Premiere haben in dieser SBZ die 14 neuen Kollektionen, die anlässlich der ISH auf dem Frankfurter Messegelände erstmals live zu bewundern sind. Aber auch bei den schon bekannten Kollektionen hat sich einiges getan. Viele wurden weiterentwickelt oder runderneuert, die Möbel- und Zubehörprogramme den realen Bedürfnissen angepasst. Bei vielen Serien wurde die Anzahl der zur Verfügung stehenden Produkte (teils) radikal reduziert, bei den Hoffnungsträgern das Sortiment ausgebaut. Zudem wurde bei fast allen Anbietern die Produktrange um weitere spülrandfreie WCs erweitert. Gleich mehrere Hersteller haben in Relaunchs von Serien investiert und unter bekannten Namen glänzen nun neue Produkte. Unsere herausnehmbare Preis- und Farbübersicht, die Sie als Ausklappposter ein paar Seiten weiter finden, ermöglicht Ihnen die Einstufung der Serien auf einen Blick.
Badkollektionen bieten viele Vorteile
Beim Einsatz von Badserien haben Profis eine produktübergreifende Formensprache für die jeweiligen Kollektionen erarbeitet. Renommierte Designer, wie Philippe Starck, Antonio Citterio oder Roberto Palomba, geben sich bei der Sanitärkeramikindustrie die Klinke in die Hand. Mit viel Aufwand und Know-how entwerfen sie in sich schlüssige Gesamtkonzepte. Zwar haben die Markenhersteller auch attraktive Waschplatzlösungen im Programm, aber der Einsatz von vollständigen Sanitärkollektionen bietet dem Verkäufer einen nicht zu unterschätzenden Beratungsvorteil und eine stilsichere, schnelle Auswahl – von der Ablage bis zum Badmöbel. Ein derart rundes Wohlfühlbad bekommt der Badberater in der täglichen Praxis bei der Kombination von Einzelprodukten nur schwer oder mit sehr viel Aufwand hin. Deshalb bietet der Einsatz von stil- und designmäßig abgestimmten Badkollektionen erhebliche Vorteile.
Ob der Vielfalt der Keramikserien fällt es jedoch auch gestandenen Badplanern schwer, die Übersicht zu behalten. Brenzlig wird es insbesondere dann, wenn ein via Internet gut vorinformierter Endverbraucher kommt und über Kollektionen spricht, von denen der Fachberater bisher noch gar nichts gehört hat. Nutzen Sie diese Übersicht deshalb auch als Nachschlagewerk. Mit 86 Komplettbadserien geht jetzt eine Kollektion mehr als noch vor zwei Jahren zur ISH ins Rennen. Zum Vergleich: 1993 waren „nur“ 67 Serien am Markt.
Nur noch Weiß und fünf Keramikfarben
Verließen vor 20 Jahren noch ca. 30 % der Teile die Werke farbig, ist der Anteil heute mit ca. 1 % bedeutungslos. Die Industrie hat sich darauf eingestellt. 1993 waren noch 38 Farben wie Aloa, Whisperblau, Jasmin oder Flanell im Sortiment. Im Jahr 2015 sind es mit Bahamabeige, Manhattan, Pergamon, Warm Grey und Schwarz heute gerade mal noch fünf Varianten. Burgbad, Ideal Standard, Keramag, Roca und Vitra stellen ausschließlich Weiß her. Duravit hat nur bei der Serie Vero zusätzlich Schwarz im Programm. Farbtupfer bringen nur vereinzelte Bicolor-Waschbecken-Variationen, mit denen dann doch noch ein wenig Farbe ins Bad kommen soll. Lediglich bei Laufen – nur hier gibt es noch Bahamabeige und Manhattan, Pergamon und Schwarz für einzelne Serien – sowie bei Villeroy und Boch kann man überhaupt noch von einer Farbpalette sprechen.
