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Mit Lux-Augen Licht planen

Aktivierend, mobilisierend oder entspannend: Von der passenden Beleuchtung im Bad hängt vieles ab. Hier startet man am Morgen in den Tag und kommt am Abend zur Ruhe. Die Ausstrahlung und die Lichtatmosphäre tragen entscheidend zum Wohlbefinden bei. Doch Licht im Bad hat nicht nur atmosphärische, sondern auch ganz pragmatische Aufgaben: Für eine adäquate Ausleuchtung beim Schminken oder Rasieren sorgen z. B. integrierte Lichtquellen bei Spiegeln und Spiegelschränken.

Grundbeleuchtung und zonales Licht

Die Grundbeleuchtung spielt eine zentrale Rolle – sie dient zur Orientierung im Bad und inszeniert außerdem die Einrichtung. Daneben sorgen zonale Lichteffekte für Atmosphäre und lenken Auge und Blickfeld. Diese zonale Lichtquelle sollte nach Möglichkeit einfach zuzuschalten sein. Wie z. B. in einem Spiegelelement. Bei der Serie L-Cube von Duravit ist eine blendfreie, bis 480 Lux starke LED-Beleuchtung gleich an allen vier Seiten des Spiegels eingesetzt. Dieser Lichtrahmen lässt sich über einen Sensor mit einer Handbewegung dimmen und ein- oder ausschalten.

Einen sanften, zonalen Lichtschimmer im Bad erzeugt dagegen eine Ambiente-Beleuchtung unterhalb des Waschplatzes. Bei Badmöbelkollektionen wie etwa Vero führt das Zusammenspiel mit den Holzoberflächen zu einem natürlichen Raumgefühl. Dabei unterstreicht die konzentrierte Helligkeit den markanten Kontrast, den die vertikal angeordneten Griffleisten im Gegensatz zur zeitlos-modernen Formgebung der Serie bilden.

Stimmungslicht einsetzen

Als dritte Lichtquelle sollte ein Stimmungslicht im Bad eingeplant werden. Diese Beleuchtung spendet Licht und ist dabei selbst ein Objekt der Betrachtung. Als ein Beispiel dafür dient der Spiegel der neuen Duravit-Serie Cape Cod von Designer Philippe Starck. Das breite, rundum laufende LED-Licht rahmt den Spiegel, setzt Akzente im Bad und ist via Infrarot-Sensor dimmbar. Ganz entscheidend dabei: Die Möglichkeit der Farbtemperaturänderung durch Dimmen hat einen großen Einfluss auf Stimmung und Wohlbefinden. Morgens unterstützt eine frischere Farbtemperatur beim Wachwerden, am Abend beruhigt kühleres Licht.

Indirektes, blendfreies LED-Licht soll für eine optimale Ausleuchtung des Gesichtsbereiches sorgen, damit Schminken, Rasieren oder die tägliche Pflege schattenfrei und komfortabel gelingen. Es sollte ebenfalls den persönlichen Bedürfnissen entsprechend dimmbar sein, beispielsweise in Form eines filigranen Spiegel-Lichtdachs, wie es einige Serien des Herstellers bieten. Diese Lichtquelle ist ebenfalls mit einem Sensor zu bedienen, der seitlich angebracht ist.

Der Bereich Wannen kann ebenfalls zum Licht-Szenario im Bad beitragen. Das zeigt sich am Beispiel des filigran umlaufenden Rands der Wanne Darling-New. Auf Wunsch schimmert sanftes, stimmungsvolles Licht via LED. Bei der Floating-Wanne Nahho von EOOS erhöht dagegen indirekte Beleuchtung den optischen Genuss.

Passendes Licht für unterschiedliche Materialien

Wichtig bei der Lichtplanung ist, auch die Art und Gestalt der Oberflächen im Bad zu berücksichtigen. Bei harten, glänzenden Materialien wie Keramik empfehlen sich eng strahlende, direkte Lichtquellen. Außerdem sollte man bei kühlen Materialien eine ebenfalls kühle Lichtfarbe wählen, das unterstützt die Charakteristik. Um warme Materialien wie Holz zu betonen, eignet sich eine warme Lichtfarbe mit geringer Farbtemperatur (2700 oder 3200 Kelvin). Matte, diffus reflektierende Flächen sollten mit weichem großflächigem Licht von Wandleuchten oder Lampenschirmen beleuchtet werden.

Lichtszenarien für kleine Bäder und Gästebäder

Durch geschickt eingesetztes Licht lassen sich zudem die Schwächen eines Raumes korrigieren: Mit Deckenstrahlern wirken niedrige Räume höher, kleine Bäder sehen mit zonaler Beleuchtung und hellen Farben geräumiger aus. Eine Spiegelleuchte, wie im L-Cube integriert, spendet beispielsweise mit 300 Lux ein ebenso erhellendes wie warmes Licht – und vergrößert so optisch das Bad.

