SBZ: Beim Thema Dusch-WC haben Endkunden Bedenken in Sachen Hygiene und Sicherheit. Wie gehen Sie darauf ein?
René Müller: Hier ist zunächst zu differenzieren zwischen der Sicherheit des installierten Dusch-WCs, der Hygiene in Bezug auf dessen Reinigung sowie der Körperhygiene. Im Hinblick auf die Sicherheit gelten die Normen und Verordnungen für die Installation und den Betrieb von Dusch-WCs: Die Norm zur Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch, die Trinkwasserverordnung, die KTW-Leitlinie zur hygienischen Bewertung von Kunststoffen, die Bewertungsgrundlage für metallene Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser sowie die DIN EN 1717. Selbstverständlich erfüllen alle Duravit-Produkte diese Normen und geben insbesondere dem Installateur die notwendige Sicherheit.
Bei Endkunden stehen eher die Hygienethemen im Vordergrund. In Bezug auf das Dusch-WC hat Duravit einige konstruktive Vorkehrungen zur optimalen Hygiene vorgesehen. Hierzu zählt die Verwendung besonders hygienischer Materialien, die Positionierung des Duschstabes oberhalb des keramischen Beckens, getrennte Duschkopfdüsen für Ladydusche und Gesäßdusche sowie die automatische Vor- und Nachreinigung des Duschstabes bei eingezogener Position.
SBZ: Was ist aus Kundensicht besonders wichtig?
Müller: Besonders wichtig aus Kundensicht ist das Thema Körperhygiene, wenngleich es im Gespräch oft nicht explizit thematisiert wird. Jedoch kann der beratende Installateur oder der Ausstellungsberater auch diesen Punkt unkompliziert adressieren: Die Reinigung mit Wasser hat eindeutige Vorteile gegenüber der Verwendung von Papier. Letztlich kombinieren Dusch-WCs normale Toiletten mit der Funktion von Bidets. Dusch-WCs sind aber deutlich komfortabler und sparen zudem Platz im Bad. Positive Unterstützung erfährt diese Argumentation auch von Dermatologen und anderen Ärzten.
SBZ: Spielt das Material des Duschstabes eine Rolle?
Müller: Bei den Duravit-Modellen ist der Duschkopf mit Edelstahl beschichtet und der Duschstab mit Edelstahl ummantelt. Wir haben uns bewusst für dieses Material entschieden, weil es hygienische Vorteile insbesondere gegenüber Kunststoffen hat. Wichtig ist auch, dass der Duschkopf bei Bedarf einfach abzunehmen ist, um diesen zu reinigen oder bei Bedarf auch austauschen zu können. Bei den SensoWash-Modellen von Duravit ist dies so vorgesehen.
SBZ: Und mit welcher Technik erwärmen Sie das Wasser für den Duschvorgang?
Müller: Bei den SensoWash-Modellen nutzen wir generell Durchlauferhitzer, was energiesparend ist, aber auch hygienische Vorteile hat. Durch die punktgenaue Erhitzung des Wassers und das zusätzliche Vor- und Nachspülen kann abgestandenes Wasser bzw. ein Kontakt mit diesem erst gar nicht entstehen. Bei längerem Nichtgebrauch, z. B. bei einer Urlaubsreise, lässt sich das System unkompliziert vollständig entleeren. Auf die Verwendung von Boilern haben wir bewusst verzichtet, weil diese aus unserer Sicht nachteilig sind. Das Ergebnis des SBZ Dusch-WC-Tests von 2017 bestätigt uns in dieser Einschätzung.
SBZ: Wie pflegeintensiv ist denn ein Dusch-WC-Aufsatz?
Müller: Der Aufwand ist nicht höher als bei herkömmlichen WC-Sitzen. Die Dusch-WC-Sitzgarnitur lässt sich bei SensoWash-Slim zur besseren Reinigung ganz einfach abnehmen, Sitz und Technik-Box sind bei diesem Modell vollständig voneinander getrennt. Zusätzlich ist der komplette Dusch-WC-Aufsatz bei Bedarf abnehmbar, sodass die komplette Keramik gereinigt werden kann.
Zum Dusch-WC gehört neben dem Sitz ja auch der Keramikkörper – also das eigentliche WC. Hier beginnt die Hygiene beim Werkstoff: Für Duravit ist Sanitärkeramik die erste Wahl, mit nachweislich besten hygienischen Eigenschaften. Zusätzlich bieten wir mit „Hygiene-Glaze 2.0“ eine Option, um die hygienischen Eigenschaften beim WC sogar noch zu verbessern. Bei dieser Neuentwicklung handelt es sich um eine zeitlich nahezu unbegrenzt antibakteriell wirkende Keramikglasur, die quasi über Nacht mehr als 99,9 % der Kolibakterien eliminiert.
