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Chillventa siegt

Klima-Messe IKK in Stuttgart gescheitert

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Den Austragungsort einer Messeveranstaltung zu verlegen ist mit vielen Risiken verbunden. Dies haben auch die Veranstalter der IKK, Internationale Fachmesse Kälte, Klima, Lüftung erlebt. Nachdem die IKK, wenn auch an wechselnden Standorten, stets von der Nürnberger Messegesellschaft organisiert wurde, konnten sich Messe Nürnberg und der veranstaltende Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) nicht mehr auf eine weitere, gemeinsame Messestrategie einigen. Deshalb beschloss der VDKF den dauerhaften Wechsel nach Stuttgart und ver­kaufte die Durchführungsrechte an die Stuttgarter Messegesellschaft.

Nun wurde die Durchführung der 28. IKK, die eigentlich vom 8. bis 10. Oktober in der Landeshauptstadt stattfinden sollte, abgesagt. Nachdem jetzt auch noch die letzten wichtigen IKK-treuen Aussteller wie Panasonic und Kaut ihre Teilnahme an der IKK storniert und sich bei der Konkurrenzveranstaltung Chillventa in Nürnberg angemeldet haben, zogen die Veranstalter zähneknirschend die Notbremse.

Der weitaus überwiegende Teil der deutschen Aussteller sowie der Bundesinnungsverband des Kälteanlagenbauerhandwerks hatten sich aufgrund des abenteuerlichen und selbstherrlichen Kurses des VDKF schon vor gut einem Jahr für die Durchführung einer neuen Kälte- und Klimamesse unter dem Namen Chillventa ausgesprochen. Und die findet vom 15. bis 17 Oktober in Nürnberg statt. Mittlerweile haben sich dazu 553 Unternehmen mit 28000 m² angemeldet. Und für die noch in Stuttgart angemeldeten ca. 170 Aussteller aus Fernost ist sicherlich auch noch ein Plätzchen frei.

Das Aus für die IKK hat sich der VDKF durch das oft realitätsfremde Handeln von Vorstand und Geschäftsführung selbst zuzuschreiben. Man kann schon fast von masochistischen Zügen sprechen, denn der VDKF finanziert sich zu ca. ¾ über das Messegeschäft. Auch in den Planzahlen für 2008 waren neben 274000 Euro Mitgliedbeiträgen auch 530000 Euro Erlöse aus der IKK vorgesehen. Die Messegelder sind nun futsch, die Zukunft des Verbandes ist fragwürdig. Zu den Hauptverantwortlichen für die Misere zählen Ex-VDKF Präsident Christian Scholz, der vor ca. einem Jahr von Werner Häcker abgelöst wurde und Hauptgeschäftsführer Rudolf Pütz, der im nächsten Jahr die Altersgrenze erreicht haben dürfte. Mit Sascha F. Wenzler leistet sich der ca. 800 Mitglieder umfassende Verband gar noch einen zweiten Geschäftsführer. Übrigens: Die Interessenvertretung des Handwerks nimmt der Bundesinnungsverband wahr. Dessen Legitimation zur Interessenvertretung wurde vom VDKF in letzter Zeit oft angezweifelt. Wie und ob sich der VDKF neu aufstellt, soll bei der nächsten Mitgliederversammlung geklärt werden.