Die Anzahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den bayerischen SHK-Ausbildungsberufen (Anlagenmechaniker SHK, Spengler, Ofen- und Luftheizungsbauer, Behälter- und Apparatebauer) ist zu Beginn des Lehrjahres 2019/2020 erneut angestiegen. Es handelt sich um die höchste Zahl neu abgeschlossener Lehrverträge seit Jahren.
Der Fachverband SHK Bayern führt dies auf die Nachwuchswerbekampagne „Zeit zu starten“, die Attraktivität der Ausbildungsberufe sowie die ungebrochene Bereitschaft der bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetriebe zurück, ihrem sozialen Auftrag nachzukommen und jungen Menschen einen Einstieg in das Arbeitsleben im Handwerk zu ermöglichen. Die Ausbildungsquote in den bayerischen SHK-Handwerken beträgt immer noch deutlich über 10 %.
Wie sieht das im Detail aus? Eine im September 2019 online durchgeführte Umfrage zur Ausbildungssituation in der SHK-Branche in Bayern schafft Klarheit. Es stellten ca. 25 % (Vorjahr: 22 %) der Betriebe mehr Lehrlinge ein. Bei ca. 44 % (49 %) blieb die Einstellungsquote gleich und bei ca. 30 % wurden weniger eingestellt. Es haben ca. 49 % der teilnehmenden Firmen einen oder mehrere Lehrlinge neu eingestellt. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr (72 %) ein deutlich schlechterer Wert.
Bei einer Gesamtbetrachtung der zukünftigen Ausbildungsbereitschaft blieben die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres genau gleich. Ca. 22 % der Betriebe wollen in Zukunft mehr Lehrlinge und 70 % genauso viele Lehrlinge ausbilden, während nur 8 % weniger ausbilden wollen.
Die Ergebnisse der Befragung nach der Qualifikation der Lehrstellenbewerber verschlechterten sich ein wenig. 11 % (11 %) der Befragten waren der Meinung, dass die Qualifikation besser sei, während 52 % (48 %) meinten, die Qualifikation sei schlechter als im Vergleich der letzten fünf Jahre, und ca. 36 % (40 %) waren der Auffassung, dass die Qualifikation gleich geblieben ist.
Der Fachverband SHK führt die stabilen Einstellungszahlen u. a. ebenfalls auf die bereits erwähnte bundesweite Kampagne „Zeit zu starten“ und die besonderen Maßnahmen wie z. B. Vorträge in Mittel- und Realschulen im Rahmen dieser Kampagne in Bayern zurück.
Über die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hinsichtlich Lehrlingen mit Migrationshintergrund gibt eine vom Fachverband im Herbst 2019 durchgeführte Repräsentativumfrage Auskunft. Es traten dabei folgende Ergebnisse zutage: Mehr als drei Viertel der Betriebe sind grundsätzlich bereit, Lehrlinge mit Migrationshintergrund auszubilden. Mehr als 70 % haben dies bereits getan. Die Erfahrungen der Betriebe mit diesen Lehrlingen im betrieblichen Alltag waren bei knapp 30 % überwiegend positiv. Dem gegenüber stehen 23 %, die sagten, sie hätten eher negative Erfahrungen mit diesen Lehrlingen gemacht. Knapp die Hälfte der antwortenden 661 Teilnehmer hat mit diesen Lehrlingen weitgehend dieselben Erfahrungen wie mit allen anderen Auszubildenden gemacht.
Der Fachverband SHK Bayern sieht in diesen Ergebnissen eine sehr positive Tendenz, denn das Handwerk bildet diese Lehrlinge, die teilweise nur gebrochen Deutsch sprechen und schwierige Biografien mit in die Betriebe bringen, nicht nur aus, sondern integriert sie teilweise in die Familien. Das Engagement der bayerischen SHK-/OL-Handwerksbetriebe bei der Ausbildung von Lehrlingen ist beispielhaft und verdient große Anerkennung.