Eine Zeitreise: Als sich Firmengründer Johann Jakob Köllisch 1867 selbstständig machte, um als Spengler und Ofensetzer in Neustadt/Weinstraße tätig zu werden, gab es fließendes Wasser nur dann, wenn man per Hand Brunnenwasser heraufbeförderte und mit Eimer oder Kanne ins Haus transportierte. Eigentlich reichte dieses Geschäftsfeld bereits aus, um im geschickten Umgang mit Metall und der Herstellung von Pfannen, Töpfen, Kesseln oder Rinnen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Doch der Markt sollte sich verändern.
Zwei Jahre später erlebte der Handwerker den ersten Boom – um es neusprachlich auszudrücken. Es entstand eine Leitung, die Quellwasser aus den Pfälzer Bergen direkt nach Neustadt leitete und vielen Immobilienbesitzern einen Anschluss ans öffentliche Netz ermöglichte. Da war das handwerkliche Können von Spengler Köllisch mehr als gefragt.
Das 19. Jahrhundert war noch nicht zu Ende, da eroberte sich ein wichtiger Energieträger den Markt. Mit Gas ließen sich Laternen und Lampen illuminieren und dies brachte dem Handwerksbetrieb Köllisch neue Aufträge, denn inzwischen beherrschte die nächste Generation auch diese Technik. Als eine weitere Generation später die Elektrizität endlich auch für den Hausgebrauch taugte, war dieser Energieträger wiederum im Handwerksbetrieb Köllisch willkommen, um ihn der Kundschaft anbieten zu können.
Zufriedenheit des Kunden ist oberstes Gebot
An dieser Stelle der Sprung in die Neuzeit: Heute ist Anton Jakob Köllisch Chef im Unternehmen – in nunmehr fünfter Generation. „Ich wollte immer das werden, was mein Vater ist“, erinnert sich der Handwerksunternehmer. Das hat er geschafft. Mit vier Meisterbriefen, die ihn für die Gewerke Klempner, Gas/Wasser, Heizung und Elektro befähigen, besitzt er einen überragenden Einblick in die Haus- und Gebäudetechnik. Doch für ihn steht die erreichte Qualifikation nicht im Vordergrund, vielmehr ist dies Mittel zum Zweck, um die Technik und insbesondere eine solide Planungsarbeit möglichst gut beherrschen zu können. Köllisch zeigt klar auf, was er seit fast 25 Jahren zu seinem unternehmerischen Ziel gemacht hat: „die Zufriedenheit des Kunden“. Der Chef ist außerdem stellvertretender Vorsitzender der Bundesfachgruppe SHK im Zentralverband SHK.
Im Familienunternehmen ist Teamwork angesagt: Frau Hella und Sohn Jakob Christian kümmern sich um die Büroorganisation und die betriebswirtschaftlichen Abläufe. Tochter Caroline hat als Versorgungstechnikerin ebenso eine technische Laufbahn eingeschlagen wie der jüngste Sohn Sebastian, der den Gesellenbrief als Anlagenmechaniker SHK sowie als Elektroniker in der Tasche hat.
Darüber hinaus sorgen sieben weitere Gesellen und vier Auszubildende dafür, dass die Arbeit quer durch die gesamte Haus- und Gebäudetechnik bis hin zum Smarthome erledigt wird. Mehr noch: In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen für Innenausbau, Fliesenlegertechnik sowie Glaserei lassen sich komplexe Aufträge „aus einer Hand“ realisieren. Zu den Kunden zählen vorwiegend private Immobilienbesitzer, die die Leistungen vom Meisterbetrieb Jakob Köllisch zu schätzen wissen. Daran hat sich in 150 Jahren nichts geändert.