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Wer hats erfunden?

Keramische Revolution

Inhalt

In der Namensgebung bezieht sich Laufen auf die Beimischung des Minerals Korund, das als Bestandteil des Saphirs in der Natur in unterschiedlichen Modifikationen vorkommt. Dieses wird im Übrigen auch in der Uhrenindustrie bei den Saphirgläsern eingesetzt und in seiner Härte nur vom Diamanten übertroffen. Die neue Keramik ist somit deutlich härter und hat eine größere Biegefestigkeit, die sich in ganz neuen Waschtisch-Entwürfen zeigt.

Neuer, sehr harter Werkstoff

Mit der SaphirKeramik von Laufen kommt nun zusätzlich zur klassischen Keramik und der Feuertonversion (siehe Infokasten) eine weitere Variante auf dem Markt. Die Härte des Materials erlaubt Formen, die bisher nicht möglich waren. Eine filigranere Formensprache wird möglich – passend zu den Vorstellungen zeitgenössischen architektonischen Designs. Designentwürfe, bei denen Keramik bisher durch erforderlichen Materialauftrag ausschied, lassen sich jetzt realisieren – und damit alle Vorzüge ausspielen, die Keramik im Bad hat: Neben der absoluten Hygiene gehört dazu die Unempfindlichkeit des Materials gegen scharfe Reiniger und mechanischen Abrieb. Letztlich ist Keramik auch ein nachhaltiges Produkt. Es besteht im Wesentlichen aus den natürlichen und weitverbreiteten Rohstoffen Kaolin, Ton, Feldspat und Quarzsand, lässt sich in großen Stückzahlen wirtschaftlich produzieren und am Ende eines langen Produktlebens vollständig recyceln.

Ganz enge Radien möglich

Dr. Werner Fischer, Forschungsleiter bei Laufen, hat die SaphirKeramik zusammen mit seinem Team und verschiedenen universitären Forschungseinrichtungen entwickelt. Vordergründig sind es die mechanischen Eigenschaften des Materials, welche überzeugen: Die Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung in Berlin hat beispielsweise die Biegefestigkeit des Materials untersucht und einen Mittelwert über 120 kp/mm2 gemessen – was vergleichbar ist mit Stahl und doppelt so hoch wie bei Vitreous China (siehe Infokasten).

Die Härte ermöglicht dünnere Wandungen und einen vereinfachten Aufbau der Keramikstücke, was zu weniger Materialaufwand, geringerem Gewicht führt: weniger Rohstoffbedarf, weniger Energieverbrauch beim Brand, in der Produktion und beim Transport. Die hohe Härte des Materials erschließt neue Möglichkeiten der Gestaltung – besonders was die Radien der Produkte angeht: 1–2-mm-Radien bei Kanten und 2 mm-Radien bei Ecken sind mit der neuen SaphirKeramik technisch realisierbar. Bei den klassischen Keramiken sind Radien von 7 bis 8 mm State of the Art.

Schweizer Geheimnis

Ihre Härte bekommt die SaphirKeramik durch eine genau bestimmte Beimengung des Minerals Korund, das in seiner Reinform farblos ist. Durch eine Vermischung der Tonerde mit silikatkeramischem Rohstoff erhält dieses Material nebst seinem porzellanartigen Weiß auch jene Festigkeit, mit der die elegante und filigrane Formensprache erst möglich wird. Die genaue Rezeptur, so Dr. Werner Fischer, ist in einem halben Jahrzehnt Forschung und Entwicklung entstanden – und das bestgehütete Geheimnis des Schweizer Herstellers.

Info

Keramik und Feuerton

Wenn es bisher darum ging, einen Designbad-Entwurf in Keramik zu realisieren, hatten Hersteller die Wahl zwischen klassischer Keramik, sogenanntem Vitreous China und dem Feinfeuerton.

Vitreous China überzeugt durch Dichtheit der Oberfläche – Wasseraufnahme gegen 0 – und erfüllt damit höchste hygienische Ansprüche bei WCs und Urinalen. Weiche, runde und fließende Formen sind mit diesem Material und dem entsprechenden Können des Herstellers sehr gut zu realisieren – der Herstellungsprozess allerdings bleibt angesichts eines willkürlichen Schwindungsprozesses beim Trocknen und Brennen des Scherbens schwer beherrschbar. Grenzen tun sich für diesen Werkstoff bei größeren Keramikstücken auf.

Hier kommt der Feinfeuerton zum Einsatz: Bei diesem wird die klassische keramische Masse (Schlicker) durch Zusätze bereits gebrannten Tons (Schamotte) stabilisiert – und ermöglicht somit die Produktion von grossen Keramikstücken wie Doppelwaschtischen oder bodenstehenden Waschtischsäulen. Die schwer zu handhabende Schwindung im Produk­tionsprozess wird durch die Schamotte besser beherrschbar.

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