An den beiden Kongresstagen kamen rund 900 Fachbesucher in die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, um sich zu den Themen Wasser-, Luft- und Oberflächenhygiene in Innenräumen auszutauschen und fortzubilden. Allen voran spezialisierte Unternehmer aus der Sanitär-Heizung-Klima-Branche, Sachverständige, Planer und Vertreter von Hochschulen bzw. Institutionen. Sie alle besuchten die vier angebotenen Themenforen mit jeweils zehn Vorträgen oder informierten sich bei den 45 Ausstellern der begleitenden Fachmesse über die neuesten Techniken, Produkte und Dienstleistungen am Hygienemarkt.
Vorträge beleben den Austausch
Von besonderem Interesse war unter anderem der Vortrag zum Thema „Raumbelastungen in Flugzeuginnenräumen“, da die hier gewonnenen Erkenntnisse neue Perspektiven in Bezug auf Gebäude eröffnen. Zudem hörten überdurchschnittlich viele Besucher die Vorträge zu rechtlichen Problemstellungen bei Innenbelastungen aus Sicht der Versicherungen und zu biostatischen Oberflächen. Nicht zuletzt der Vortrag zum Spezialthema „Biofilmbildende Schwärzepilze an Trinkwasserarmaturen“ löste einen Ansturm von Nachfragen aus. Denn Ergebnisse belegen, dass diese besonderen Mikroorganismen von außen über die Luft und Reinigungsmittel eingetragen werden und nicht, wie bisher vermutet, aus den Untiefen des Leitungsnetzwerks herrühren.
Monteure zu Gast
Am erstmals durchgeführten Monteurtag am 25. Februar besuchten rund 180 Mitarbeiter von SHK-Innungsfachbetrieben aus NRW die Veranstaltung, die sich im Sinne des Deutschen Forums Innenraumhygiene mit Hygienefachthemen anhand von Fällen aus der Praxis auseinandersetzte. Zudem wurden den Monteuren rechtliche, technische und betriebswirtschaftliche Tipps für die Kundensituation vor Ort an die Hand gegeben. Alfred Jansenberger, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW: „Wir haben uns sowohl über die ausgesprochen positive Resonanz auf diese Veranstaltung sehr gefreut als auch über die gut gelungene Durchführung am Tag selber, zu der die gute Stimmung der Teilnehmer und das tolle Miteinander viel beigetragen haben. Dazu kamen die durchweg positiven Rückmeldungen in den am Schluss verteilten Bewertungsbögen. Alles zusammen ist das für uns eine Bestärkung, das Angebot in diesem Bereich weiter auszubauen.“
Quo vadis Innenraumhygiene?
Bleibt perspektivisch für ein Forum 2017 zu klären, wo der Trend in Sachen Innenraumhygiene hingeht. Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW und Initiator des Forums hierzu: „Die Raumlufthygiene wird sich zum Dreh- und Angelpunkt der Hygiene-Branche entwickeln, da bin ich mir sicher. Trinkwasserinstallationen sind dagegen eher abgeschlossene Systeme, die häufig aus hygienischer Sicht andere Ansätze erfordern. Das Thema Raumluft bedingt und beeinflusst aber uneingeschränkt alle Innenräume. Sowohl Feuchte, Schimmel als auch Ausdünstungen sind bestimmende Faktoren, die Einfluss auf die Oberflächenhygiene haben. Raumlufthygiene wird damit in vielerlei Facetten das Zukunftsthema der Branche werden.“
Fazit
Das Deutsche Forum Innenraumhygiene in Gelsenkirchen ging nun bereits zum fünften Mal an den Start. Es versteht sich als ideale Plattform, um hygienische und gesundheitliche Anforderungen in Räumen auf den Punkt zu bringen. In diesem Jahr standen aktuelle Themen zur Trinkwasser-, Raumluft- und Oberflächenhygiene auf der Agenda. Ein weiterer Themenzug befasste sich über die rein technisch-hygienischen Ansatzpunkte hinaus mit den immer bedeutender werdenden Fragen nach Planung, Begutachtung und Recht. Hans-Peter Sproten zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung: „Dieses Forum Innenraumhygiene lebte vor allem von der kommunikativen Atmosphäre und der hohen Qualität der Fachbesucher. Ich selbst habe viele gute Fachgespräche geführt und aus einzelnen Vorträgen neue wertvolle Erkenntnisse und Perspektiven gewonnen.“