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Bäder als Orte der Entspannung

Multimedia für jedes Bad

Inhalt

Um das anschaulich zu schildern, machen wir das hier an Produkten der Firma Jung fest. Den einfachsten Weg, Musik ins Bad zu bringen, stellt das Stereo-Radio dar. Es lässt sich einfach in drei Unterputz-Gerätedosen installieren. Durch die sichere Trennung des Bedienteils vom 230-V-Teil kann es, wie eine Rasiersteckdose, im Bereich 2 (60-cm-Zone siehe Kasten auf Seite 24) montiert werden. Das ermöglicht eine flexible Auswahl des optimalen Installationsortes. Die vier Stationstasten erlauben es den Bewohnern, ihre Lieblingssender auf Knopfdruck aufzurufen. Dabei schaffen die akustisch optimierten Unterputz-Lautsprecher mit Bassreflexröhren unabhängig vom Wandmaterial ein volles Klangbild. Das Ein- und Ausschalten erfolgt wahlweise manuell am Radio, komfortabel gekoppelt mit dem Schalten der Beleuchtung oder automatisch mittels eines an der Decke installierten Präsenzmelders. Über den kann zudem auch die Beleuchtung und die Heizung automatisch geregelt werden.

Individuelles Klangerlebnis

Ein noch individueller erfahrbares Klangerlebnis bietet den Bewohnern das Jung-Musik-Center. Hier werden iPod oder iPhone direkt aufgesteckt. Dabei wird automatisch die Verbindung zum internen Verstärker hergestellt und das mobile Endgerät gleichzeitig geladen. Über 3,5-mm-Klinkenstecker ist darüber hinaus das Anschließen jeglicher anderer Audioquellen wie MP3-Player oder Smartphones möglich. Damit kann der Anwender seinen persönlichen Wünschen entsprechend seine Musikfiles – oder via Webradio seinen weltweiten Lieblingssender – auswählen. Die im Lieferumfang enthaltene Infrarotfernbedienung ermöglicht die Bedienung des Gerätes wahlweise auch ganz komfortabel aus der Badewanne heraus. Auch beim Musik-Center ist die sichere Trennung gegeben und damit eine Installation im Bereich 2 möglich. Die akustisch optimierten Unterputz-Lautsprecher mit Bassreflexröhren können frei und räumlich unabhängig vom Center angeordnet werden, bei Bedarf auch in der Decke. Klangerlebnis garantiert.

Musikalisch vernetzt

Noch mehr Komfort bieten Multirooming-Audiosysteme dem Anwender. Dabei wird das Badezimmer in die Audio-Vernetzung des ganzen Hauses beziehungsweise der Wohnung eingebunden. Die Ausführung der Installation hängt vom gewählten System ab. In der Praxis bewährt hat sich die Anordnung der Lautsprecher in der Decke, da diese in der Regel oberhalb der Installationsbereiche liegt, die bei 225cm (oder einem höher angeordneten festen Duschkopf) enden. Damit können auch Aktivlautsprecher verwendet werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die Feuchtigkeitsbeständigkeit der Geräte, da im Badezimmer bekanntlich immer mit Wasserdampf- und Feuchteentwicklung zu rechnen ist. Lautsprecher werden oft auch von Leuchtenherstellern in deren Design angeboten, wie von der Firma Brumberg, und sind dann optimal an die Raumgestaltung angepasst. Die Verdrahtung der Lautsprecher sollte zu einem Multimediaverteiler geführt werden, in dem die Steuergeräte und Verstärker angeordnet sind, da so auch bei späteren Systemwechseln eine einfache Anpassung möglich ist.

Multirooming-Systeme können in den meisten Fällen in die intelligente KNX-Haustechnik eingebunden und darüber gesteuert werden. Mittels Tastsensoren schaltet der Anwender dann das System im Raum ein und aus, er stellt die gewünschte Lautstärke ein und kann sogar die Playlisten oder Radiosender wechseln. Über das Display eines Raumcontrollers beispielsweise teilt das System ihm die aktuellen Zustände bis hin zu Songtitel und Interpret mit. Da der KNX ein SELV-System ist, können die Geräte auch im Bereich 2 eingesetzt werden, was ihre Anordnung im Bad erleichtert.

Szenen kreieren

Die vielfältigsten und flexibelsten Bedien- und Steuermöglichkeiten bietet dem Anwender die Jung-KNX-Software Facility-Pilot. Integriert in die Jung-Smart-Displays zum Wand­einbau und mit farbigen 10-, 15- oder 19-Zoll-Touch-Monitoren stellen sie regelrechte Steuerzentralen dar. Und diese erlauben dem Anwender den Dialog mit dem Audio- oder Multimediasystem. Selbst die Steuerung von Videoanwendungen wird so möglich. Darüber hinaus gestattet der Facility-Pilot die Verknüpfung von Audio und Beleuchtung. So kann zur Lieblingsmusik im Bad eine stimmungsvoll passende Beleuchtung aktiviert werden, die zum Beispiel mit Farbwechseln eine optimale Entspannung ermöglicht. Natürlich lassen sich auch unterschiedliche Lichtszenen speichern und auf Knopfdruck abrufen.

