf die Zukunft ausgerichtet

Inhalt

Mit einem Impulsvortrag „Wer trägt die Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit der SHK-Berufsorganisation?“ regte Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Balthas Klein eine lebhafte Diskussion unter den Obermeistern an. Für den Erfolg der verbandlichen Arbeit – und damit für das Wohl der Mitgliedsbetriebe – sei eine effiziente Arbeitsteilung zwischen Innung, Fachverband und Zentralverband notwendig, ebenso wie gegenseitiges Vertrauen, eine gute Kommunikation und Informationsübermittlung sowie eine positive Außenwirkung. Doch erfolgreiche Verbandsarbeit werde oft durch Hindernisse in den eigenen Reihen erschwert. Häufig agiere man zu sehr vergangenheits- und gegenwartsbezogen und zu wenig zukunftsorientiert. „Wirken Sie aktiv und zukunftsorientiert mit und gewinnen Sie qualifizierte SHK-Unternehmer für die Mitarbeit in unserer Berufsorganisation“, appellierte Vorsitzender Manfred Stather daher an die Obermeister.

Diesem Aufruf war die SHK-Innung Weinheim bereits zuvorgekommen. Deren neuer Obermeister Christian Randoll nahm erstmals an der Obermeister-Klausurtagung teil. Der bisherige Amtsinhaber Peter Hill wurde im Rahmen der Obermeisterversammlung verabschiedet und erhielt zum Dank für sein Engagement ein Präsent überreicht. Ebenfalls gewürdigt und verabschiedet wurde Karl Senner, der zwölf Jahre lang als Obermeister der SHK-Innung Mannheim aktiv war.

Mitglieder gewinnen und binden

Dem Leitsatz „Nur gemeinsam sind wir stark“ folgte auch das Thema Mitgliederwerbung und -bindung. Denn in einem waren sich die Obermeister einig: Je besser die Berufsorganisation aufgestellt ist, desto mehr Gewicht haben ihre Argumente bei Politikern und gegenüber dem verbandlichen Umfeld.

Auf Basis eines erfolgreichen Pilotprojektes mit der Innung SHK Göppingen hat der Fachverband daher ein neues Mitgliederwerbekonzept entwickelt, dessen Schwerpunkt die individuelle und persönliche Ansprache eines potenziellen Neu-Mitglieds ist. Wie dabei schrittweise vorzugehen ist, erläuterte Markus Weik, Referent der Geschäftsführung, der den Obermeistern die einzelnen Bausteine des Konzeptes präsentierte. Bestandteil des Konzeptes ist unter anderem die kritische Hinterfragung der Leistungen und wie diese gesehen werden. Ein Selbstevaluierungsbogen liefert Auskunft darüber, wie die Innung von Mitgliedsbetrieben, aber auch von Nicht-Mitgliedern gesehen wird und wo Ansätze für Verbesserungen liegen.

Stabile Beschäftigung

„Die wirtschaftliche Situation ist im Großen und Ganzen positiv. Es gibt jedoch keinen Grund zur Euphorie.“ So fasste Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Balthas Klein die derzeitige Lage für die Obermeister zusammen. Die Spitze bei den Auftragsreichweiten sei offensichtlich überschritten. Positiv wertete Dr. Klein, dass sich die Beschäftigtenzahlen weiterhin deutlich stabilisierten und der Abwärtstrend gestoppt sei. Einziger Wermutstropfen: die nach wie vor sinkende Zahl an Lehrlingen. „Landesweit sind rund 1700 Lehrstellen nicht besetzt“, machte Dr. Klein die Situation deutlich.

Erfolgs- und zukunftsorientierte Arbeit der Berufsorganisation

Dass man seitens des Verbandes nicht die Augen verschließt, sondern Schnittstellenprobleme aktiv und offensiv angeht, beweisen aktuelle Vereinbarungen, die Fachverband-Vorsitzender Manfred Stather – sozusagen als ­eine seiner letzten Amtshandlungen – den Obermeistern vorstellte. So hat der Fachverband gemeinsam mit dem Landesinnungsverband Schornsteinfegerhandwerk Baden-Württemberg eine Empfehlung ausgearbeitet, wie Kooperationsmaßnahmen zwischen SHK-Betrieben und Schornsteinfegerbetrieben gestaltet werden können. „Nun liegt es an uns, diese Kooperationsvereinbarung mit Leben zu füllen.“ Stather appellierte an die Innungen, schnellstmöglich mit dem örtlichen Schornsteinfeger ins Gespräch zu kommen und einzelne Maßnahmen abzustimmen: „Gehen Sie den Kooperationsgedanken offensiv an.“

Auch auf einer zweiten Plattform hat sich der Fachverband engagiert, um Konfronta­tion durch Kooperation zu ersetzen: die Zusammenarbeit mit Energieversorgungsunternehmen. Zwischen dem Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) ist mit Beteiligung des Fachverbandes und dem Verband kommunaler Unternehmer (VKU) der Abschluss eines Rahmenvertrages vereinbart worden. Auf dessen Basis ist es Innungen möglich, mit örtlichen Stadtwerken Einzelverträge abzuschließen und die Zusammenarbeit so zu verbessern. „Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass in diesen Rahmenvertrag eine Regelung gemäß § 102 der Gemeindeordnung aufgenommen wird“, erläuterte Manfred Stather. Danach dürften kommunale Unternehmen nicht außerhalb der kommunalen Daseinsvorsorge tätig werden, wenn der Zweck nicht ebenso gut und wirtschaftlich durch einen privaten Anbieter – in diesem Fall das örtliche Handwerk – erfüllt werden könne. Zudem sei, was die Entwicklung und Umsetzung von regionalen Energiekonzepten angehe, eine „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ zwischen Handwerk und Energieversorgern vereinbart worden. Auf Drängen der Berufsorganisation ­seien die wichtigsten Grundsätze – freie Produktwahl, freie Kalkulation, freie Kundenwahl – in das Vertragswerk aufgenommen worden.

Auch das im Jahr 2012 prominente Thema der novellierten Trinkwasserverordnung durfte auf der Tagesordnung nicht fehlen. Fachverband-Geschäftsführer Dietmar Zahn berichtete von den Ergebnissen eines Impulsgespräches zum Thema Trinkwasserhygiene, zu dem der Fachverband Hygieniker sowie Vertreter von Politik, Ministerien, Überwachungsbehörden, Herstellern und Trinkwasserlaboren eingeladen hatte. In einem konstruktiven Meinungsaustausch wurde gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, das Thema Trinkwasserhygiene im Sinne aller Beteiligten und selbstverständlich der Bevölkerung stärker voranzubringen.

Die im betrieblichen Alltag immer wieder auftretenden Schnittstellenprobleme zwischen SHK-Betrieben auf der einen Seite und Werkskundendiensten auf der anderen waren Thema eines weiteren Impulsgespräches, dessen Grundzüge der Referatsleiter Betriebswirtschaft, Albrecht Oesterle, schilderte. Die Veranstaltung bot eine ideale Plattform, um gegenüber Herstellern und Großhandel die Positionen der SHK-Handwerke zu formulieren. Mit sehr konstruktiven Diskussionen auch abseits der Tagesordnung ging eine zukunftsweisende Obermeister-Klausurtagung zu Ende. Wichtige Weichen wurden auch am Folgetag bei der Delegiertenversammlung gestellt. Den Bericht dazu gab es in der SBZ 24/2012.