Das Krisenjahr 2009 verschont auch die Sanitärwirtschaft nicht. Auf Basis aktueller Prognosen des ifo-Institutes kann sich die überwiegend mittelständisch geprägte Branche in der Rezession aber noch relativ gut behaupten. Sie geht derzeit nach Angaben der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) im laufenden Jahr von einem Umsatzminus von nominal rund 4 % aus, nachdem 2008 ein unerwartet starkes Wachstum gebracht habe. Die Entwicklung der In- und Auslandsmärkte im 2. Halbjahr sei jedoch schwer einzuschätzen, so dass offen bleibe, ob die Talsohle bereits erreicht sei. Unabhängig davon nehme das Nachfragepotenzial im Badsektor generell eher zu als ab.
Nach Informationen ihres Dachverbandes rechnet die gesamte Sanitärwirtschaft (Industrie, Großhandel, Handwerk) 2009 mit einem Umsatz von 15,6 Milliarden Euro. Das entspreche gegenüber 2008 (+6,5 % auf 16,3 Milliarden Euro) einem Rückgang um 4,3 %. Wie schon im Vorjahr schneide dabei das Inlandsgeschäft mit einem prognostizierten Minus von knapp 4 % auf 12,4 Milliarden Euro (nach 12,9 Milliarden Euro) erheblich besser als die Auslandsnachfrage ab, die um fast 6 % auf 3,2 Milliarden Euro (nach 3,4 Milliarden Euro) sinke. Diese Branchenwerte verdecken, betont VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann, zum Teil sehr unterschiedliche Tendenzen bei den einzelnen Vertriebsstufen.