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Führungswechsel

Neues aus Ostwestfalen

Inhalt

Zum Jahreswechsel zieht sich Fritz-Wilhelm Pahl aus dem operativen Geschäft endgültig zurück und wechselt in den Beirat. Die Geschäftsführung übernimmt dann sein Sohn Thilo C. Pahl (32). Gemeinsam mit dem im März zu Bette gekommenen Vertriebsleiter Stefan Remmert (36) sowie Marketingleiter und Eigengewächs Sven Rensinghoff (37) bilden die drei die neue Führungsspitze. Dabei kann der 70-jährige Pahl zufrieden auf die Entwicklung des mittelständischen Unternehmens zurückblicken, macht Bette mittlerweile einen Umsatz von 70 Mil­lionen Euro. Am Produktions- und Verwaltungssitz stellen 300 Mitarbeiter mehr als 600 verschiedene Wannen- und Waschtischmodelle aus Stahl/Email her.

1952 im westfälischen Delbrück von Heinrich Bette und Günther Schlichtherle gegründet stand das Unternehmen lange Zeit mit dem Rücken an der Wand. 1975 kam der junge Ingenieur Fritz-Wilhelm Pahl vom Münchener Rüstungskonzern Krauss-Maffei in seine Heimatregion zurück, trat in die Geschäftsführung ein und wurde Mehrheitsgesellschafter der Bette GmbH und Co. KG. Das war der Beginn einer positiven Firmenentwicklung. Bette setzte von da an exklusiv auf die Prozesse Stahlumformung und Emaillierung und ­eine selbst entwickelte Umformtechnik mit extrem kurzen Rüstzeiten. Eine geschickte Produktpolitik trug ihr Übriges dazu bei.

7 % = zufriedenstellend

Und auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Delbrücker ca. 7 % Umsatz zulegen, was der manchmal ein wenig knorrig wirkende Ostwestfale Pahl schlicht mit „zufriedenstellend“ bewertete. Zur Erlös- und Ertrags­situation wollte sich der Vollblutunternehmer einmal mehr nicht äußern, schüttelte sich bei der Frage kurz (wie man es von ihm kennt) und ließ uns lieber gleich wissen, dass Bette im nächsten Jahr für 10 Millionen Euro ein neues Emaillierwerk bauen will. Diese Baumaßnahme werde er noch operativ begleiten, sich aber ansonsten zum Jahresende vollständig aus der Branche zurückziehen. Doch nicht nur in seiner Heimat hat er sich mit seiner sympathisch menschlichen Art einen Namen gemacht. Auch sein langjähriger Vorsitz und seine Tätigkeit in der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft, stets verbunden mit seinem vehementen Eintreten für den dreistufigen Vertriebsweg, hat Pahl über den unternehmerischen Erfolg hinaus branchenweit Anerkennung gebracht.

Schalllabor und Schulungsräume

Zusammen mit der neuen Führungstroika stellte Pahl das neue Baulabor vor. Denn Badewannen, Duschwannen und Waschtische sind nur so gut wie die Technik dahinter oder darunter. Im Baulabor gibt es Schulungs- und Vortragsräume für Handwerk, Handel sowie Architekten und Planer. Sichere Schnittstellen zum Gebäude und praxisorientierte Installa­tions­technik von Wannen und Duschen lassen sich hier erklären und in der Praxis erproben. Das Herzstück der Anlage ist ein Schalllabor, in dem normgerechte Prüfzyklen rund um den Schallschutz simuliert werden können. Dieses Haus im Haus in der Gebäudemitte ist schallentkoppelt und mit empfind­licher Messtechnik ausgestattet. Von außen werden die Tests über Videokameras und Bildschirme überwacht. An real eingebauten Waschtischen, Wannen und Duschflächen werden dabei Funktions- und Nutzergeräusche gemessen – und können optimiert werden. Bette-Geschäftsführer Thilo C. Pahl: „Die Investition ins Baulabor zahlt auch direkt in unsere Entwicklungskompetenz ein. Wir können damit vor Ort Veränderungen an den Montagesets tagesaktuell unter dem Schallschutz-Aspekt bewerten.“ Die Besucher sind gegebenenfalls als Augen- und Ohrenzeugen live dabei und können zudem die Bedeutung des fachgerechten Einbaus spürbar erleben.

Das Baulabor hat rund 800000 Euro gekostet. Der lang gestreckte Baukörper mit 400 Quadratmetern Grundfläche wurde mit vielen Glasbauelementen errichtet. Das Niedrigenergiehaus soll dank optimierter Lüftungstechnik trotz Glasfassade ohne Klimaanlage auskommen. Eine farbige Verkleidung aus Stahl-Email ziert die Fassade unter der Devise „Wo Stahl/Email dran ist, ist auch Stahl/Email drin.“ Schließlich sind sich das die Delbrücker auch generationsübergreifend schuldig. Das neue Führungsteam mit Thilo C. Pahl, Stefan Remmert und Marketingleiter Sven Rensinghoff will jedenfalls alles daran setzen, die Bette-Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.

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