Im Rahmen ihrer Ende November in Berlin durchgeführten Mitgliederversammlungen verfassten die Dachorganisationen von SHK-Handwerk, Handel und Industrie eine Berliner Erklärung, die konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise fordern. Hier der Wortlaut:
„Die Rezession in Deutschland erfasst zunehmend auch den Wirtschaftsbereich der Haus- und Gebäudetechnik, der Gebäudeausstattung sowie der Energietechnik. Dadurch werden nicht zuletzt dringend notwendige Investitionen in nachhaltige Gebäudemodernisierungen und Energieeffizienz-Maßnahmen verschoben oder unterbleiben sogar vollständig. Dabei ist die Bereitschaft privater Haus- und Wohnungsbesitzer grundsätzlich vorhanden, in diese Sektoren zum Werterhalt und zur Wertsteigerung ihrer Immobilien zu investieren. Diese Bereitschaft kann gegenwärtig nur durch einen kräftigen Impuls umgesetzt werden.
Die in der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft und der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft organisierten 50000 Unternehmen der SHK-Branche, die mit insgesamt rund 400 000 Mitarbeitern 2008 einen Umsatz von knapp 38 Milliarden Euro erzielen, fordern zur Belebung der einbrechenden Neubau-, Sanierungs- und Renovierungskonjunktur die Einführung eines ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Bauinvestitionen und/oder einer steuerlichen Förderung entsprechend des früheren § 82a EStDVO.
Die von der Europäischen Kommission bereits vorgegebene Option einer entsprechenden Reduktion des Mehrwertsteuersatzes haben bislang Frankreich und Italien erfolgreich umgesetzt. In Deutschland hat sie die Bundesregierung bisher nicht verwirklicht. Dabei könnten diese kurzfristig zu realisierenden Maßnahmen auch in Deutschland zur Sicherung der Unternehmen und damit zur Stabilisierung der Beschäftigung beitragen. Außerdem würde das volkswirtschaftliche Vermögen durch qualitativ hochwertig ausgerichtete Investitionen z.B. in gesundheitsfördernde Bäder und energieeffiziente Heizungen erhöht. Dies stabilisiert langfristig die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt.“