Das Kolleg in Erfurt startete mit aktuellen Daten aus der Branchenentwicklung, die Hans-Dieter Karl vom ifo-Institut München vorstellte. Nach seiner Auffassung müssen die positiven wirtschaftlichen Signale auch von den Verbandsorganisationen aufgegriffen werden, um für die Mitglieder Markt zu machen. Die SHK-Organisationen wären hier trotz unterschiedlicher Ausgangs- und Umfeldbedingungen auf einem guten Weg, um wirtschaftliche Interessen ihrer Mitglieder zu bündeln und in die örtliche Politik einzubringen.
Der zweite Themenkomplex wurde von Dr. Hans-Michael Dimanski, Geschäftsführer der SHK-Fachverbände Sachsen-Anhalt und Thüringen moderiert. Er befasste sich mit Fragen der Notwendigkeit und Bedeutung des Ehrenamts in der Berufsorganisation und mit dem Zusammenwirken von Ehrenamt und Hauptamt. Ob die Innungs- und Verbandsarbeit positiv bewertet werden kann, ist das Ergebnis von Entscheidungen, die die verantwortlichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Führungskräfte gemeinsam getroffen haben.
Die Verarbeitung von Informationen, die überzeugende Argumentation und effiziente Präsentation von Botschaften sind für Ehrenamtsträger wichtige methodische Arbeitsfelder. Rede- und Vortragstechniken bot Jörg Rosenberger als Trainer der Agentur „reden ist silber“ aus Bielefeld an. Der Kommunikationscoach vermittelte in seinem Workshop das Handwerkszeug zum überzeugenden und professionellen Auftreten. Die Einschätzung der Teilnehmer: außerordentlich nützlich und bestens verwendbar.
Breites Themenspektrum
André Schnabel begleitet das Team der deutschen SHK-Teilnehmer zu den nächsten WorldSkills 2013, die diesmal in Leipzig stadtfindet. Schnabel bot einen Einblick in die Arbeit der Nationalmannschaft des SHK-Handwerks. Die Weltmeisterschaften junger Fachkräfte im fachlich-beruflichen Wettbewerb bieten für die Berufsorganisation eine hervorragende Chance, für die Attraktivität der SHK-Berufe zu werben. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels sind die Initiativen der Berufsorganisation zur Unterstützung der WorldSkills deshalb ein wichtiges Zeichen rund um die Nachwuchsarbeit.
Mit der Pressearbeit und dem Presserecht befasste sich Dr. Inge Schubert, Pressesprecherin des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes Thüringen. Sie vermittelte Kenntnisse und Anregungen für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit. Wie bekomme ich Botschaften in die örtliche Lokalpresse, wie baue ich Pressemitteilungen auf, um erfolgreich zu berichten, oder wie gehe ich mit presserechtlichen Problemen um – das waren wesentliche Inhalte ihres Vortrags. „Klappern gehört zum Handwerk“ und deshalb gehört eine geschickte Öffentlichkeitsarbeit zu den Erfolgsfaktoren in der Innungsarbeit.
Am Rande des Kollegs gab es Gelegenheiten, den Erfahrungsaustausch zu pflegen. Die Stadtführung durch Erfurt und der Abend mit den Überraschungsgästen aus der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft rundeten die Veranstaltung ab. Der Wert des Ehrenamtskollegs besteht auch darin, dass sich die Absolventen in regelmäßigen Abständen treffen, um den kollegialen Austausch von Erfahrungen aufrecht zu erhalten.