SBZ: Rimless-WCs sind ja mittlerweile fast Standard – sind die Dusch-WCs auch mit dieser neuen Spültechnik zu haben?
Müller: Selbstverständlich. Denn erst wenn alle Faktoren perfekt aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein WC, das höchsten Komfort für die Kunden bietet und nachhaltig überzeugt. Bei den Duravit Rimless-WCs bedeutet dies: beste Ausspülung ohne Überspritzen, optimale Nachlaufwassermenge bei zugleich größtmöglicher Wasserfläche und Reduktion von Verschmutzungen. Für Experten: Die Flächenspülung ist optimiert und wird sogar in Verschärfung der Normvorgaben bei uns direkt ab dem Spülrand und nicht erst 8 cm unterhalb des Spülrandes gemessen.
SBZ: Neben der Hygiene ist Komfort ja gerade beim Dusch-WC auch ein großes Thema – kann man damit beim Beratungsgespräch punkten?
Müller: Ein ganz wichtiges Thema. Sämtliche Funktionen von SensoWash werden z. B. intuitiv per Fernbedienung gesteuert. Nach dem Toilettengang wählt man einfach die gewünschte Funktion: Gesäßdusche oder Ladydusche, schaltet optional bei beiden Duscharten noch die Komfortdusche mit oszillierendem Duschstrahl hinzu und genießt so die angenehme und sanfte Reinigung durch das warme Wasser. Durch weitere individuelle Einstellmöglichkeiten, wie Duschstab-Position, Duschstrahl-Intensität und Art des Duschstrahls, kann sich jeder nach seinen ganz persönlichen Vorlieben so lange mit warmem Wasser reinigen lassen, wie er möchte. Die individuell einstellbare Sitzheizung bei „SensoWash Starck e“ sorgt für noch mehr Komfort. Zudem lässt sich der Deckel ohne direkten Kontakt, nur mit der Fernbedienung, öffnen und schließen. In der Fernbedienung sind außerdem persönliche Profile hinterlegbar, die mit einem Knopfdruck aufgerufen werden können.
SBZ: Das sind in Summe viele technische Themen und Details – macht das den Verkaufserfolg aus?
Müller: Neben den Hygieneaspekten spielen das Duravit-Design und der Komfort eine wichtige Rolle. Die Kombination aus allen Faktoren macht erst ein Dusch-WC „made by Duravit“ aus. Unsere Dusch-WC-Modelle sind in ihrer Form optimal auf die jeweiligen Designserien abgestimmt und passen wie aus einem Guss in die Badeinrichtung. Die betont flachen Dusch-WC-Sitze unterscheiden sich durch ihre ausgewogenen Proportionen kaum von einem klassischen WC. Sie entsprechen damit dem Bedürfnis der Kunden nach schlichter Ästhetik.
Unsere Erfahrung ist, dass Endkunden darüber hinaus auch eine fundierte Beratung wünschen. Komfortthemen und technische Details sind bei so einem Produkt ganz wichtig. Auch wenn Sie keinen technikaffinen Endkunden vor sich haben – am Ende muss Ihr Gegenüber davon überzeugt sein, dass er durch das Dusch-WC einen Mehrwert in seinem Alltag erfährt und ein wirklich durchdachtes, ausgereiftes Produkt kauft. Installationsbetriebe, die das erkannt haben, verkaufen nahezu zu jedem neuen Bad ein Dusch-WC.
Info
SBZ-Praxistest Dusch-WCs
In Deutschland werden die unterschiedlichsten Dusch-WC-Typen angeboten. Von in die WC-Keramik integrierten Modellen bis hin zu Taharet-Varianten ist die Auswahl groß. Ebenso groß sind die Unterschiede hinsichtlich der Funktionalität. Sie SBZ hat einige Produkte genauer unter die Lupe genommen.
Der Artikel zum SBZ-Praxistest 2017 ist in der Ausgabe 2-2017 erschienen.
In der Ausgabe 6-2017 haben wir die Reaktionen und Meinungen der Hersteller auf unseren Praxistest veröffentlicht.
In der SBZ-Ausgabe 16-2017 haben wir zudem erläutert, welche Auswirkungen der Praxistest auf die Branche entfaltet hat.
Einen Blick hinter die Kulissen des SBZ-Praxistests 2017 Dusch-WCs liefert ein kurzer Film. Er zeigt, was und wie getestet wurde: