Im Rahmen des VDS-Badforums wurde die Komplettbadsanierung mit einem modernen Fünfkampf verglichen. Die Disziplinen lauten Beraten – Planen – Verkaufen – Einbauen und Koordinieren. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die Komplettbad-Kompetenz eine typische, ertragreiche Profi-Gesamtdomäne ist. Doch bei den Endverbrauchern stößt der Begriff auf geteiltes Echo. Gehört die Bezeichnung Komplettbad zum berühmt-berüchtigten Fachchinesisch, das sich für die Kommunikation mit dem privaten Publikum bekanntlich nur sehr begrenzt eignet? Im Lichte der aktuellen Forsa-Repräsentativumfrage drängt sich dieser Eindruck auf. Jedenfalls war und ist die Überraschung wohl bei den meisten Branchenexperten groß, gingen sie doch bisher fest von der Klarheit des Begriffes aus. Und dann das.
Jeden zweiten Endverbraucher führt Komplettbad in die Irre
Zu den nüchternen Fakten: Lediglich exakt 49 % der deutschen Haus- und Wohnungseigentümer definieren Komplettbad im Branchensinne – also als ein „individuelles Bad, das komplett nach den eigenen Wünschen von einem Sanitär-Fachbetrieb realisiert wird“. 14 % betrachten es dagegen als „fertiges Bad ohne jede Veränderungsmöglichkeit“, während 24 % dahinter ein „fertiges Bad in mehreren Ausstattungsklassen“ vermuten. 7 % wiederum glauben an ein „individuelles Bad“, das aber mit „Produkten vorgegebener Hersteller“ ausgestattet sei. Schließlich machten 6 % laut Forsa keine Angaben. Speziell bei jüngeren Personen, überdurchschnittlich gut Gebildeten sowie Besserverdienern sind die Wissensdefizite stark ausgeprägt, meldeten die Berliner Sozialforscher.
Übrigens: Jens Wischmann erinnert sich noch gut an die Vorgeschichte des Rechercheauftrages für die Forsa-Studie. Der VDS-Geschäftsführer: „Wir haben damit eine Anregung von Prof. Peter Wippermann aufgenommen, der ja zu den Referenten unseres Badforums in Bonn zählte. Er vertrat in einem Vorgespräch die Meinung, dass man den Komplettbad-Begriff auch durchaus anders als von uns gedacht auslegen könnte.“ Der Trendforscher hat Recht behalten.
Begriff ändern oder besser kommunizieren?
Wenn schon Haus- und Wohnungsbesitzer und damit die am engsten mit dem Bad-Thema vertraute Zielgruppe derartige Verständnisprobleme haben, dürfte nicht nur der Bonner Dachverband ins Grübeln kommen. Konsequenz: Die Branche hat eine neue Kommunikationsaufgabe. Was jedoch ist zu tun? Reicht es, die Informationsarbeit zu intensivieren, um der „falschen“ Komplettbad-Interpretation zu begegnen? Oder bedarf es eines ganz anderen Begriffes, der für mehr Klarheit sorgt? Und wenn ja, welche Bezeichnung erfüllt diesen Zweck?
Auf der Suche nach Antworten und zur konkreten Belebung der Diskussion wollen die VDS und die SBZ die Badprofis aktiv beteiligen. Ihre Meinung, liebe SBZ-Leser, ist gefragt! Überlassen Sie das Feld nicht den Theoretikern. Machen auch Sie als Badprofi der Praxis bei unserer Umfrage mit. Weitere Infos im zum „Was und Wie“ finden sich in dem separaten Info-Kasten und dem Antwortformular. Wir sind gespannt auf die Resonanz, danken schon jetzt für Ihre Mitwirkung und wünschen weiter viel Erfolg beim Komplettbad-Geschäft.
Wanted
Welcher Begriff solls werden?
Die Bundesbürger haben Probleme mit dem Begriff Komplettbad. Gerade einmal die Hälfte interpretiert ihn so, wie sich unsere Profi-Schiene das vorstellt. Die SBZ sucht gemeinsam mit der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft nach möglichen praxisgerechten Alternativen. Machen auch Sie mit und füllen Sie bitte den „Stimmzettel“ aus und senden ihn unterschrieben per E-Mail, Fax oder Post bis zum 30.12.2010 an:
SBZ-Redaktion
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Als kleines Dankeschön werden unter allen Einsendungen fünf Exemplare des Buches „Die besten Bäder“ (Callwey-Verlag) verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Ergebnisse der Umfrage werden zu einem späteren Zeitpunkt in der SBZ bzw. unter https://www.sbz-online.de/ veröffentlicht. Sie können auch im Internet auf https://www.sbz-online.de/ abstimmen.
Extras
Sie können in Sachen Komplettbad auch auf der SBZ-Homepage im Internet abstimmen.
https://www.sbz-online.de/