Wie sehr Bosch gewillt ist, das Geschäft mit den regenerativen Energien zu stärken, machte das Unternehmen Anfang Juni mit einem Paukenschlag deutlich: Bosch gab bekannt, dass man mit dem Finanzinvestor Ventizz Verträge zum Erwerb von 50,45 % der Anteile der Ersol Solar Energy AG, Erfurt, unterzeichnet habe. Der Kaufpreis für diese Anteile lag bei 546,4 Millionen Euro, was einem Aufschlag von 68 % gegenüber dem durchschnittlichen Kurs der Ersol-Aktie entsprach. Zudem will Bosch allen ausstehenden Ersol-Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten (101 Euro pro Aktie in bar).
Ersol entwickelt, fertigt und vertreibt waferbasierte Siliziumsolarzellen und hat mit dem Aufbau einer Dünnschichtmodul-Produktion begonnen. Das Photovoltaik-Unternehmen hat 1000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 weltweit einen Umsatz von 160 Millionen Euro; für 2008 werden mehr als 300 Millionen Euro erwartet.
Bei einem eigenen Umsatz von rund 46 Milliarden Euro können sich die Schwaben dieses Engagement problemlos leisten. Und für Bosch Thermotechnik (mit den Marken Buderus, Junkers, Sieger) ergeben sich damit erweiterte Perspektiven im Solargeschäft.