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Solarthermie wird aufgewertet

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SBZ: Welche Form von Unterstützung werden Sie den Heizungsbauern bis zum Herbst anbieten können, damit diese ihren Kunden zum Angebot gleich ein Package-Label überreichen können?

Maier: Bereits heute bietet Brötje dem Fachhandwerk einen Informationsfilm zum Thema ErP-Ökodesign-Richtlinie unter https://www.broetje.de/ an. Es lohnt sich, einmal reinzuschauen. Zur ISH wird es dann eine Systempaket-Preisliste geben, in der aufeinander abgestimmte Pakete aus Gas- und Öl-Brennwertkesseln, Wärmepumpen, Speicher und Solarkollektoren mit den Verbund-Label abgebildet sein werden.

Natürlich wird Brötje für die wichtigsten Systeme Verbund- oder auch Kombi-Label zur Verfügung stellen. Eine komplette Auswahl aller Möglichkeiten werden wir als Software für das Fachhandwerk bereithalten und auf der ISH zeigen. Bereits heute schon gibt es einen Systemkonfigurator als App. Die App wird bis zum September in der Lage sein, die passenden Label anzugeben. Diese kann sich der Benutzer dann per E-Mail zuschicken und selber ausdrucken.

SBZ: Das Label bewertet verschiedene Technologien mit einem einfachen Maßstab. Führt das zu Verzerrungen? Und welchen Produkten wird deshalb die Zukunft gehören?

Maier: Es war ja das Ziel des Vorhabens, dem Endkunden die Möglichkeit zu geben, alle Technologien mit einfachen Mitteln vergleichen zu können. Was unserer Meinung nach fehlt, sind Grenzen, ab denen die Systeme technisch unsinnig werden (z. B. zu viele Solarkollektoren auf einen kleinen Pufferspeicher). Aber das ist letztlich heute auch nicht anders. Schließlich darf man den gesunden Menschenverstand nicht abschalten.

Außerdem könnte es passieren, dass die Auswahl des Produktes mit der höchsten Energieeffizienzklasse nicht für das individuelle Objekt passend ist. Das könnte noch zu Missverständnissen führen. Letztlich wird sich zeigen, inwieweit die ErP-Ökodesign-Richtlinie Einfluss auf die Entscheidung des Endkunden nehmen wird.

SBZ: Wie wird sich die Erp-Richtlinie Ihrer Meinung nach insgesamt auf die Absatzzahlen auswirken? Bitte führen Sie auch aus, in welchen Produktgruppen Steigerungen und Rückgänge zu erwarten sind.

Maier: Rückgänge sind eindeutig in den Segmenten zu erwarten, wo Produkte ausgeschlossen werden. Dies betrifft vor allem die Niedertemperaturtechnik bei Öl und Gas. Aber Deutschland ist in der Umstellung auf die modernen Techniken bereits sehr weit fortgeschritten, sodass die Auswirkungen in diesem Fall nicht besonders groß sein werden.

Die gesamte Branche hofft sicherlich, dass die Solarthermie durch die Möglichkeit, Systeme aufzuwerten, wieder einen Aufschwung erfährt. Es wäre dringend notwendig und auch sinnvoll. Die Wärmepumpen sind insgesamt in Bezug auf ErP sehr gut aufgestellt. Hier wird sich ebenfalls ein positiver Trend einstellen.

SBZ: Lassen Sie bis zum Stichtag Ihre Produktion für Heizwertgeräte langsam auslaufen oder produzieren Sie auf Vorrat? Schließlich ist ja durchaus noch mit einem Boom bzw. einer Torschlusspanik im Markt zu rechnen.

Maier: Brötje wird einige Modelle an Heizwertgeräten einstellen, da sie für den deutschen Markt nicht mehr einsetzbar sind. Dies betrifft die gebläseunterstützten Turbo-Geräte und auch große Sologeräte. Dafür wird es neue Geräte geben, die die ErP-Ökodesign-Richtlinie erfüllen. Dies werden ein Sologerät mit 10 kW und ein Combigerät mit 24 kW sein. Beide werden auch eine Hocheffizienzpumpe und eine moderne Regelung besitzen.

SBZ: Werden Sie auch über den Herbst hinaus Heizwertgeräte produzieren, um den Markt im Rahmen der Ausnahmeregelungen weiter bedienen zu können?

Maier: Ja, natürlich. Es gibt noch viele Anwendungsbereiche, bei denen es auch nach der Einführung der ErP-Ökodesign-Richtlinie Sinn macht, Heizwertgeräte einzusetzen. Die Ausnahmeregelungen werden wir nutzen, um dem Markt entsprechende, moderne Geräte anzubieten.

SBZ: Auch die Ersatzteilversorgung wird ein Thema sein – insbesondere mit Pumpen, die den Effizienzanforderungen nicht mehr entsprechen, die aber aufgrund der Zulassung weiter in Heizgeräte eingebaut werden müssen. Was kann der Heizungsbauer seinen Kunden hier versprechen?

Maier: Unser Unternehmen hat im Rahmen der Handwerkermarke ein klares Versprechen abgegeben: Wir werden für alle Produkte mindestens zehn Jahre lang passende Ersatzteile anbieten. Dazu gehören natürlich auch die Pumpen, die dann die geltenden Mindesteffizienzanforderungen erfüllen werden.

SBZ: Wir sind uns sicher einig, dass dem 1:1-Tausch eines Heizwertkessels aus Effizienzgründen ein Brennwertgerät vorzuziehen ist. Dennoch sollte der Kunde selbst die Wahl treffen dürfen. Stellen Sie dem Handwerk Informationsunterlagen und Marketingpakete zur Verfügung?

Maier: Ja, wir sind derzeit dabei, die neuen Unterlagen zu diesem Thema im Markt zu verteilen. Gerne stellen wir sie auch den SBZ-Lesern über Ihre SBZ Extras zur Verfügung.

SBZ: Herr Maier, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.

Extras

Den aktuellen Folder von Brötje können Sie beiden SBZ-Extras als PDF-Datei herunterladen:

https://www.sbz-online.de/tags/extras-zum-heft

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