„Der Umsatzrückgang in den SHK-Handwerken löst keine Depressionen aus“, konstatierte Manfred Stather, Vorsitzender des Fachverbandes bei der diesjährigen Pressekonferenz Ende Mai im Stuttgarter Verbandshaus. Mit einem Rückgang von 9 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro und Beschäftigtenzahlen, die um 2,3 Prozent auf 41500 im vergangenen Jahr zurückgingen, wurde das Handwerk gebeutelt. Für das laufende Jahr zeichne sich jedoch eine Erholung ab, so Stather.
Der Einbruch im Heizungsmarkt 2007 war gravierend. Die Hersteller verzeichneten einen Rückgang von 28 Prozent bei den Wärmeerzeugern. Auch blieb der lang erwartete Aufschwung im Sanitärbereich erneut aus. Selbst das Segment der regenerativen Energien „schwächelte“ im Jahr 2007. Nur die Absatzwerte der Wärmepumpen waren im vergangenen Jahr im positiven Bereich. Ausschlaggebend für die zurückgehende Konjunktur war ein erneuter Einbruch im Neubaubereich und eine starke Investitionszurückhaltung beim Verbraucher. Verunsichert durch sich ständig wandelnde gesetzliche Vorgaben im Energiesektor, die Mehrwertsteuer-Erhöhung sowie durch die zurückgehende Kaufkraft, ließ sich der Wohnungseigentümer selbst durch extrem hohe Energiekosten kaum für Sanierungen im Heizungsbereich gewinnen.
In den vergangenen zwölf Jahren sank in Baden-Württemberg die Zahl der neugebauten Wohnungen um 70 Prozent. „Das Land der Häuslesbauer baut nicht mehr“, stellte Dr. Hans-B. Klein, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes, fest. Das SHK-Handwerk als traditionelles Ausbauhandwerk hat in diesen zwölf Jahren einen gravierenden Wandel durchgemacht. Lagen 1995 noch 40 Prozent des Umsatzes im Neubau ist dieser Wert auf 20 Prozent im Jahr 2007 zurückgegangen. Vier von fünf Euro verdient der Handwerksbetrieb inzwischen im Bereich Gebäudesanierungen und -modernisierungen. Im ersten Quartal 2008 verbuchte der Solarbereich bereits ein deutliches Plus von 20 Prozent und Heizölpreise von über 90 Cent pro Liter im Mai 2008 lassen selbst sehr zurückhaltenden Immobilienbesitzern über eine Heizungsmodernisierung nachdenken. Der Verband rechnet daher mit einem Wachstum von zwei bis drei Prozent im Jahr 2008.