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Beständig, langlebig, hygienisch

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Eine Glasur ist ein glasartiger Überzug, der dem Scherben seine glatte und glänzende Oberfläche verleiht und Sanitärkeramik widerstandsfähig gegen Haushaltsreiniger (Säuren oder Basen) macht. So weit die Theorie. Hauptbestandteil sind reine natürliche Siliziumquarze. In der Regel ist die Glasur mit wenigen Ausnahmen weiß.

Ein Objekt, zwei Farben

Aber für Duravit zum Beispiel entwickelte die dänische Designerin Cecilie Manz nun eine neue Farbgeneration in sanften Mattlack- und Glasurtönen. Bei der von ihr entworfenen Badserie Luv ist es möglich, die Außenseiten der Waschtische optional seidenmatt in Weiß, Grau oder Sand zu glasieren. Die Doppelfarben werden dabei in zwei Schritten mithilfe einer Schablone von Hand aufgespritzt. Durch den Kontrast mit dem glänzend weiß glasierten Innenbecken entstehen so Einzelstücke von besonderer Optik und Haptik. Diese Gestaltung betont die ovalen Aufsatzschalen mit ihren feinen Linien, großzügigen Innenbecken und klaren Kanten.

Glasuren mit besonderen Eigenschaften

Funktionelle Oberflächen sind wichtige Meilensteine in der Entwicklung von Sanitärobjekten. Sie haben die Aufgabe, den Einsatz von Reinigungsmitteln zu reduzieren und WCs mit antibakteriellen Oberflächen zu versehen. So gibt es zum Beispiel die in die Keramik optional eingebrannte sogenannte Wondergliss-Beschichtung von Duravit für Waschtische, WCs und Bidets. Auf diese Weise beschichtete Keramik bleibt besonders lange glatt und sauber und ist deshalb laut Anbieter ausgesprochen pflegeleicht. Ein weiches Tuch und sanfte Reinigungsmittel genügen, da sich Schmutz und Kalk auf der glatten Oberfläche nicht halten können und Rückstände mit dem Wasser noch leichter abfließen. Für Wondergliss werden ausschließlich Rohstoffe verwendet, die gesundheitlich unbedenklich sind.

Die hygienischen Eigenschaften lassen sich darüber hinaus durch Hygieneglaze 2.0 verbessern. Bei dieser Neuentwicklung handelt es sich um keine oberflächliche Beschichtung, sondern um eine laut Duravit zeitlich nahezu unbegrenzt antibakteriell wirkende Keramikglasur, die mit Metall-Ionen angereichert ist. Während des Brennvorgangs wird HygieneGlaze 2.0 in die Glasur integriert. Eingebrannt im Innenraum bis an den Rand vermindert sie die nicht selten im WC und Urinal verborgenen, unerwünschten Bakterien zu 99,999 % innerhalb der Hälfte der Zeit – ein bislang kaum erreichtes Niveau.

WCs und Oberflächen

Komplett ausglasierte WCs haben einen Vorteil gegenüber Produkten, bei denen dies nur an den sichtbaren Stellen geschieht. Schmutz kann sich an den unglasierten Stellen leicht ansetzen und dort nur schwer oder gar nicht wieder entfernt werden. Da sich der WC-Spülrand selbst mit einer speziellen Bürste auch mit Glasur häufig nur schwer reinigen lässt, haben sich spülrandlose WCs als Alternative im Markt etabliert. Die offene Spülrandgestaltung ermöglicht eine innovative und leistungsfähige Wasserführung. So werden selbst bei kleinen Wassermengen von nur 4,5 l hygienisch einwandfreie Spülergebnisse erreicht und der Beckenrand lässt sich einfach sauberhalten.

Herstellung mit Augenmaß

Sanitärkeramik besteht aus dem sogenannten Scherben, der mit einer Glasur überzogen und im Ofen bei hohen Temperaturen von etwa 1280 °C gebrannt wird. Daraus resultiert ein hoher Härtegrad, der ihr selbst in öffentlichen Sanitäranlagen eine hohe Lebensdauer beschert. Die hygienisch glatte Glasur macht ihre Oberfläche abrieb- und kratzfest sowie pflegeleicht.

Quarz, Kreide und Feldspat werden für die Glasur miteinander vermischt, und mithilfe einer Druckluft-betriebenen Sprühpistole von Hand oder durch automatische Spritzanlagen in einer Dicke von 0,8 bis 1 m auf das ungebrannte Sanitärstück aufgetragen. Beim Trocken- und Brennvorgang schrumpfen die Keramikteile um bis zu 11 %. Ausgetüftelte Brennhilfsmittel und viel Erfahrung helfen dabei, dass sich die verschiedenen Modelle während des Brennprozesses nicht deformieren, sondern wie geplant schwinden und optimal formen. Außerdem behält die Glasur die ihr zugedachten Eigenschaften.

Je nach Zusammensetzung der Grundmasse unterscheidet man zwischen Sanitärporzellan (Vitreous China), Feinfeuerton und Steinzeug. Vitreous China wird im Bereich Sanitärkeramik am häufigsten verwendet, denn die Festigkeit und (Wasser-)Dichtheit des Scherbens ist durch seinen hohen Glasphasenanteil deutlich höher als bei den beiden anderen Materialarten. Der Werkstoff wird daher ausnahmslos für die Fertigung von Toiletten eingesetzt.

Feinfeuerton und Steinzeug sind gleich aufgebaut. Der Anteil an inerten Materialien wie Schamotte macht den Unterschied aus. Durch den geringeren Glasphasenanteil ist die Deformation beim Brennen deutlich geringer. Der Scherben verformt sich beim Brennvorgang unter seinem Eigengewicht nicht so stark, wie dies bei Vitreous China der Fall ist. Diese Eigenschaft vergrößert den Spielraum im Design – ein Vorteil vor allem bei großen Waschtischen oder Doppelwaschtischen.

Mit der Entwicklung des Werkstoffs DuraCeram von Duravit konnte zum Beispiel die Schlagfestigkeit und Formbeständigkeit von Feinfeuertonmassen deutlich gesteigert werden. Bei der Badserie Cape Cod (von Designer Phillipe Starck), bei der Badeserie Luv (Cecilie Manz) und bei DuraSquare war es möglich, beim Design neue Wege einzuschlagen: enge Radien und dünne Ränder wurden so möglich.

Info

Schwund ohne Qualitätsverlust

Ein kurzer Ausflug in die Keramikproduktion: Die Keramikgrundmasse wird aus den natürlichen Rohstoffen Ton, Kaolin, Quarz und Feldspat hergestellt. Sie werden mit Wasser in großen Behältern zum sogenannten Schlicker verarbeitet und durch Gießpumpen in die unterschiedlichen Gipsformen eingefüllt. Nach etwa einer Stunde kann der 8 bis 12 mm starke Rohling zum Trocknen aus der Form genommen werden und erhält später seinen Feinschliff, auch Weißputz genannt. Ist der Scherben entstaubt, erfolgt die Glasur. Nach einer weiteren kurzen Trockenzeit kommen die rohen, glasierten Sanitärteile zum Brennen in gasbeheizte Herdwagen- oder Tunnelöfen. Beim Trocken- und Brennvorgang schrumpfen die Keramikteile um bis zu 11 %. Ausgetüftelte Brennhilfsmittel und viel Erfahrung helfen dabei, dass sich die verschiedenen Modelle während des Brennprozesses nicht deformieren, sondern wie geplant schwinden und optimal formen.

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