Das Wichtigste in Kürze
Burgbad: Der Badmöbel-Spezialist stieg vor vier Jahren mit drei Serien in das Sanitärkeramikgeschäft ein. Entwickelt und entworfen werden alle im gehobenen Preissegment angesiedelten Serien von Nexus-Produktdesign in Bielefeld, produziert bei der Eczacbas-Muttergesellschaft in der Türkei. Zur ISH 2015 gehen mit Bel, Eqio, Yso und Sys30 vier neue Serien an den Start. Aus dem Rennen genommen wurde dagegen die Kollektion Max 1. Ein sehr breit gefächertes, variantenreiches Möbelprogramm zeugt von der Kernkompetenz des Unternehmens.
Duravit: Die Schwarzwälder bringen zur ISH für einen Teil ihrer Keramikserien eine völlig neue, antibakteriell wirkende Glasur mit dem Namen Hygiene glaze und bieten nun auch keramische Waschschalen mit charakteristisch dünnen Rändern an. Mit Cape Cod, ME by Starck und P3 Comforts stellt Duravit drei neue Serien vor. Die im Hochpreissegment angesiedelte Cape Cod prägt mit dem außergewöhnlichen, skulpturalen Charakter des Waschtisches das Bad. ME by Starck kommt gleich mit sechs vielseitigen Waschtisch-Lösungen von 450 mm bis 650 mm und ist eine puristische Serie für Privat- und Projektbereiche. Und bei P3 Comforts ist die erhöhte Armaturenbank der Waschtische augenfällig. Sie trennt den als Ablage zu nutzenden Bereich vom Nassbereich. Aus dem deutschen Markt genommen wurde die erst zur ISH 2001 vorgestellte, sehr opulente Kollektion Esplanade, die eher in der arabischen Welt ihre Liebhaber finden dürfte. Die Schwarzwälder gehen nun mit 15 Serien in den deutschen Markt.
Ideal Standard: Mit Daylight, Moments, SimplyU und Venturo stellen die Bonner gleich vier Kollektionen ein. Die alte Tonic-Serie wurde komplett neu gelauncht, der Nachfolger heißt jetzt Tonic II. Erst zu den Frühjahrsmessen 2015 wurde die Serie Dea in den Markt gebracht. Zur ISH gibt es keine neue Kollektion, sodass Ideal Standard 2013 mit acht Badserien am Start ist.
Keramag: Die Ratinger haben ihr Portfolio mächtig aufgeräumt. Mit Joly, Flow, Flow 300, Visit und Xeno wurden gleich fünf Serien aus dem Programm genommen. Zur ISH 2015 kommen die Ratinger mit der im unteren Preissegment angesiedelten Serie Smyle auf den deutschen Markt. Die Barrierefrei-Serie Dejuna wurde aus Marketingaspekten in Renova Nr. 1 Comfort umbenannt. 2015 schicken die Ratinger somit 13 Komplettbadserien ins Rennen.
Laufen: Auch bei den Schweizern gibt es zahlreiche Neuerungen in dem mittlerweile elf Serien umfassenden Programm. Die neue im mittleren Preissegment angesiedelte Saphirkeramik-Kollektionen Ino und Val setzen ganz auf die gestalterischen Möglichkeiten der von Laufen vor zwei Jahren zur ISH erstmals vorgestellten Innovation Saphirkeramik. Der Werkstoff ermöglicht eng definierte Radien und Kanten und dünne Wandungen, die man so bei Sanitärkeramik bis dato noch nicht gesehen hatte. Die neuen Serien punkten mit einfachen Linien sowie den zarten und dennoch stabilen Wandungen und einer außergewöhnlichen Formensprache. Nicht mehr auf dem deutschen Markt ist die Serie Mimo und von den drei Lb3-Kollektionen Classic, Modern und Design bieten die Schweizer jetzt nur noch Lb3 classic an.
Roca hat die Serien Element und Khroma aussortiert. Die fünf Badkollektionen werden in Deutschland exklusiv über GC und GUT vertrieben. Hinzu kommen verschiedene Hausmarkenserien wie Elements.