Einen ähnlichen Effekt erzielt man im Kleinbad, Gästebad oder Gäste-WC mit dem Delos-Spiegel von Duravit. Er verschmilzt förmlich mit der Umgebung. Dieser optische Eindruck entsteht durch komplett verspiegelte Seitenflächen. Hier ist diskret ein Sensor-Lichtschalter integriert. Für die passende Beleuchtung sorgt ein Lichtdach, in dem keine Lichtquelle ausgemacht werden kann. Abgerundet wird der Eindruck durch eine komfortable Ablagefläche aus weißem Glas.

Lichtquellen bei Wellness-Anwendungen

Farbiges Licht und Sound kreieren eine besondere Atmosphäre, das ist ein wichtiger Punkt beim Entwerfen von Bädern. Kühle Farben haben einen beruhigenden Effekt, warme Töne beleben die Sinne – und Gelb soll sogar die Leistungsfähigkeit steigern. Deshalb findet Farblicht bei den verschiedensten Wellness-Produkten Anwendung. Zum Beispiel in Saunen. Bei der Sauna Inipi tauchen LED-Leuchten an der Rückwand die Kabine in farbiges Licht, sanfte Farbwechsel und Intervalle sind über eine Fernbedienung programmierbar und verstärken das Gefühl der Entspannung.

Licht und Sicherheit

Neben der optischen Gestaltung eines Raums bietet Licht Sicherheit in der Dunkelheit. Doch bei einem nächtlichen Besuch im Bad empfindet man eine zu helle Beleuchtung oftmals als störend. Diskret eingebaute Lichtsensoren und moderne Technologien weisen die Richtung. Z. B. bietet das Dusch-WC Senso-Wash (Duravit) mit einer integrierten LED-Nachtlicht-Funktion die nötige Orientierung, ohne den Ruhezustand des Körpers zu unterbrechen. Zu grelles Licht, etwa eine klassische Deckenbeleuchtung, hätte eine genau entgegengesetzte Wirkung auf den Körper im Schlaf-Modus.

Info

Lux, Lumen und Kelvin

Lux / Beleuchtungsstärke

Das Lux (lx) ist die Einheit der Beleuchtungsstärke. Die Beleuchtungsstärke auf einer beleuchteten Fläche gibt an, welcher Lichtstrom (gemessen in Lumen, lm) auf eine Flächeneinheit (in m2) fällt.

Lumen / Lichtstrom

Das Lumen (lm) ist die Einheit für die Stärke des Lichtstroms, der von einer Lampe in alle Richtungen ausgesendet wird.

Kelvin / Farbtemperatur

Die Farbtemperatur Kelvin (K) ist ein Maß, um einen jeweiligen Farbeindruck einer Lichtquelle quantitativ zu bestimmen.

Tipp

Seminare und ein Dossier

Duravit bietet in Zusammenarbeit mit dem Lichtexperten Prof. Roland Greule drei verschiedene Seminare an zum Thema Licht, Beleuchtung und Farbe. Weitere Informationen unter

www.pro.duravit.de/seminare

Mehr Hintergrundinformationen zum Thema liefert auch das SBZ-Dossier Licht und Leuchten unter

www.sbz-online.de/dossiers

Nachgefragt

Die meisten Spiegel liefern zu wenig Licht

Wie bemisst man die Qualität von Licht? Die SBZ hat nachgefragt bei Prof. Roland Greule. Der Experte führt unter anderem ein Lichtplanungsbüro in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg.

SBZ: Wie wird angeben, wie viel Licht man pro Quadratmeter braucht?

Prof. Roland Greule: Für Arbeitsstätten gibt es eine DIN-Vorschrift, die 200 bis 300 Lux festlegt. Ich würde im Badezimmer, das etwas komfortabler ist, in Richtung 300 Lux gehen. Auch zum Rasieren oder Schminken sollte man am Spiegel 300 Lux haben. Die meisten Spiegel liefern eigentlich zu wenig Licht, weil sie das Blenden vermeiden wollen. Die Beleuchtungsstärke in Lux kann mittels Luxmeter ermittelt, aber auch grob mit den Angaben zu den Lampen und Leuchten errechnet werden. Wissen muss man dafür die Lumen der Lampe, den Abstrahlwinkel und die Entfernung zur auszuleuchtenden Fläche. Damit kann man grob den zu erwartenden Lichtkegel und die Beleuchtungsstärke in Lux errechnen. Im Internet gibt es entsprechende Berechnungshilfen.

SBZ: Was versteht man unter Lichttemperatur?

Prof. Greule: Eine Glühlampe hat ungefähr 2500 Kelvin und dabei ein sehr weiches, sehr angenehmes Licht. Die Halogenlampen liegen bei 3000 bis 3200 Kelvin. Die meisten Energiesparlampen liegen bei 4000, 5000 Kelvin oder noch höher. Das heißt, sie sind viel bläulicher und kälter.

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