Anfang Juni nutzten die Verbandsvertreter die Gelegenheit im Stuttgarter Verbandshaus den Medienvertretern das Leistungsportfolio der SHK-Betriebe näher zu bringen und Position zu beziehen. Hier die interessantesten Fakten in Kürze:
- Das SHK-Handwerk in Baden-Württemberg konnte 2008 im Bereich Sanitär/Heizung/Klempnerei einen Umsatzzuwachs von 5 Prozent und im Ofen- und Luftheizungsbau von 15 Prozent erzielen.
- Der Wohnungsneubau sackte erneut auf einen Rekordtiefstand ab. 2008 wurden 17,3 Prozent weniger Wohnungen in Baden-Württemberg fertiggestellt, als im Vorjahr.
- Bedingt durch die wirtschaftliche Lage betrug die Auftragsreichweite im April 2009 durchschnittlich 5 bis 6 Wochen. Planungssicherheit für den Betrieb ist bei diesem Auftragsbestand Fehlanzeige.
- Die Materialeinkaufspreise sind im Sanitär- und Heizungsbereich von April 2008 auf April 2009 erneut um rund 6 Prozent gestiegen.
- Die Ertragssituation hat sich leicht verbessert. Vor allem auf Grund der Novellierung der Handwerksordnung hat sich die Zahl der rolleneingetragenen Betriebe nochmals um 0,2 Prozent erhöht.
- Nach wie vor rückläufig ist die Zahl der Beschäftigten. Von 2007 auf 2008 sank die Zahl der Mitarbeiter um 0,5 Prozent auf 41500. Für viele Betriebe war es schwierig, fluktuationsbedingte Stellenwechsel auszugleichen.
- Auch die Zahl der Lehrlinge ist im Vergleich zu 2007 um 1,3 Prozent – auf 4203 Lehrlinge – gesunken. Hinzu kommt, dass die Zahl der offenen Lehrstellen auf 1100 gestiegen ist. Angesichts der nicht befriedigenden Nachwuchssituation zeichnet sich für die Branche ein enormer Fachkräftemangel ab.
Geteilte Erwartungen und gute Chancen
Die Branche erwartet vor dem Hintergrund der prekären Situation an den Finanzmärkten und deren Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für das Jahr 2009 eine zweigeteilte Entwicklung für das SHK-Handwerk.
Zum einen wird ein Teil der Bevölkerung, nicht zuletzt aufgrund der möglichen Gefahr von Arbeitsplatzverlusten, zu einer verstärkten Kaufzurückhaltung neigen. Andererseits besteht die Riesenchance, dass ein Teil der Bürger anstelle einer mit erheblichen Risiken behafteten Renditeentwicklung auf den Kapitalmärkten unter den Aspekten „Wertsteigerung“ und „Energieeinsparung“ verstärkt in Immobilien investieren wird.
Damit rücken werterhaltende, wertsteigernde und nachhaltige Investitionen in die eigene Immobilie in den Fokus – wie energiesparende Heizungsanlagen und Solarkollektoren. Welches der beiden Szenarien – also Kaufzurückhaltung oder Umschichtung in Richtung Nachhaltigkeit – in diesem Jahr überwiegen werden, ist offen. Marktaktive Betriebe haben weiterhin gute Chancen, wenn sie ihre Kunden mit einem innovativen Leistungsspektrum zielgruppenorientiert ansprechen. Auch die mittel- bis langfristigen Erwartungen werden vom Verband positiv eingeschätzt.
Soweit ein Auszug aus den Fakten und die Prognosen des Fachverbandes. Den Verlauf der Veranstaltung nutzen die verbandlichen Spitzenvertreter zudem, um die Öffentlichkeit über die Leistungspalette und das Leistungsvermögen der SHK-Branche eindrucksvoll zu informieren. Denn schließlich ist Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit eine wichtiger Punkt in der Verbandsarbeit.