Man muss nicht viele Worte machen, um die äußeren Veränderungen zu beschreiben, an denen der Kompakt-Transporter Vito ab dem Modelljahr 2021 zu erkennen ist: Der Kühlergrill im sonst unverändert einteiligen, wuchtigen Stoßfänger präsentiert sich im Doppelripp und die Scheinwerfer erstrahlen in modifizierter Lichttechnik – das ist alles.
Weit mehr Aufmerksamkeit verdient dagegen der modifizierte Selbstzünder, der unter der Werksbezeichnung OM 654 zunächst bei den Mercedes-Benz Pkw eingeführt wurde und inzwischen auch bei den Transporter-Varianten Einzug gehalten hat. Für den Vito Kasten oder Kombi leistet dieser Vierzylinder (Hubraum 1951 cm³) entweder 100 kW/136 PS oder 120 kW/163 PS oder 140 kW/190 PS. Die stärkste Variante bringt es auf üppige 176 kW/239 PS, bleibt jedoch in der Nutzfahrzeugriege dem teilverglasten Mixto mit Pkw-Zulassung vorbehalten.
Erheblich mehr Motortechnik
Für den Letztgenannten weist Mercedes-Benz eine besondere Bilanz aus, denn neben der im Fahrbetrieb ermittelten Schadstoffreduktion soll laut Werk auch eine Dieseleinsparung von etwa 13 % möglich geworden sein. Um dahin zu kommen, haben die Motorenentwickler für eine Hoch- und Niederdruck-Abgasrückführung einschließlich Kühlung gesorgt, verwenden einen Dieseloxidationskatalysator, einen Partikelfilter sowie zwei SCR-Katalysatoren.
Mit dem erhöhten Potenzial an Technik hat sich Mercedes-Benz Vans auf die ab Herbst 2021 verbindliche Abgasstufe Euro 6d-ISC-FCM eingerichtet. Ein wichtiges Merkmal dabei: Die Einhaltung der Grenzwerte muss sich während des Fahrbetriebes durch die gespeicherten Motordaten dokumentieren lassen.
Da alle möglichen Vito-Varianten eine Musterzulassung benötigen, hat dies längere Zeit in Anspruch genommen. So kann es dazu kommen, dass ältere Lagerfahrzeuge trotz modifizierten Vito-Triebwerks bis Jahresende bei der Erstzulassung aus formellem Grund nur eine Einstufung gemäß Euro 6d Temp erhalten könnten.
In Kombination mit dem neuen Diesel ist bei den beiden schwächeren Varianten mit Heckantrieb die Sechs-Gang-Handschaltung Standard. Optional gibt es auch eine Neun-Gang-Automatik, die im Test bereits mit dem 140-PS-Motor einen passablen Eindruck machte. Vor allem im Stop-and-go mancher Metropole dürfte dies eine willkommene Alternative zum sonst gewohnten Schaltwagen sein. Ob serienmäßig oder optional: Zahlreiche Assistenzsysteme für die Fahrsicherheit oder den Komfort an Bord runden das Angebot für den kompakten Transporter ab. Der 2,8-Tonner mit einer Nutzlast von 892 kg startet als Vito Base in der Liste ab netto 32 230 Euro (plus MwSt.).(TD)
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Mercedes Vito
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