So unterstützt der Facility-Pilot das innovative Beleuchtungssystem wie VitaLED von Brumberg. Damit lässt sich, unter anderem, das Badezimmerlicht morgens automatisch auf den Kick für den Tag einstellen. Die Lichtfarbe des Systems wird dann so vorgegeben, dass die Dopaminbildung angeregt und der Körper hochgefahren wird. Abends soll das Gegenteil erreicht werden – der Facility-Pilot stellt die Lichtfarbe dann so ein, dass die Bildung des Schlafhormons Melatonin unterstützt wird. Selbstverständlich ist der Anwender bei dieser vernetzten Steuerung aber nicht bedingungslos abhängig von der ablaufenden Automatik. Er kann diese jederzeit individuell „überstimmen“ und sich eigene Szenen zu den unterschiedlichen Tageszeiten bequem über den Monitor einstellen.

Blick in die Zukunft

Eine moderne Installation im Bad muss auch zukunftssicher sein. Oft wird jedoch der aktuelle Stand der Technik als das Maß aller Dinge angesehen und die entsprechende Flexibilität und Wandlung dabei ganz einfach vergessen. Wer hätte beispielsweise vor 15 Jahren damit gerechnet, dass wir heute mit Flatrates ins Internet gehen und dabei Geschwindigkeiten von über 100 Mbit erreichen? Oder wer konnte sich vor der Erfindung des iPhones vorstellen, das Internet jederzeit mobil mit sich zu führen? Heute ist beides selbstverständlich. Und auch wenn der intelligente Wandspiegel mit integriertem TV oder PC heute noch als ausgefallenes Spielzeug gilt, so könnte er doch morgen schon zum Standard werden. Warum also nicht vorausschauend die Installation für das Traumbadezimmer planen? So kann im Bereich des Badspiegels, am besten dahinter, eine Elektronikdose (Schalterdose mit integriertem „Staufach“) installiert werden. Von dieser ist ein möglichst dickes Leerrohr zum Multimediaverteiler (oder zu einem zentralen Verteilerpunkt) zu führen. Damit können jederzeit die aktuell erforderlichen Datenleitungen ergänzt oder ersetzt werden.

Mit MultimediaAnschlusssystem vorsorgen

Und für die unterschiedlichsten Medien steht heute schon ein Multimedia-Anschlusssystem zur Verfügung. Damit werden Audio- und Videokomponenten mit unterschiedlichen Steckverbindungen wie Cinch, Klinke, S-Video, HDMI usw. auf einer Platte einfach angeschlossen, auch in Kombination. Zu achten ist bei der Installation von Daten- und Multimediasystemen aber darauf, dass diese in der Regel keine sichere elektrische Trennung vornehmen und damit nur außerhalb der Schutzbereiche installiert werden dürfen. Bei der vorsorglichen Installation von Leerrohren für Datenleitungen sollte die Decke mit einbezogen werden. Die befindet sich außerhalb der Schutzbereiche, so kann der Installateur frei agieren. Auch werden die Möglichkeiten der Projektion von Videobildern immer besser und kompakter – heute sind bereits Beamer in der Größe einer Zigarettenschachtel verfügbar. Da die Anbringung von Monitoren im Wannenbereich immer problematisch ist, kann eine Deckenmontage für den Wunsch des Kunden nach Filmgenuss beim Baden die einfache Lösung bringen. Denn auch an der Decke bietet ein Multimedia-Anschlusssystem für nahezu alle Verbindungen die passende Lösung.

Normen

Schutzbereiche nach DIN VDE 0100-701

Die Schutzbereiche für Badewannen und Duschen werden in der Norm DIN VDE 0100-701 definiert. Bei Duschen ohne Wanne ist der Bereich 1 mit einem 120-cm-Radius um den (fest montierten) Duschkopf definiert, hierbei entfällt der Bereich 2. Für Waschtische definiert die Norm keinen Schutzbereich, daher bestehen hier keine Einschränkungen bei der Installation.

Bereich 0: Bereich in der Wanne Keine Schaltgeräte, Steuergeräte und Installationsgeräte erlaubt

Bereich 1: Bereich oberhalb der Wanne, zulässige Schaltgeräte, Steuergeräte und Installationsgeräte:

Abzweigdosen und Anschlussdosen für die Versorgung von elektrischen Verbrauchsmitteln, die in den Bereichen 0 und 1 nach 701.55 erlaubt sind;

Installationsgeräte einschließlich Steckdosen von Stromkreisen, die geschützt sind durch Kleinspannung mittels SELV oder PELV mit ­einer Nennspannung, die AC 25V oder DC 60V nicht überschreitet.

Die Stromquelle muss außerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet sein.

Bereich 2: Handbereich neben der Wanne (bei festen Abtrennungen der Griffbereiche um die Abtrennung herum, „Fadenmaß“), zulässige Schaltgeräte, Steuergeräte und Installationsgeräte:

Installationsgeräte, ausgenommen Steckdosen;

Installationsgeräte einschließlich Steckdosen von Stromkreisen, die geschützt sind durch Kleinspannung mittels SELV oder PELV.

Die Stromquelle muss außerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet sein.

Rasiersteckdosen-Einheiten nach DIN EN 61558-2-5 (VDE 0570-2-5);

Installationsgeräte einschließlich Steckdosen für Betriebsmittel der Signal- und Kommunikationstechnik, vorausgesetzt, solche Betriebsmittel sind geschützt durch Kleinspannung mittels SELV oder PELV.

Die Norm enthält viele weitere nützliche Informationen und ist erhältlich bei: Beuth Verlag, 10787 Berlin, Burggrafenstr. 6, info@beuth.de, http://www.beuth.de

© Beuth Verlag / DIN

Autor

Eugen Streicher ­leitet das Schulungszentrum der Albrecht Jung GmbH & Co. KG in 58579 Schalksmühle, Telefon: (0 23 55) 8 06-2 10, streicher@jung.de; https://www.jung.de/

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