Am 30. Oktober trafen sich Vertreter der Innungen Nordrhein-Westfalens in Lünen zur Mitgliederversammlung. In Sachen Imagewerbung im Ausbildungsbereich präsentierte Michael Wurm von der Agentur Triebwerk die Super-Helden-Karriere und gab damit der bekannten Abkürzung „SHK“ mal eine ganz andere Bedeutung.
SHK = Super-Helden-Karriere
Die Super-Helden-Karriere ist eine Ausbildungs-Kampagne für die SHK-Berufe und wurde bereits in Bayern erfolgreich eingesetzt. Mit Plakaten, Lehrerinfos und Broschüren mit Informationen für Schüler sollen die Schulabgänger darüber informiert werden, was eine Ausbildung in einem der SHK-Handwerke bietet und welche Chancen bestehen. Ziel ist es qualifizierte Azubis zu gewinnen. Da sich das Projekt in Bayern als erfolgreich erwiesen hat – laut Wurm haben 96 % der mit den Infomaterialien ausgestatteten Lehrer diese an die Schüler weitergereicht und 81 % das Thema mit den Schülern besprochen – schlägt der Fachverband NRW seinen Mitgliedern vor, das Konzept leicht modifiziert zu übernehmen.
Optimierungen zwischen Industrie, Großhandel und Handwerk
Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft wagte für den Sanitärmarkt die Prognose, dass das Jahr 2010 nicht sehr viel schlechter laufen werde als 2009. Allerdings sei ein gewisser Abwärtstrend nicht zu verleugnen. Wesentlich sei es, so Wischmann, sich auf den Markt einzustellen. Für die nächsten Jahre sieht er einen neuen und interessanten Absatz in den Bereichen der barrierefreien Bäder, Wellness und Private Spa. Als unbedingt notwendig bezeichnete der VDS-Geschäftsführer die Prozessoptimierungen in der Branche zwischen Industrie, Großhandel und Handwerk: „Es kann und darf nicht sein, dass ein Kunde beim Fachhandwerker lange Zeit auf ein Produkt warten muss und im Baumarkt sieht er es in den Regalen stehen.“ Mit Blick auf die rund acht Millionen Bäder, die älter als 15 Jahre sind, forderte er Service als Produkt zu begreifen: „Man muss den Kunden sagen, was zum Beispiel eine Badplanung kostet – auch wenn die Kosten dann tatsächlich aufs Haus gehen.“ Es gilt die Leistung, die das Handwerk tatsächlich bietet, transparent zu machen. Vor allem aber dürfen die Altkundenpflege und aktives Marketing nicht zu kurz kommen.
Heizungstechnik im Wandel
Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Sproten unterstrich die Notwendigkeit der Kundenpflege. Er mahnte vor allem, sich im Bereich der Heizungstechnik auf einen technischen Wandel einzustellen: „In den künftigen Passivhaus-Neubauten sind Wasserheizungen faktisch nicht mehr sinnvoll. Der Trend geht ganz klar zu den regenerativen Energien. Und da sind Techniken mit dabei, bei denen wir nicht beteiligt sind.“ Er brachte auch die Kooperationen der Hersteller von Kraft-Wärme-Anlagen und der Versorgungsunternehmen zur Sprache, bei denen das Handwerk auch ganz schnell außen vor sein kann.
Einem Zukunftsthema nahm sich auch der Fernseh-Wettermann Sven Plöger an. Er stellte die Frage nach den „Aussichten für morgen“ mit Blick auf den Klimawandel. Der Diplom-Meteorologe stellte die Forderung auf, Technologien zur Nutzung regenerativer Energien konsequent voran zu treiben. Der Klimawandel sei zwar nicht mehr abzuwenden, aber ein richtiger Umgang mit ihm könne die Folgen immer noch mildern. Auch in diesem Bereich kann das SHK-Handwerk viel beitragen und gewinnen. Es kommt nur darauf an, dass die Weichen rechtzeitig und richtig gestellt werden, brachte Plöger die Dinge auf den Punkt.