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Michael Hilpert löst Werner Obermeier ab

Viel Neues im Kehrbezirk

Inhalt

Neben den Berichten der Landesfachgruppenleiter und Kommissionsvorsitzenden standen in München die Ausführungen des noch amtierenden Landes­innungsmeisters Werner Obermeier und Hauptgeschäftsführers Dr. Wolfgang Schwarz sowie die anschließenden Neuwahlen im Mittelpunkt. Obermeier eröffnete wie gewohnt den Reigen der Redner und ließ – wie bereits in den Jahren zuvor – kein gutes Haar am politischen Geschehen. Dazu zeigte er mit den jüngsten Reformen im Erbschaftssteuerrecht, der Krankenversicherung und der Kaminkehrer-Gesetzesänderung drei Beispiele für Missstände in der Politik auf.

Absichtserklärung ohne jeden Wert

Zu dem Thema Kaminkehrer-Gesetzesänderung sagte Obermeier, dass die von der EU abgeforderte Änderung des Kaminkehrerwesens letzten Herbst in die heiße Phase getreten wäre. Danach sei diese EU-Vorgabe in Berlin noch einmal kräftig aufgeblasen worden und sollte dann zu Lasten der SHKler gehen. Doch durch die gemeinsamen geballten Aktivitäten der Mitglieder und den Innungen sowie mit Hilfe des Fachverbandes und dem ZVSHK habe man Schlimmeres verhindern können. Der Landesinnungsmeister betonte, dass er gerne mehr für die Branche erreicht hätte, aber mehr wäre einfach nicht drin gewesen. Er versprach allerdings, dass der Fachverband weiter daran arbeiten werde, dass die vom Heizungsbauer durchgeführten BIMSchV-Messungen amtlich anerkannt ­werden.

Zum Schluss appellierte er an die Delegierten, sich nicht von der unterzeichneten Absichtserklärung zwischen Kaminkehrer­innungen und SHK-Innungen blenden zu lassen. Die Erklärung die besagt, dass die einen nur messen und die anderen nur warten, wäre zwar gut gemeint, aber keinesfalls das Papier wert, auf dem sie geschrieben wäre. „Denn was macht der Kaminkehrer, wenn ihm amtlich verordnet 50 % Umsatz weggenommen wird? Wo holt er sich dann die fehlenden Prozentpunkte her?“, fragte Obermeier in das Auditorium.

Keine Wartung im eigenen Kehrbezirk

Auch Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz ging zunächst auf die Novelle des Schornsteinfeger-Handwerksgesetzes ein. Nach seinen Ausführungen konnte die SHK-Berufsorganisation erreichen, dass das Nebentätigkeitsverbot der Bezirksschornsteinfegermeister bis Ende 2012 erhalten bleibt und somit keine Wartungen im eigenen Kehrbezirk durchgeführt werden dürfen. Außerdem seien die Datenschutzbestimmungen für die Angaben in den Kehrbüchern deutlich angehoben worden. ­Dies wäre wichtig, weil mittlerweile seitens einiger Kaminkehrer versucht werde, sogenannte Schornsteinfegergesellschaften zu gründen. Diese wollten auf den Datenbestand zugreifen und sich das jetzt genehmigen lassen. Zu der Anfrage des Bundeskartellamtes in dieser Angelegenheit habe der Fachverband ausführlich und eindeutig Stellung genommen. Der Hauptgeschäftsführer versprach die Delegierten über die weiteren Entwicklungen zu unterrichten.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Im Verlauf seiner weiteren Ausführungen machte Dr. Schwarz darauf aufmerksam, dass die bayerische SHK-Branche in 2007 ein leichtes Plus beim Umsatz und den Beschäftigungszahlen verzeichnen konnte. Insgesamt hätten 43984 Mitarbeiter einen Branchenumsatz von rund 4,74 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren 0,2 % mehr Umsatz und 0,5 % mehr Beschäftigte als im Vorjahr. Eine jährlich vom Fachverband repräsentativ durchgeführte Konjunkturumfrage ergab laut Dr. Schwarz folgende Ergebnisse:

  • Der durchschnittliche Auftragsbestand stieg in den Gewerken Installation, Heizungsbau, Spenglerei und Ofen-/Luftheizungsbau auf 5,7 Wochen. Das sind 1,2 Wochen mehr als vor einem Jahr.
  • Die gegenwärtige Ertragslage und Umsatzentwicklung zeigt erste deutliche Abschwächungstendenzen.
  • die kommenden sechs Geschäftsmonate werden von den Befragten nicht schlechter gesehen als vor einem Jahr.
  • Die pessimistischen Einschätzungen im Bereich Heizungsbau, Sanitärinstallationen und Spenglerei nahmen im Jahresvergleich deutlich ab.
  • Durch die Finanzkrise könnten die beiden ersten Quartale 2009 schwierig werden – sowohl im Heizungssektor als auch in den konsumnahen Bereichen Sanitär sowie Ofen- und Luftheizungsbau.

Erfreuliches hatte der Hauptgeschäftsführer zur Ausbildungssituation im bayerischen SHK-Handwerk zu berichten. Denn wie er mitteilte, waren zum 31.12.2007 knapp 6600 Lehrlinge in den Rollen eingetragen. Das waren nur 26 Lehrlinge weniger als im Vorjahr. Dr. Schwarz ist davon überzeugt, dass diese Entwicklung auch in diesem Jahr anhält und sich der Trend weiter fortsetzen wird.

Spannende Neuwahlen

Nach drei Jahren wahlfreier Zeit standen auf der diesjährigen Versammlung wieder umfangreiche Neuwahlen auf dem Programm. Veränderungen gab es im Vorstand und bei den Kommissionen. In geheimer Abstimmung wählten die Delegierten mit überwältigender Mehrheit den bisherigen stellvertretenden Landesinnungsmeister Michael Hilpert (Innung Nürnberg) zum neuen Landesinnungsmeister. Der 43-Jährige tritt die Nachfolge von Werner Obermeier an, der insgesamt 18 Jahre an der Spitze des FV SHK Bayern stand und auf eine erneute Kandidatur für dieses Amt verzichtete. Als stellv. LIM wurde Eduard Kröll (Innung München-Oberbayern) gewählt. Die Wahl der weiteren Mitglieder im geschäftsführenden Vorstand entfiel auf die Obermeister Josef Schlosser, ­Michael Falger, Erich Schulz jun., Claudio Paulus, Franz Wittmann und Karl-Heinz Hopf. Clemens Buchberger wurde als Vorsitzender der Kommission für Aus- und Fortbildung für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Den Vorsitz in der Tarifkommission besetzt künftig Rainer Buchfink. Neue Kommissionsvorsitzende für den Bereich Betriebswirtschaft ist Annelies Oppold. Buchfink und Oppold rückten für Erich Schulz und Ernst Sauer nach, da diese auf eine erneute Kandidatur als Kommissionsvorsitzende verzichteten.

Auszeichnungen und Ehrungen

Als Dank und Anerkennung für ihre geleistete Arbeit im Fachverband erhielten Tilo Bott, Kristin Brändl, Thilo Dreyer, Felix Eigl, Franz Fuchs, Bernhard Graf, Michael Heigel, Bartholomäus Karl, Karl Heinz Küstner, Walter Limmer, Walter Löffler, Roland Mannke, Peter Sattler, Rudolf Staudt, Josef Straßl, Hermann Stübinger und Werner Tenschert die Ehrennadel mit Silberkranz des Fachverbandes.

Mit dem Ehrenzeichen des Fachverbandes in Silber wurden Martin Empl, Walter Fuss, Eduard Kröll, Peter Mayr, Andreas Pointner, Robert Roth, Klaus Salza, Josef Schlosser, Berthold Sterzinger und Franz Wiedenbauer ausgezeichnet.

Abschließend wurde Obermeier zum Dank für seine Verdienste um die bayerischen SHK Handwerke durch die Mitgliederversammlung zum Ehrenlandes­innungsmeister ernannt.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung dankte der Hauptgeschäftsführer dem scheidenden Vorstand, an seiner Spitze Werner Obermeier, noch einmal persönlich für das langjährige, vertrauensvolle und konstruktive Miteinander. „Die Arbeit mit Ihnen hat der Fachverbandsmannschaft und mir Spaß gemacht. Sie haben diesen Verband mit vereinten Kräften an die Spitze der deutschen SHK-Berufsorganisation geführt. Dies wird noch bei anderen Gelegenheiten ausführlich zu ehren sein“, versprach Dr. Schwarz.NS