Der Verband für Energiehandel hat zu einer ideologiefreien Betrachtung aller Energieträger aufgerufen. „Wir müssen alle Einsparpotenziale ausschöpfen, einerseits durch den wachsenden Einsatz erneuerbarer und andererseits durch die Effizienzsteigerung fossiler Energien,“ erklärte Bernd Schilly, stellvertretender Vorsitzender des Verbands für Energiehandel Südwest-Mitte. An der Diskussionsrunde Mitte Juni in Stuttgart nahmen Vertreter der baden-württembergischen Landespolitik, allen voran Wirtschaftsminister Ernst Pfister, Forschungsinstitute der Energiewirtschaft sowie das Handwerk teil. Alle plädierten für mehr Sachlichkeit in der Energiediskussion. Trotz der Vielzahl an Fördermitteln zögern die Verbraucher nach wie vor: Nur circa 15 % der 16,5 Millionen Öl- und Gaskessel sind auf dem Stand der Technik. Wichtig sei daher eine Sensibilisierung der Nutzer, so Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur. Prof. Christian Küchen, Geschäftsführer des IWO, führt die Zurückhaltung auf die unüberschaubare Fördervielzahl zurück: „Die Fördermaßnahmen sind so unübersichtlich geworden, dass sich die Verbraucher in diesem Dschungel nicht mehr zurecht finden. Hinzu kommt eine Fülle an Zielgrößen, die die verschiedenen Energieprogramme formulieren.“ Er forderte in diesem Zusammenhang die Senkung des Primärenergiebedarfs, technologieunabhängig als alleinige Förderzielgröße vorzugeben. Dadurch werden nicht mehr der Einsatz von Technologien gefördert, sondern tatsächliche Energiesparpotentiale gefördert und realisiert. Dieser Vorschlag fand breite Zustimmung. „Dies halte ich für einen guten und verbrauchernahen Vorschlag, über den wir nachdenken sollten“, so Paul Nemeth, energiepolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Förderzielgröße