Toto: Seit sechs Jahren auf dem deutschen Markt aktiv, bieten die Japaner mittlerweile fünf Badkeramik-Kollektionen an. Die Japaner führten in Europa die spülrandfreien WCs erfolgreich ein. Mittlerweile haben alle namhaften Keramikanbieter nachgezogen und die Produktgattung erfährt derzeit einen rasanten Aufschwung. Besonderes Ausstattungsmerkmal der Toto-WCs ist die Tornado-Flush-Spülung. Ein druckvoller Wasserstrahl aus drei Düsen sorgt für einen reinigenden Wasserwirbel. Zur ISH kommen mit CF im unteren Preissegment und Neorest im Hochpreissegment zwei neue Kollektionen auf den Markt. Neorest SE ist dagegen rausgefallen.
Villeroy & Boch hat die Kollektionen Amadea, Century, Lifetime, Sentique, Pure Stone aussortiert. Dafür gibt es jetzt die zur ISH neu präsentierte und im mittleren Preissegment angesiedelte Serie Vivia. Zeitloses Design mit intelligenten Features sollen einen Mehrwert im Bad schaffen. Die Mettlacher betrieben bei den übrigen Serien eine umfassende Sortimentspflege und werden 2015 mit insgesamt zwölf Kollektionen antreten.
Vitra Bad hat sein Produktsortiment überarbeitet und optimiert. Erst Ende letzten Jahres brachte die in Köln ansässige Vitra GmbH eine ganze Reihe von neuen spülrandfreien WCs und hat auch ansonsten einige Hausaufgaben gemacht. Mit Next musste nur eine Serie aus dem bestehenden Programm weichen. Produziert wird bei der Eczacbas-Muttergesellschaft in der Türkei. Damit bietet Vitra neun eigenständige Kollektionen.
Farben, Formen und Preise
Betrachtet man auf den folgenden Seiten die 86 zur Auswahl stehenden Serien, wird die Produktvielfalt deutlich. Für jede Geschmacksrichtung und fast jeden Geldbeutel stehen mehrere Produkte mit ähnlicher Anmutung zur Auswahl. Umfangreich ist auch das auf die Serien abgestimmte Angebot an Möbeln, Wannen, Armaturen und Accessoires. Kaum eine Kollektion geht heute noch ohne ein spezielles Badmöbelprogramm an den Start. Immer wichtiger wird im Bad auch das Thema Licht, das in der immer besser werdenden Beleuchtungstechnik (meist mit LEDs) der Spiegelschränke Niederschlag findet.
Doch sehen Sie selbst. Starten Sie jetzt zu einem Rundgang durch Deutschlands größte und aktuellste Badausstellung – die SBZ-Marktübersicht Badkeramik. Die Preis- und Farbübersicht finden Sie auf dem nebenstehenden Ausklappposter. Auf den Seiten danach werden die Serien detailliert beschrieben und anschaulich dargestellt. Natürlich inklusive aller ISH-Neuheiten 2015.
PREISÜBERSICHT
Alle Preise und Farben im Ausklappfolder
Die auf den nächsten Seiten folgende Farb- und Preisübersicht wurde anhand von vergleichbaren Standardkonfigurationen der Endverbraucherpreislisten der Hersteller erstellt. Als Vergleichsbasis dient ein Warenkorb mit einem 70-cm-Waschtisch oder gleichwertigem Modell sowie einem wandhängenden WC und einem Bidet. Bei einem Teil der Serien gibt es kein Bidet. In diesen Fällen wurde entweder ein Bidet oder Urinal zugeordnet. Die Angaben sind ohne Mehrwertsteuer.
Neues Tool
SBZ-Bad-Guide-App
Die 86 Badkeramik-Kollektionen bilden die Basis für den neuen SBZ-Bad-Guide. Hinzu kommen Armaturen und Wannenempfehlungen führender Hersteller. Beim Bad-Guide handelt es sich um eine iPad-App in Form einer mobilen Verkaufshilfe für die Präsentation beim Kunden. Unter folgender Adresse können Sie sich vormerken lassen. http://www.sbz-badguide.de